=– Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 965 Radewell. Das Terrain umfasst etwa 100 000 qm, wovon ungefähr 11 000 qm mit Fabrik- gebäuden und ca. 1100 qm mit Wohnhäusern für Beamte u. Arb. bebaut sind. Die Fabrik fertigt zurzeit mit drei Papiermaschinen 15 bis 16 000 000 kg Papier pro Jahr, im Wert von ca. M. 3 000 000, hauptsächlich Zeitungsdruckpapier u. Papier für die Buntpapier-, Chromo- papier- u. Tapetenfabrikation u. erzeugt den für dieses Quantum nötigen Holzschliff im eigenen Etablissement. Es sind 15 Dampfkessel mit zus. 2750 qm Heigzfläche, 8 Dampf- maschinen mit einer Gesamtdampfkraft von 5320 PS. u. 4 Dynamos in Betrieb. Die Zahl der Arbeiter beträgt z. Zt. 275. Die Ges. gehört dem Verband Deutscher Druckpapier- fabriken, G. m. b. H., in Berlin mit einer Produktionsqudte von 12 600 000 kg Zeitungs- druckpapier an. Der Verband, der insbesondere die Hebung der Druckpapier-Industrie u. die Erzielung angemessener Verkaufspreise zum Zweck hat, ist zunächst bis ult. 1909 fest geschlossen. Es ist aber begründete Aussicht, denselben zu verlängern. Nachdem mehrere grosse Druckpapierfabriken diesem sich angeschlossen und diesen dadurch wesentlich gekräftigt haben, sind bessere Druckpapierpreise für die Zukunft zu erwarten; die ferneren Aussichten dürften daher als günstig zu bezeichnen sein. Für die Neuanlagen zur Fabrik- vergrösserung wurden 1906/07 ausgegeben M. 2 204 950, davon entfallen M. 830 009 auf Gebäude-Kto u. M. 1 215 508 auf Masch. Papierproduktion 1899/1900–1906/07: M. 1 020 475, 1 288 917, 1 217 167, 1 307 681, 1 585 058, 1 756 499, 1 824 825, 3 010 291. Kapital: M. 1 650 000 in 1650 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./6. 1905 um M. 350 000 in 350 Aktien, begeben an eine Gruppe zu 200 %, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 5.–19./7. 1905 zu 205 %. Diese neuen Aktien genossen für 1905/1906 4 % Div., ab 1./7. 1906 voll div.-ber. Nochmals erhöht zur Betriebserweiterung lt. G.-V. v. 29./5. 1907 um M. 300 000 (auf M. 1 650 000) in 300 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 165 %, angeboten den alten Aktionären vom 21./6.–5./7. 1907 9: 2 zu 180 %; diese neuen Aktien von 1907 geniessen für das Geschäftsfahr 1907/08 höchstens 4 % Div., sind aber ab 1./7. 1903 voll div.-ber. Anleihe: I. M. 600 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 20./6. 1905; 1200 Stücke zu M. 500. Zs. 1./7. u. 2./1. Tilg. zu pari durch Auslos. von jährl. M. 30 000 ab 1909 (im I. Quartal auf 1./7.). Ab 2./1. 1910 verstärkte Tilg. oder Kündig. mit 6 monat. Frist auf einen Zs.-Termin zulässig. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Halle a. S. Ende 1905–1907: 101, 99.50, 99.50 %. Aufgelegt 12./7. 1905 zu 99 %. II. M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 29./5. 1907; 1200 Stücke zu M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 103 % ab 1912 durch Auslos. von jährl. M. 30 000 in 20 Jahren. Ab 2./1. 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monatl. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Halle Ende 1907: 100 %. Beide Anleihen erhalten keine hypoth. Sicherheit; die Ges. haftet den Inh. der Teil- schuldverschreib. mit ihrem ganzen Vermögen; sie ist nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe eine neue Anleihe aufzunehmen, welche deren Inh. ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt, als den Inh. von Teilschuldverschreib. dieser Anleihe. Auch verpflichtete sich die Ges. keinerlei hypoth. Belastung ihres Immobil.-Besitzes vorzunehmen, ehe nicht die gegenwärtigen Anleihen vollständig getilgt sind. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., etwaige besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R. (unter Abrechnung einer festen Jahres- vergüt. von zus. M. 6000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Fehlende Aktien 180 000, Areal 146 229, Gebäude 1 207 546, Masch. 1 709 386, Wasserrecht 9227, Wasserleitung 89 597, Kläranlage 1, Eisenbahn 54 245, Utensil. 16 243, Werkstatt 19 916, Riemen 24 516, Fabrikat.-Kto 91 352, Papiervorräte 18 314, Effekten 840, Kassa 17 857, Wechsel 30 353, Bankguth. 84 653. – Passiva: A.-K. 1 650 000, Teilschuldverschreib. 600 000, do. Zs. 300 000, Darlehen 274 389, Kredit. 131 003, Rückstell.-Kto 45 928, R.-F. 617 613, Delkr.-Kto 50 000, Disp.-F. 40 000 (Rückl. 20 000), unerhob. Div. 120, Anleihe-Zs.-Kto 3740, Tant. an Vorst. 43 008, do. an A.-R. 30 384, Div. 229 500, Vortrag 47 856. Sa. M. 4 063 544. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kto, Handl.-Unk., Steuern 2 418 509, Versich. 12 657, Zs. 68 181, Anleihe-Zs. 24 000, Anleihespesen 3781, Abschreib. 155 956, Gewinn 370 749. – Kredit: Vortrag 43 545, Papier 3 010 291. Sa. M. 3 053 836. Kurs Ende 1905–1907: 270, 264.50, 224.50 %. Notiert in Halle a. S. In Berlin eingeführt am 26./8. 1907 zum ersten Kurse von 230 % (junge 217 %). Kurs Ende 1907: 223.25 % (junge 212 %). Dividenden 1898/99–1906/07: 0, 4, 10, 10, 10, 12, 15, 17, 17 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arnold Braess, A. Holz. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Alfred Bergmann, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Hch. Lehmann, Geh. Komm.-Rat Emil Steckner, Halle a. S.; Komm.- Rat Max Krause, Bankier Ludwig Delbrück, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Halle a. S.: H. F. Lehmann, Reinhold Steckner; Berlin: Delbrück, Leo & Co. Raths-Damnitzer Papierfabrik, Akt.-Ges. in Raths-Damnitz in Pommern. Gegründet: 1888. Letzte Statutänd. 14./12. 1905 u. 7./7. 1906. Die Firma lautete bis 1899 „Raths-Damnitzer Cellulose- u. Papier-Fabriken A.-G. vorm. C. F. Meissner & Sohné.