1120 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Dividenden 1886/87–1906/07: 5, 4, 7, 11, 12, 7, 0, 0, 0, 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, ?, 2, 2, 0, 2 %. Coup.-V.: 4 J. n. F. Gewinn-Ertrag 1898/99–1906/1907: M. 38 566, 19 374, 35 628, 3533, 75 833, 53 407, 239 657, 65 61, 44 471. Vorstand: Jul. Peters, F. Schwarz, R. Wittmer, H. Reif, Dr. H. Schudt (zugl. techn. Leiter). Zuckerfabrik Frankenthal in Frankenthal, Rheinpfalz. Gegründet: 6./10. 1873. Letzte Statutänd. v. 16./12. 1899 u. 31./12. 1901. Zweck: Fabrikation von Zucker aus Rüben sowie von Melassetorfmehlfutter. Fabriken in Frankenthal (Raffinerie), Friedensau u. Gernsheim (Rohzuckerfabriken); letztere 1901 aus dem Konkurse für M. 1 350 000 angekauft. Rübenverarbeitung in den beiden Rohzucker- fabriken zus. 2 500 000 Ctr. pro Campagne. Rohzucker-Verarbeitung 1904/05–1906/07: 1 740 646, 2 223 434, 1 870 150 Ctr. Kapital: M. 7 200 000 in 6000 Aktien à M. 1200. Das urspr. A.-K. von M. 1 200 000 wurde 1881 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 4 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 20. Dez. 1897 auf M. 6 000 000 erhöht. Die neuen Aktien wurden vom Bankhaus Böcking, Karcher & Cie. in Kaiserslautern al pari übernommen. Die G.-V. v. 21./12. 1901 beschloss weitere Er- höhung des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 7 200 000) in 1000 Aktien à M. 1200, übernommen von der Rhein. Creditbank in Kaiserslautern, angeboten den Aktionären 5:1 v. 27./12. 1901 bis 30./1. 1902 zu pari. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Anlage Fabrik Frankenthal 1 256 352, do. Friedensau 491 002, do. Gernsheim 404 100, Betriebskto Friedensau 213 074, do. Gernsheim 216 268, Land- wirtschaft 14 245, Vorräte 2 805 174, Effekten 4 437 487, do. d. Pens.-Kasse 964 810, Kassa 9408, Wechsel 3 711 442, Debit. 5 532 627. – Passiva: A.-K. 7 200 000, Kapital-Res. 720 000, Spec.- R.-F. 1 160 000, Versich.-F. 500 000, Delkr.-Kto 120 000. Karcher-Stift.-F. 220 000, Pens.-Kasse 976 228, Arb.-Unterst.-F. 500 000, Wohlf.-Einricht. 170 000, Kredit. 7 014 842, Div. 1 080 000, Vortrag 394 922. Sa. M. 20 055 993. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Div. 1 080 000, Disp.-F. 90 000, Vortrag 394 922. – Kredit: Vortrag 396 132, Gewinn der Landwirtschaft 4746, Miete u. Pacht 26 686, Fabrikat.-Ertrag 1 137 356. Sa. M. 1 564 922. Kurs: Die Aktien sollen an der Börse eingeführt werden. Dividenden 1889/90–1906/07: 16¾, 16¾, 16, 162/3, 17, 16, 16, 16, 20, 16¾, 21¾, 25, 25, 30, 25, 30, 16, 15 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Komm.-Rat Karl Karcher, C. A. Mahla, Stellv. W. Klumpp, S. Pollak. Aufsichtsrat: Vors. Reichsrat Dr. Eugen von Buhl, Deidesheim; Stellv. Hofrat Adolf Mahla, Frankenthal. Prokurist: W. Kunzweiler. Norddeutsche Zucker-Raffinerie in Frellstedt, Braunschweig. Domizil Hamburg, Sitz der Direktion in Frellstedt. Gegründet: 19./10. 1883. Statutänd. 30./4. 1900, 23./4. 1901, 29./4.1905, 10./3. 1906 u. 22./4. 1907. Zweck: Fabrikation von Melassezucken (Melasse-Entzuckerungsanstalt mittels des Stron- tianitverfahrens); auch vollständige Raffination von ca. 1 000 000 Ctr. Rohzucker. Die Fabrik wurde im Nov. 1898 von einem grossen Brande heimgesucht, welcher das Zuckerlager u. die Raffinerieabteil. zerstörte; letztere wurde bis Ende 1899 vollständig feuersicher wieder auf- gebaut u. in Betrieb gesetzt. Der Feuerschaden wurde seitens der Versich. mit M. 1 269 232 anerkannt. Die Grundstücke der Ges. in Frellstedt u. Süpplingen umfassen 10 ha 77 a 28 qm. Arb.-Zahl ca. 500. Zugänge a. Anlagekti erforderten 1905/1906. M. 107 905. Kapital: M. 1 836 000 in 1590 Vorz.-Aktien u. 246 St.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. ab 1./10. 1906 mit Nachzahl.-Anspruch, auch wurde denselben ein Vorbefriedigungsrecht im Falle der Liquidation der Ges. eingeräumt. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1889 um M. 250 000, lt. G.-V. v. 30./4. 1900 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) in 750 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, übernommen von einem Konsortium zu 115 %, angeboten den Aktionären M. 625 000 2: 1 vom 23./5.–9./6. 1900 zu 118 % zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1900. Sanierung: Das Geschäftsjahr schloss mit einem ungünstigen Resultat ab, entstanden dadurch, dass die Ges. für den aus Melasse erzeugten Zucker nur Preise erzielen konnte, welche gegen den gezahlten Melassepreis Verlust bringend waren; desgl. liess der Einstands- breis für Rohzucker gegen gemahlenen Zucker nicht die genügende Marge. Der Betriebs- verlust betrug M. 787 610, wozu M. 149 508 Abschreib. traten, somit Gesamtverlust M. 937 118, wovon M. 301 660 durch Auflösen der Reserven Deckung fanden. Nach der lt. G.-V. v. 16./2. 1907 stattgefundenen Revision beschloss die a. o. G.-V. v. 22./4. 1907 die Herabsetzung des A.-K. um M. 800 000, also von M. 2 000 000 auf M. 1 200 000 durch Zus. legen der Aktien 5:3 bezw. durch Reduzierung des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf M. 600 behufs Tilg. der Unterbilanz (am 30./9. 1906 M. 635 458), zur Bestreitung der Kosten der Sanierung, zur Einlage von M. 10 000 in einen Fonds zum freihändigen Ankauf der im Umlauf befindlichen