942 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Anleihe: M. 600 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1888, Stücke à M. 300. 28 1 u.1%. Tilg. ab 1889 durch jährl. Ausl. im Sept. auf 1./7. Sicherheit: Erste Hypoth. Zahlst. wie bei Div. Ende Juni 1907 noch in Umlauf M. 218 100. Kurs in Dresden Ende 1896–1907: 102.25, 101.75, 100.75, 98, 98.50, –, –, 100.75, 101. 100.25, 100.50, — %. Hypotheken: M. 100 000 zu 4½ % an II. Stelle, aufgenommen 1905/06 zur Stärkung der Betriebsmittel u. zur Abstossung von Bankschulden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis M. 100 000 (äst erfüllt), 10 % Tant. an Dir., etwaige bes. Rückl. u. Abschreib., 4 % Div., vom Übrigen 3 % Tant. an Ausschuss (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 3000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grundstück 944 507, Masch. 250 463, Wasserklär- anlage 1, elektr. Beleucht. 1, Kontorutensil. 1, Pferde u. Wagen 1, Brunnenbau 1, Fabrik- utensil. u. Geräte 978, Effektendepositum 101 452, Kaut.- do. 18 000, Kassa 1440, Wechsel 60 386, Feuerversich. 15 298, Bankguth. 40 430, Debit. 201 809, Fabrikationsmaterial 80 942, Papier, fertig u. in Zurichtung 95 462. – Passiva: A.-K. 834 000, Schuldverschreib. 218 100, do. Zs.-Kto 4566, do. Tilg.-Kto 13 500, Hypoth. 100 000, R.-F. I 100 000, do. II 120 000, Grund- stücks-R.-F. 166 068, Kaut. 18 000, Delkr.-Kto 7055, Ern.-F. 32 943, Beamten-Pens.-F. 10 000, Kto für Unfälle u. Unterst. 23 641, Kredit. 76 534, Abschreib. 28 900, Tant. 8927, Div. 41 700, do. alte 1428, Vortrag 3811. Sa. M. 1 811 176. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arb.-Wohlf. 5806, Schuldverschreib.-Zs. 9180, Effekten- depositum 6048, Regie 84 759, Abschreib. 28 900, Gewinn 56 439. – Kredit: Vortrag 434, 3780, Mietserträgnisse 850, verf. Div. 30, Warenbruttogewinn 186 039. Sa. 191 133. Der R.-F. ist gegen genügende Sicherheit zinsbar angelegt (in Effekten M. 101 452). Kurs Ende 1886–1907: 110, 105.50, 112, 100, 103.50, 101.75, 114, 114.50, 124.50, 135.75, 149, 148, 148, 140, 137.50, –, 115, 121, –, –, 117, 97 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886/87–1906/07: 3½, 4, 3, 4½, 5½, 7, 7, 7, 7, 8, 8, 8, 8, 7, 7, 5, 6, 7, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktorium: Vors. Geh. Hofrat Dr. A. Hofmann, Bankier A. Kuntze jr., Rechtsanwalt Dr. jur. Karl Damm, sämtlich in Dresden. Ausschuss (Aufsichtsrat): (3–5) Stadtrat Franz Schaal, Hofbuchdrucker Walter Meinhold, Hofrat Dr. med. J. L. Schieck, Otto Borkowski, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden u. Leipzig: Sächs. Bank; Dresden: Alb. Kuntze & Co. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden mit Zweigniederlassung in Oberleschen (Bez. Liegnitz). Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Letzte Statutänd. 16./12. 1901 u. 7./11. 1902. Börsenname: Zellstoff-Verein. Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Oeventrop und Freienohl (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedemann in Oberleschen (Bez. Lieg- nitz). Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553. Wegen Wasserverunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 17./8. 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dortige Grund- stück verkauft. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen- Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurde. Die Ges. hat 1899 zu ihrem 19 ha 50 a 21 qm grossen Areal bei Wildshausen benachbarte Grundstücke (Kunstwiesen und Waldbestand) für M. 40 600 hinzuerworben bei Anzahlung von M. 10 600; restl. M. 30 000 sind in 10 Jahresraten zu zahlen und als Hypoth. für den Vor- besitzer eingetragen worden. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungsfähig geworden. Aufwendungen für Neuanlagen 1903/04–1906/07 einschl. Papierfabrik Niederleschen M. 100 011, 286 934, 219 246, 55 874, für Instandhaltung der Anlagen 1906/07 96985 zu Lasten des Betriebes. In Oberleschen ist zwecks Ausdehnung der Fabrikat. auf Papier, u. um nicht allein auf die Wasserkraft angewiesen zu sein, 1905/06 eine neue Kessel- anlage mit Betriebsdampfmasch. u. eine Papiermaschine aufgestellt. Die Ges. hatte sich s. Z., um einer angedrohten Schadenersatzklage wegen Verunreinigung der Wasserläufe durch die Ober- leschener Zellstofffabrik zu entgehen u. um sich die Verarbeitung ihrer Abfälle in Nieder- leschen zu sichern, bereits bei Gründung der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien zu pari beteiligt (davon M. 400 wieder verkauft), später von einem Vorbesitzer der Fabrik weitere M. 181 000 Aktien zu M. 20 000 gekauft, jedoch wurde bei letzterem Erwerb von den Organen der Papierfabrik Niederleschen festgelegt, dass auf das gesamte A.-K. eine Zuzahl. bis 30 % eingefordert werden sollte. Letztere wurde mit M. 54 300 geleistet; Ge- stehungspreis für obige M. 181 000 also M. 74 300. Diese Beteil. bot aber keine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung der oben genannten Zwecke; es wurde deshalb in der G.-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Niederleschener Fabrik vorgeschlagen; d. h. diese bleibt als selbstständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. hat nur den gesamten Betrieb übernommen,