1104 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Geh. Komm.-Rat Herz, Posen; Dr. von Mieczkowski, Bromberg; H. Auerbach, R. Reimann, Berlin; P. Stursberg, Jankowo. Zahlstellen: Eigene Kasse; Breslau: G. von Pachaly's Enkel; Berlin u. Posen: Selig Auerbach & Söhne. Pommersche Zuckerfabrik Anklam in Anklam. Gegründet: 31./1. 1883. Letzte Statutänd. 17./5. 1899, 25./5. 1900 u. 23./5. 1905. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Rohzucker und Nebenprodukten. Im Geschäftsjahre 1897/98 wurde eine zweite Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 30 000 Centnern täglicher Rübenverarbeitung errichtet. 1902 war die Ges. gezwungen für Abwasserreinigungs- anlagen ein ca. 125 Morgen grosses Rieselfeld zu erwerben, dessen Anlagen für Drainage, Pumpen, Druckleitung etc. einen Kostenaufwand von ca. M. 160 000 erfordern. 1906 Erricht. einer Schnitzeltrocknungsanlage mit einem Kostenaufwand von M. 710 482. Rohzucker- produkt, 1900/01–1906/07: 414 696, 419 374, 330 464, 445 528, 336 556, 487 462, 538 720 Ötr.: verarb. Rübenquantum: 2792 937, 2 781 422, 2 173 443, 3 094 518, 2 109 813, 3 203 777, 3 469 892 Ctr. Kapital: M. 1 000 000 in 162 Aktien Lit. A (Nr. 1–162) à M. 1000, 116 Aktien Lit. A (Nr. 1–116) à M. 500, 390 Aktien Lit. B (Nr. 1–390) à M. 1000 u. 780 Aktien Lit. B (Nr. 1–780) à M. 500. Die Aktien Lit. A lauten auf Namen und deren Besitzer müssen Rübenbauer sein, die Aktien Lit. B sind Inh.-Aktien. Urspr. Kapital M. 440 000, erhöht 1885 um M. 60 000 und lt. G.-V.-B. v. 31. Aug. 1896 um M. 500 000 (begeben zu 150 %) auf jetzigen Stand. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1896, Stücke à M. 1000, lautend auf Namen der Dresdner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 in 18 Jahren durch jährl. Ausl. im Juli auf 2. Jan.; von 1901 ab Gesamttilg. zulässig. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 100 000 zu gunsten der Dresdner Bank. Noch in Umlauf Ende März 1907 M. 675 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1897–1907: 100, 100, 100, 97, 99, 99.50, –, 99.50, 100.30, 100, 99 %. Aufgelegt 4./3. 1897 bei der Dresdner Bank und Meyer Cohn in Berlin zu 100 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Dasselbe steht zwischen den A- und B-Aktionären im Verhältnis 2: 3, d. h. jeder A-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 26 St. (auf alle M. 220 000 A-Aktien entfallen demnach 11 440 St.), jeder B-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 11 St. (auf alle M. 780 000 B-Aktien entfallen demnach 17 160 St.). Gewinn-Verteilung: Nach Entnahme von M. 90 000 Abschreib. und 80 Pfg. Durchschnittsrüben- preis für A-Aktien und Kontraktsrüben verbleibt der Nettoüberschuss, von diesem: 10 bezw. 15 % zum R.-F. bis zu M. 350 000 Höhe (ist erreicht), dann vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte (unter Berücksichtigung der § 237 u. 245 des H.-G.-B.), 5 % Div., 2 % Tant. an den Vors. des A.-R., 1 % an Mitglieder des A.-R. (1 % Tant. soll M. 2000 nicht über- schreiten), vom Rest entfallen auf je 2 Pfg. Rübenpreisnachzahlung 1 % Div. Sind 5 solcher Quoten verteilt, so gelangen weitere M. 50 000 zur Abschreib. Der dann noch verbleibende Überrest wird wie angegeben weiter verteilt. Zur Garantierung des Minimalrübenpreises von 80 Pfg. und einer 3 % Div. ist ein Ergänzungsfonds von M. 200 000 vorhanden. Dieser Fonds darf die Höhe von M. 200 000 nicht überschreiten und ist alljährlich bis zum Betrage von M. 100 000 mit 15 %, von M. 100 000–150 000 mit 10 % und von M. 150 000–200 000 mit 5 % des Nettoüberschusses zu dotieren. Hierbei ist vorausgesetzt, dass der R.-F. voll vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so ist in erster Linie der R.-F. mit 15 % resp. 10 % vom Nettoüberschusse zu dotieren und dem Erg.-F. solange nichts zuzuführen, bis der R.-F. wieder M. 350 000 beträgt. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Grundstücke 96 800, Kanal 41 400, Eisenbahn 65 400, Feld- u. Kleinbahnen 73 500, Drahtseilbahn 53 900, Heber 360, Gebäude 999 200, Masch. 707 500, Utensil. 42 900, elektr. Anlage 33 191, Abwässeranlage 83 100, Schnitzeltrocknungs-Anlage 710 482, Vorräte: a) Zucker u. Melasse 133 943, b) aller Art 145 070, Rübenkerne 3112, Dünger 90, Effekten 10 199, Debit. 1 357 770, Kassa 14 939. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 675 000, do. Zs.-Kto 220, Kredit. 1 490 274, R.-F. 350 000, Erg.-F. 200 000, Schuldentilg.-Kto 592 676, Darre-R.-F. 13 628, Wohlfahrtskto 20 186, Oblig.-Zs.-Rückstell. 6750, Div. 155 000, do. alte 1700, Tant. 52 846, Grat. 9350, Vortrag 5629. Sa. M. 4 573 260. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 373 965, Brennmaterial. 212 327, Koks 16 471, Kalksteine 48 248, Pressentücher 8596, Schmiermaterial. 5277, Beleucht. 2540, Arb.-Wohlf. 10 591, Abwässer 18 390, Betriebs-Unk. 40 083, Rüben 3 618 646, Abschreib. 140 000, Gewinn 222 825. – Kredit: Vortrag 2580, Zucker 4 632 954, Melasse 77 504, Zs. u. Provis. 4925. Sa. M. 4 717 965. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Dividenden 1888/89–1906/1907: 16, 18, 20, 20, 22½, 24, 12, 15, 17½, 9, 14 = 23, 15, 18, 17½, 23, 16, 15½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. P. Foerster, Stadtältester A. Katter. Prokurist: Betriebs-Insp. Hans Möller. Aufsichtsrat: (6) Vors. Geh. Reg.- Rat von Loesewitz-Lentschow, Anklam; Stadtrat Mechsner, Justizrat Syndikus Schönfeld, Stadtrat Droysen, Anklam; Graf von Schwerin- Löwitz; Dr. von Quistorp-Crenzow. Zahlstellen: Für Div. u. Oblig.-Zs.: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank.