1088 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Wesermühlen-Aktiengesellschaft in Hameln. Gegründet: 27./7. 1898. Letzte Statutänd. 16./12. 1899 u. 19./6. 1903. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb eines Mühlen- und Rhederei-Geschäfts (früher F. W. Meyer). Die 2 Mühlen der Ges. fabrizieren Weizen- u. Roggenmehle, als Specialität Hartgriese u. feinere Auszugsmehle. Die G.-V. v. 19./6. 1903 beschloss völligen Umbau der Weizenmühle, Erweiterung der Kraftanlage u. Vergrösserung des Gesamtbetriebes. Die Ges. besitzt Grund- stücke in Halberstadt u. Neu-Rahnsdorf. Die Rhederei umfasst die Beförderung von Gütern zwischen Hameln u. Bremen. Schiffspark jetzt 4 Dampfer u. 27 Kähne. Grosse Speicher, die auch für Lagerung fremder Güter dienen. Kapital: M. 3 500 000 in 1000 Vorz.- u. 2500 St.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.- Aktien mit Div.-Vorz.-Recht von 6 % ausgegeben lt. G.-V. v. 19./6. 1903. Zur Sanierung der Ges. wurde 1903 eine Zuzahlung von zus. M. 250 000 auf die St.-Aktien à fonds perdu ein- gefordert. Der erzielte Buchgewinn diente mit M. 134 180 zur Beseitigung der Unterbilanz per 30./6. 1902; der gesamte Rest bis auf M. 1311, die vorgetragen wurden, wurde durch den neuen Betriebsverlust 1902/1903 verschlungen, der sich auf M. 114 509 belief. Fehlbetrag 1./7. 1905 M. 313 639, der sich per 30./6. 1906 auf M 830 048 erhöhte. Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1906 sollte Herabsetzung des Stamm-A.-K. um M. 750 000 durch Zus. legung der St.- Aktien im Verhältnis von 10: 7 zwecks Tilg. der Unterbilanz von M. 730 048 beschliessen, doch wurde die Beschlussfassung vertagt. 1906/07 erhöhte sich die Unterbilanz um M. 289 245 auf M. 1 019 293. Anleihe: M. 1 500 000 Grundschuld; soll in eine Prior.-Anleihe umgewandelt werden. Hypotheken (Ende Juni 1907): M. 30 466. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Hameln oder Bielefeld. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. sonstige Rücklagen, Tant. an Vorst., vom Übrigen 6 % Div. für Vorz.-Aktien, alsdann bis 6 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 7½ % Tant. an A.-R., das andere Super-Div. zu gleichen Teilen an Vorz.- u. St.-Aktien. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Grundstücke u. Wasserkraft 1 220 859, Gebäude 1 010 353, Masch. 1 065 895, Schiffspark 584 893, Fuhrpark 5070, Utensil. 30 284, Hafenbau 66 030, Grund- stücke Halberstadt u. Neu-Rahnsdorf 53 093, Waren 1 028 021, Material. 19 614, Wechsel 13 162, Kassa 15 965, Effekten 1682, Debit. 1 009 228, Transitor-Posten 38 014, Verlust 1 019 293. – Passiva: St.-Aktien 2 500 000, Vorz.-Aktien 1 000 000, Hypoth. 30 466, Grundschuld 1 500 000, Accepte 272 293, Kredit. 1 878 703. Sa. M. 7 181 463. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 730 048, Abschreib. 95 784, Betriebs- Unk. 243 971, Handl.- do. 141 642, Fuhrwerks- do. 14 117, Zs. etc. 282 118, Delkr.-Kto 16 342. Ü–Kredit: Betriebsüberschüsse 504 620, Hausmiete 110, Verlust 1 019 293. Sa. M. 1 524 024. Dividenden 1898/99–1906/07: 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Friedr. Kaumann, Heinr. Meyer, Stellv. Jul. Meyer. Prokuristen: Osw. Müller, Chr. Rockmann, Albert Knigge. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Aug. Tiemann, Stellv. F. W. Meyer, Hameln; Komm.-Rat Heinr. Osthoff, Rich. Kaselowsky, Bielefeld; Justus Möllmann, Osnabrück; Fritz Otto, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bielefeld: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. Harburger Mühlenbetrieb in Harburg a. E. Sitz der Direktion und Zweigniederlassung in Hamburg I, Semperhaus. Gegründet: 1./10. 1883. Letzte Statutänd. 21./1. 1899 u. 21./12. 1903. Zweck: Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte in eigenen oder erpachteten Mühlen- betrieben und der kaufmännische Vertrieb eigener und anderer Fabrikate und Waren Fortbetrieb der in Harburg a. E. am Hafenkanal gelegenen Weizenmahlmühle mit 50,4 m Wasserfront, Schienengeleise zum Güterbahnhof; direktes Aus- u. Einladen für Seedampfer; der eigene dreistöckige, 1897/98 bedeutend vergrösserte Silospeicher steht mit dem Mühlengebäude durch Elevatoren in Verbindung; 3–4000 Wispel Getreide können lagern. Speicher und Mühle wurden für M. 456 000 übernommen und 1900 ein Mehlspeicher erbaut. Vermahlen wurden 1901/1902–1905/1906: 28 600, 29 000, 34 000, 37 000, 33 400 t Weizen. Das Etablissement wurde 1899 mit M. 334 625 Kostenaufwand gründlich umgebaut und mit den neuesten maschinellen Einrichtungen versehen; 1902 Aufstellung einiger weiterer Walzenstühle. 1907 Erwerb eines Nachbargrundstückes für M. 65 000. Betriebsverlust 1905/06 M. 12 765, der sich durch Abschreib. auf M. 40 400 erhöhte, gedeckt a. R.-F. u. Assekuranz-F. Kapital: M. 1 000 000 in 750 abgest. St.-Aktien und 250 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 21./1. 1899 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 250 000 durch Zus. legung von 4 Aktien in 3 Aktien und wieder Erhöhung auf M. 1 000 000 durch Ausgabe von 250 Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1899. Die Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung und werden im Falle der Liquidation vorab befriedigt unter Hinzurechnung etwaiger Rück- stände an Vorz.-Div. Angeboten den Aktionären vom 15.–25. Febr. 1899 zu pari, ein- zuzahlen waren gleich 25 %; auf die geleisteten Einzahlungen wurden ab 1. März bis 1. Okt. 1899 6 % Zs. vergütet. Vollzahlung hatte in der Zeit v. 15.–30. Sept. 1899 zu