1096 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; früher, bis 1900 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. in Königsberg. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St., Max. 50 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 300 an jedes Mitglied), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Effekten 5342, Etablissement Neumühl 400 774, Bau- Kto 4296, lebendes Inventar 6387, Kohlen 1265, Kaut. Südbahn 5000, Kassa 5550, Assekuranz 1800, Material. 1800, Zs. 1875, Wechsel 502, Landwirtschaft 1100, totes Inventar 3179, Schweine 450, Debit. 184 162, Waren 274 799, Verlust 57 010. – Passiva: A.-K. 450 000, Hypoth. 138 000, do. Zs.-Kto. 1542, Delkr.-Kto 36 008, Accepte 288 500, Kredit. 41 242. Sa. M. 955 294. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Einfuhrscheine 14, Kohlen 5226, Hypoth.-Zs. 6311, Abgaben 681, Assekuranz 4215, Reparat. 2874, Zs. 11 975, Handl.-Unk. 11 260, Gehälter u. Löhne 35 875, Reisekosten 2545, Schweine 960, Abschreib. 32 572, Delkr.-Kto 30 000. – Kredit: Material. 236, Landwirtschaft 305, Waren 91 805, Verlust 52 166. Sa. M. 144 513. Dividenden 1886/87–1906/07: 0, 3, 3, 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 3, 2 (69 Mon.), 0, 3, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Boleslau Mederski, Stellv. Otto Kühl. Prokurist: M. Lepsien. Aufsichtsrat: (5 u. 2 Ersatzmänner) Vors. Isaac Meyer, Bartenstein; Stellv. O. Rehaag, Konsul Rud. Lengenick, Königsberg i. Pr.; Rechtsanwalt Bernh. Lapp, Rentier L. Kolmar, J. Jaruslawsky, Rastenburg; Ersatzmänner: Rittergutsbes. Kühl-Köskeim; Edwin Trosiener, Königsberg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Königsberg i. Pr.: Rud. Schlegelberger, Baltische Mühlen-Gesellschaft in Neumühlen bei Kiel. Gegründet: 28./5. 1881; eingetr. 3./6. 1881. Besteht seit 1866. Letzte Statutänd. 16./2. 1903. Zweck: Betrieb des Mühlengeschäftes u. aller damit in Verbindung stehenden Getreide- etc. Geschäfte. Der Betrieb war für die Ges. Jahre lang verlustbringend gewesen u. es ergab sich 1903 die Notwendigkeit zu einer Reorganisation, um die Unterbilanz aus 1902 von M. 131 747 zu tilgen. Die 1899/1900 mit M. 601 958 Kostenaufwand umgebaute Mühlenanlage wurde bei dieser Gelegenheit 1903 einem neuen Umbau unterzogen, wobei die wenig lohnende Roggenmüllerei fast ganz aufgegeben wurde. Die 1904 in Vollbenutzung genommene Neu- anlage hat M. 306 693 Unkosten erfordert, wovon M. 271 589 auf Masch. u. Dampfkessel, der Rest auf die elektr. Anlage entfiel. Die neue Dampfmasch.-Anlage hat 1904/1905 mehrfach Anlass zu grossen Betriebsstörungen gegeben, u. erst 1905 ist man zu normalen Verhältnissen gelangt. Die liefernde Masch.-Fabrik, der M. 50 000 Rate eingehalten sind, wird für den ent- standenen Schaden haftbar gemacht werden und schwebt dieserhalb ein Prozess. In dem niedrig zu Buche stehenden sehr wertvollen Grundbesitz liegt eine bedeutende stille Res. 1906 wurden 60 qm Terrain an die Gemeinde Neumühlen zu Strassenzwecken abgetreten; Besitz jetzt 72 000 qm, wovon 66 000 qm veräussert werden können. Das Masch.-, Dampf- kessel- u. Dampfer-Kto erforderte 1905/06–1906/07 zus. M. 12 153 bezw. M. 12 517 Aufwen- dungen. Das Jahr 1905/06 ergab einen Bruttogewinn von M. 492 087, aber nach M. 82 003 Abschreib. u. Deckung der auf M. 491 897 erhöhten Unkosten ergab sich ein Verlust von M. 99 433, zu dessen Deckung dem Spec.-R.-F. M. 77 118, dem Delkr. Kto M. 22 314 entnommen wurden. 1906/07 entstand ein neuer Betriebsverlust von M. 80 802, wozu Abschreib. etc. mit M. 42 089 traten, zus. also M. 122 881, welcher Betrag aus dem aufgelösten Assekuranz- R.-F. (M. 150 000) gedeckt wurde. Der Rest aus diesem Fonds, M. 27 118, wurde dem Spez.- R.-F. überwiesen. Vermahlen wurden 1900/1901–1906/1907: 33 335, 41 611, 42 557, 45 000, 45 000, 45 000, 45 000 t Weizen u. Roggen. Kapital: M. 1 500 000 in 1426 Aktien (Nr. 1–1426) zu M. 1000, abgest. auf 300 Stück, u. 148 doppelt abgest. Aktien (Nr. 1a–148a) à M. 500, sämtl. gleichberechtigt. Urspr. A. K. M. 3 500 000, hiervon wurden lt. G.-V. v. 13./6. 1891 M. 500 000 zu 76 % und lt. G.-V. v. 26./5. 1894 weitere M. 100 000 zu 72.50 % zurückgekauft, die verbliebenen M. 2 900 000 St.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 29./11. 1898 in der Weise herabgesetzt, dass M. 1 500 000 ab 1./4. 1899 div.-ber. Vorz.- Aktien à M. 1000 geschaffen, bei deren Bezug die vorhandenen St.-Aktien zu 60 % ihres Wertes in Zahlung genommen wurden und eine Zuzahlung von 40 % in bar zu erfolgen hatte, die dann noch vorhandenen M. 2000000 St.-Aktien wurden auf 50 % ihres Wertes abgestempelt. (Frist bis 5./4. 1902.) A.-K. danach M. 2 500 000 in 1500 seit 1./7. 1899 vollgezahlten Vorz.- Aktien à M. 1000 (mit 6 % Vorrechts-Div.) u. 2000 St.-Aktien à M. 5000. – Zur Sanierung der Ges. Ptsakf die G.-V. v. 16./2. 1903 Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 200 000 in der Weise, dass die bisherigen M. 1 000 000 St.-Aktien in M. 150 000 Aktien durch Zus. legung im Verhältnis 20: 3, die bisherigen M. 1 500 000 Vorz.-Aktien in M. 1 050 000 gewöhnliche Aktien durch Zus. legung im Verhältnis 10: 3 umgewandelt wurden. Frist bis 30./6. 1903; 20 nicht eingelieferte Stücke unterlagen der Kraftloserklärung. Die G.-V. v. 16./2. 1903 beschloss weiter, zur Verbesserung der Betriebsanlagen das auf M. 1 200 000 herabgesetzte A.-K. wieder auf M. 1 500 000 durch Ausgabe von 300 neuen, ab 1./4. 1903 div.-ber. Aktien à M. 1000 zu erhöhen, übernommen von einem Konsortium, angeboten den Aktionären auf M. 8000 bisheriger Aktien eine neue Aktie v. 9.–25./3. 1903 zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1903. Die 300 neuen Aktien sind jede mit einem Genussschein ausgestattet (s. unten). Die verbliebenen 300 Aktien