910 Öl-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. Im Falle Liquid. der Ges. werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1900, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären 2: 1 v. 5.–18./6. 1900 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 endlich beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Erhöhung des A.-K. um weiter M. 1 000 000 (auf M. 4 250 000) in 1000 ab 1./4. 1902 div.-ber. St.-Aktien, übernommen von der Deutschen Bank u. der Hannov. Bank, angeboten den Besitzern der St.- (nicht auch der Vorz.-) Aktien 3: 1 bis 23./6. 1902 zu 122.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1902 und Schlussscheinstempel. Agio mit M. 149 475 in den R.-F. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Partialoblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %. Zs. 2./1. u. 1./7.; Tilg. ab 1899 in 40 J. durch jährl. Ausl. auf 1./7.; kann verstärkt bezw. ganz gekündigt werden. Zur Sicherheit sind die Grundstücke und Gebäude der Bleiche hypoth. verpfändet. Noch in Umlauf am 1./7. 1907 M. 196 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen,-Vers.: Bis Ende Okt. 1 St.-Aktie = 1 St., 2 Vorz.-A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (s. auch unten), Rest weitere Div., wobei auf die Vorz.- Aktien im ganzen 5 % entfallen ohne Nachzahlungsanspruch (s. Kapital). Die Mitgl. des A.-R. erhalten eiwaige bare Auslagen sowie auch 8 % von der ihnen für das abgelaufene Geschäftsjahr bezahlten Gesamtentschädigung vergütet, ferner als Entlohnung für ihre Mühewaltung ein jedes Mitgl. jährlich M. 1500 u. ausserdem alle Mitgl. zus. eine nach den Vorschriften des § 245 H.-G.-B. zu berechnende Tant. von 10 % des Reingewinns. Bilanz am 30, Juni 1907: Aktiva: Grundstücke 124 000, Gebäude 280 000, Bahnanlage 11 000, Masch., Apparate, Sicherheitsvorkehr., Beleucht.-Anlage 70 000, Inventar 20 000, Waren 2 003 435, Debit. 4 542 780, Kassa 11 195, Wechsel 37 032, Effekten 101 245. – Passiva: A.-K. 250 000, R.-F. 700 060, Delkr.-Kto 89 006, Partial- Oblig. 196 000, Kredit. 1 530 144, Div. u. Zs. 4970, Arb.-Unterst.-F. 36 000 (Rückl. 2800), Bau-R.-F. 25 000, Div. 247 500, Tant. an Vorst. u. A.-R. 37 197, Grat. 8000, Vortrag 76 811. Sa. M. 7 200 688. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 184 331, Zs. 5719, Abschreib. 37 188, Gewinn 397 308. – Kredit: Vortrag 72 787, Gewinn auf Waren 551 762. Sa. M. 624 549. Kurs Ende 1899–1907: St.-Aktien: 177, 172.10, 148.25, 131.50, 134.75, 118.60, 118, 108.25, 99.75 %. Eingef. Nr. 1–1500 im Juli 1899 durch die Deutsche Bank u. die Hannov. Bank (erster Kurs 7./7. 1899: 154 %), Nr. 1501–2500 im Aug. 1900, Nr. 2501–3500 im Jan. 1903. Notiert in Berlin. Die Vorz.-Aktien werden nicht notiert. Dividenden: Xktien 1897/98: 7½ % f. 9½ Mon. = ca. 10 % pro anno; 1898/99–1906/07: 15, 16, 12, 4, 7, 7, 4½, 4½, 6 % = Vorz.-Aktien 1898/99–1906/07: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Grosch, Alb. Söhring. Prokuristen: Alfr. Schmidt, Dr. phil. E. Christmann. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Komm.-Rat Karl Renck, Harburg; Stellv. Dir. Otto Märtens, Ad. Lindenberg, Lüneburg; Herm. Napp, Lüne b. Lüneburg; Bank-Dir. P. Klaproth, Hannover. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Hannover: Hannov. Bank u. deren Filialen. Verein deutscher Oelfabriken in Mannheim mit Filialen in Hattersheim, Mauer und Hamburg. Gegründet: 2./6. 1887; eingetragen 27./6. 1887. Letzte Statutänd. 15./12. 1899 u. 26./7. 1906. Die Ges. ging hervor aus der Vereinigung der A.-G. Engelmühle, Hattersheim, der 0lfabrik des P. J. Landfried-Heidelberg in Mauer, der Ölfabrik P. Müller & Söhne, Mannheim, der Olfabrik Ph. Lamparter Esslingen, der Duisburger Ölfabrik Schultz & Rasche, Duisburg mit der Mann- heimer Oelfabrik, A.-G. nebst Zweig-Etablissement in Obertürkheim in eine einzige A.-G., und zwar in der Weise, dass die G.-V. der Mannheimer Ölfabrik zum Zweck der Vereinigung die Erhöhung ihres A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 9 000 000 u. die Umwandlung der seitherigen Firma in „Verein deutscher Oelfabriken“ beschloss. Von dem A.-K. haben lt. Vereinbarung die Aktionäre der Mannheimer Ölfabrik und die Vorbesitzer der in die Ges. aufgegangenen Fabriken M. 3 500 000 Aktien Lit. A u. M. 2 000 000 Aktien Lit. Bübernommen. Betrieb für Rechnung des Vereins ab 1./7. 1887. 1889 wurden Grundstücke nebst Gebäuden in Hamburg erworben und dort eine Zweigfabrik errichtet, dagegen die Betriebe in Duisburg und Esslingen als ent- behrlich eingestellt, desgleichen 1897 der Betrieb der ehemaligen Ölfabrik P. Müller & Söhne in Mannheim u. 1904 die Fabrik Obertürkheim. Diese Anwesen wurden verkauft u. die Betriebe in verbessertem u. vergrössertem Massstabe nach der Centrale Mannheim verlegt. 1904 Ankauf von 71 280 qm im Gebiete des Mannheimer Industriehafens zum Bau neuer Anlagen. Zuerst wurde ein Lagerhaus für 1000 Waggons Saat errichtet. Der Bau einer grösseren Fabrik auf dem gleichen Grundstück wurde im Sept. 1907 vollendet. Der Grundbesitz der Ges. umfasst z. Z. ausserdem folgendes Areal: a) in Hamburg: Liegenschaft (8159 qm) mit Fabrik- u. Wohngebäuden, b) in Hattersheim u. Okriftel: Liegenschaften (30 561 am) mit Fabrik- u. Wohngebäuden, c) in Mannheim: Liegenschaft Lindenhof (19 568 qm) mit Fabrik- u. Wohn- gebäuden, belastet mit M. 400 000, Hypoth. zur Sicherung eines Zollkredites, d) in Mauer b. Heidelberg: Liegenschaft (18 822 qm) mit Fabrik- u. Wohngebäuden. Gesamtabschreib. bis Ende Juni 1907 M. 4 085 965. Die Ges. beschäftigt zur Zeit ca. 600 Arbeiter.