1092 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Direktion: Komm.-Rat Friedr. Fischer, Stellv. Friedr. Hutter, Landshut. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rentner Dr. Friedr. Volz, München; Stellv. Komm.-Rat Wilh. Neuffer, Regensburg; Komm.-Rat Jos. Pütz, Komm.-Rat Jos. Ad. Böhm, München; Dir. Joh. Nikod. Weller, Oberaudorf O.-Bayern. sStadtmühle Lauban Akt.-Ges. in Lauban. Gegründet: Im März 1907 mit Wirkung ab 1./10. 1906; eingetr. 13./8. 1907. Gründer: Kaufleute Paul Drobek u. Arthur Ulrich, Bäckermeister Rich. Gnensch, Lauban; Bäcker- meister Hugo Lassmann, Greiffenberg i. Schl.; Kaufm. Bruno Lemme, Berlin. Auf das A.-K. haben die Kaufleute Paul Drobek und Arthur Ulrich in Lauban nachstehende Ein- lagen gemacht: a) das Mühlengrundstück Lauban, der Handelsges. ,Stadtmühle Drobek & Ulrich' gehörig; Grund und Boden, Gebäude, Wasserkraft für 22 900 Ö 86 480.80 £ 50 000 = M. 159 380.80, b) eine Ableitung von Wasser M. 10 000, c) Masch. M. 70 507, d) Inventar M. 1400, e) Kontorutensil. M. 500, f) Fuhrwerk M. 7340, g) Waren laut besonderen Ver- zeichnisses M. 17 825.47, h) Debit. laut besond. Verzeichn. M. 17 454.12, zus. M. 284 407.39. Von obigen Aktiven gehen ab an übernommenen Passiven einschl. Hypoth. M. 204 407.39. Von dem hiernach verbleibenden Wertüberschusse der Einlagen über die übernommenen Schulden von M. 80 000 haben erhalten in Aktien: Drobek M. 70 000, Ulrich M. 10 000. Zweck: Übernahme und Betrieb der der Firma „Stadt mühle Lauban, Drobek u. Ulrich“ gehörigen Mühlenetablissements. Kapital: M. 83 000 in 83 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./9. 1907 gezogen. Aufsichtsrat: Vors. Bruno Lemme, Berlin; Getreidehändler Jul. Neumann, Hartmanns- dorf bei Marklissa: Baumeister Athanasius Reiske, Mühlenbes. Reinhold Pallaske, Lauban. Leisniger Mühlen, Akt.-Ges. in Leisnig. Gegründet: 17./4. 1872. Die Firma lautete bis dahin Leisniger Mühlen-A.-G. (A. Uhl- mann). Übernommen wurde s. Z. die Kunst-Mahlmühle der Firma A. Uhlmann zu Leisnig; 1883 wurde die Niedermühle zu Tragnitz für M. 222 750 hinzugekauft und vollständig umge- baut, fernerer Besitz die aus dem Nachlass des früheren Dir. A. Uhlmann übernommene Jahnsdorfer Mühle. Der geplanten freien Liquidation der Ges., die seit Jahren nicht mehr prosperierte, haben sich verschiedene formelle und finanzielle Schwierigkeiten entgegen- gestellt, so dass trotz des nicht ungünstigen Status am 5./5. 1906 die Zahlungseinstellung bei Gericht angemeldet werden musste. Konkursverwalter Rechtsanwalt Dr. Reyer in Leisnig; Prüfungstermin 18./6. 1906. In letzterem teilte der Verwalter mit, dass nach der Aufstellung v. 5./5. 1906 die Grundstücke, Wasserkräfte und Maschinen auf insgesamt M. 1 032 869 bewertet sind; nach einer früheren Taxe betrug der Wert über M. 2 000 000. Die Belastung an Oblig. u. Hypoth. betrug M. 964 386, so dass sich hiernach ein über- schiessender Buchwert von M. 68 483 ergab. Die freie Masse an Kassa, Wechseln, Wert- papieren, Aussenständen, Mehl-, Graupen- und Getreidebeständen usw. betrug M. 661 106, denen M. 708 469 Passiven gegenüberstehen. Der Mühlenbetrieb ist seit der Konkurs- eröffnung, wenn auch in etwas beschränkterem Masse, fortgesetzt worden. Sanierung: Nachdem bereits die Obligationäre am 19./8. 1907 einer Wiederaufrichtung der Ges. zugestimmt hatten (s. unten), beschloss die a. o. G.-V. der Aktionäre v. 21./10. u. 18./11. 1907 (unter Zustimmung sämtlicher Gläubiger) Einstellung des Konkursverfahrens nach K.-O. § 202 und Fortsetzung der Ges. nach H.-G.-B. § 307. Herabsetzung des A.-K. zum 7wecke der Beseitigung der Unterbilanz u. Vornahme ausserordentl. Abschreib. durch: a) Vernichtung von 200 Aktien zu M. 300, welche unentgeltlich zur Verfog. stehen, um M. 60 000 auf M. 300 000; b) Zus. legung von je 100 Aktien zu einer auf M. 3000 (Frist 20./2. 1907); c) Umwandlung der verbleibenden 10 Aktien zu M. 300 in 3 Aktien zu M. 1000. Erhöhung des A.-K. um M. 297 000 durch Ausgabe von 297 neuen Aktien über je M. 1000 Nennbetrag, sowie Hingabe derselben an Gläubiger der Ges. in Anrechnung aufihre Forderungen. Ausgabe von 600 Stück indossabeln Genussscheinen. Hierzu wird noch speziell bemerkt: Die neuen Aktien werden zum Nennwerte ausgegeben. Es wird den nicht bevorrechtigten Konkursgläubigern der Ges., deren Forderungen festgestellt sind, das Recht eingeräumt, 1) auf je M. 2000 ihrer Forderung eine der neu auszugebenden Aktien zum Nennbetrage von je M. 1000 unter Anrechnung dieses Nennbetrages auf ihre Forderung bzw. Anrechnung eines Teilbetrages von M. 1000 ihrer Forderung auf die Einlage für eine solche Aktie zu übernehmen, 2) auf die durch 2000 nicht teilbare Spitze ihrer Forderung durch Vermittlung der Leisniger Bank, gemeinsam mit den durch Genussscheine nicht gedeckten nichtbevor- rechtigten Konkursgläubigern u. den nichtbevorrechtigten Konkursgläubigern, deren Forderungen unter M. 2000 betragen, auf je M. 2000 der gesamten Forderungsspitzen aller Gläubiger je eine Aktie, wiederum unter Anrechnung des Nennbetrages dieser Aktie auf die Forderungsspitzen bzw. unter Anrechnung eines Teilbetrages der Forderungsspitzen von