934 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Actiengesellschaft Chromo in Altenburg, S.-A. Gegründet: 6./11. 1888. Letzte Statutänd. 10./4. 1899 u. 23./1. 1904. Die Ges. erwarb die den Gebr. Bruno u. Cuno Wohlfahrt gehörigen Fabrik-Etabliss. (errichtet 1867) nebst allem Zubehör für M. 879 950. Zweck: Herstell. von Glacé-, Chromo-, Kunstdruck-Papieren, Kartons, sowie die weitere Verarbeit. u. Verwertung v. Papierfabrikaten, Hilfsstoffen u. dergl. 1899/1900 wurde ein geräu- miger Neubau, anschliessend an die bisherig. Gebäude, fertiggestellt u. in Benutzung genommen; 1903/1904 fand eine weitere Vergrösserung statt. Kapital: M. 375 000 in 375 Aktien à M. 1000. Das urspr. A-K. von M. 750 000 ist lt. G.-V.-B. vom 28./7. 1891 auf M. 375 000 durch Zus. legung von 2 Aktien in 1 reduziert und der Buchgewinn zu Abschreib., sowie zur Tilg. der Unterbilanz verwendet worden. Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 10./4. 1899, rückz. zu 103 %, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1903 innerh. 50 J. durch jährl. Ausl. von je M. 5000 im Jan. auf 1./10. Verstärkte oder Totaltilg. ab 1903 zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur 1. Stelle zu gunsten des Dresdner Bankvereins. Noch in Umlauf Ende Sept. 1907 M. 220 000. Kurs in Dresden Ende 1899–1907: 101, 100, –, 99, 99.90, 100, 102, 102.75, 99.50 %. Aufgel. im Sept. 1899 zu 101 %. – Die Anleihe diente zur Abstossung von Hypoth., zur Beschaffung der Mittel für auszuführende Neuanlagen u. zur allg. Stärkung der Betriebsmittel. Hypothek (Ende Sept. 1907): M. 50 000, verzinsl. zu 5 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 10 % Tant. an Vorst., alsdann 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Jahresvergütung von M. 500 für jedes Mitglied), Über- rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 326 923, Masch. u. Apparate 219 387, Mobil. u. Utensil. 7346, fertige u. halbfert. Fabrikate 122 504, Material. u. Vorräte 22 580, vorausbez. Versich. 677, Effekten 1419, Wechsel 20 169, Kassa 950, Aussenstände 260 732. – Passiva: A.-K. 375 000, Teilschuldverschreib. 220 000, do. Zs.-Kto 686, Hypoth. 50 000, R.-F. 25 097 (Rückl. 2734), Delkr.-K. 10 478 (Rückl. 10 000), noch einzulös. Teilschuldverschreib. 1545, noch zu zahl. Steuern u. Abgaben 2032, Abschreib. 33 583, Kredit. 222 210, Div. 18 750, do. alte 100, Tant. an Vorst. 5195, do. an A.-R. 3153, Grat. 5000, Vortrag 9857. Sa. M. 982 690. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 10 194, Teilschuldverschreib. 10 125, Zs. u. Diskont 6589, Hypoth.-Zs. 2500, Steuern u. Versich. 6028, Kursverlust 3, Abschreib. 33 583, Gewinn 54 692. Sa. M. 123. 717. – Kredit: Fabrikat.-Ertrag M. 123 717. Kurs Ende 1889–1907: 75, 40, 25, –, 50, 40, –, 57.50, 51, 84.50, 108.25, –, –, –, 63, 56, 78, –, 70 %. Aufgelegt 5./3. 1889 mit 108 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1888/89–1906/07: 7, 3½, 0, 3, 3.0, 0, 3, 0, 6, 8, 6, 1, 0, 0,2, 4, 4,5 w. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Otto Lingke. Prokuristen: Paul Renkert, Hanns Hanspach. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Rechtsanwalt Rud. Hase, Altenburg; Stellv. Komm.-Rat Paul Schleber, Fabrik-Dir. Charles Clad, Reichenbach; Bank-Dir. Max Gentner, Dresden. Zahlstellen: Eig. Kasse; Dresden u. Leipzig: Dresdner Bankverein. Ruhrwerke Aktiengesellschaft zu Arnsberg i. Westf. Gegründet: 9./4. 1900 unter der Firma Ruhrwerke A.-G. für Carbidfabrikation; eingetr. 23./4. 1900. Gründer: 42 Bürger von Arnsberg, Hagener Grossindustrielle etc. Firmenänd. wie oben lt. G.-V. v. 31./1. 1901. Statutänd. 15./9. 1902 u. 28./12. 1905. Zweck: Ausnutzung der Wasserkraft der Ruhr am Lüsenberg bei Arnsberg, zunächst zur Herstellung von Calcium Carbid u. verwandten Materialien, sowie event. Verwendung dieser Wasserkraft für Industriezweige aller Art. Die Fabrikation von Calcium Carbid wurde überhaupt nicht aufgenommen, dagegen Anfang 1901 beschlossen, eine Holzschleiferei ein- zurichten. Ein grosser Teil des hergestellten Schliffs wird zu Pappen verarbeitet und ist zu diesem Zwecke eine Pappenfabrik mit zunächst einer Kartonmaschine errichtet und seit März 1903 im Betrieb. Zur Vermehrung des Eigenverbrauchs an Holzstoff und zur Hebung der Konkurrenzfähigkeit wurde 1904 eine Anlage zur Herstellung dicker Pappensorten, welche auf der Kartonmaschine nicht gearbeitet werden können, mit M. 97 000 Aufwand ausgeführt. Die G.-V. v. 28./12. 1905 beschloss die Aufstellung einer zweiten Kartonmasch., sowie die Errichtung einer Dampfholzschleiferei (seit August 1906 in Betrieb), wodurch die Kapital- erhöhung v. 28./12. 1905 bedingt wurde. Produktion der Pappenfabrik 1903/1904–1906/1907: 2 204 400, 3 013 900, 3 767 452, 4 837 398 kg. Holzstoff-Produktion 1902–1907: 2 281 581, 4 363 572, 3 540 000, 4 590 411, 5 749 312, 5 439 082 kg. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./9. 1902 um M. 250 000 in 250 ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 15./10. 1902 zu 102 %, u. lt. G.-V. v. 28./12. 1905 zwecks Vergrösserung des Betriebes um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 300 neuen für 1905/1906 zur Hälfte div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 29./12. 1905 bis 20./1. 1906 zu 102 %, voll einzu- zahlen bis 1./7. 1906.