Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1138 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrik.-Unk. 806 390, Abschreib. 45 673. Sa. M. 852 063. – Kredit: Zucker u. Sirup M. 852 063. Dividende: Wird als Rübengeld verteilt. Betriebs-Direktor: Aug. Sasse. Vorstand: K. Rühland, Ober-Amtmann Mackensen, H. Gereke, Ober-Amtmann Aug. Cleve, Ad. Liebmann Aufsichtsrat: Vors. U. von Lauingen, Vahldieck, Spierling, Helmeke, Könnecke, Fischer, Seelke, Wöhlecke, W. Springemann, D. Götze, Hch. Bätge, W. Jürgens, E. Speichert. Zahlstellen: Braunschweig: M. Gutkind & Co.; Königslutter: Aug. Rühland. Zuckerfabrik Körbisdorf A.-G. in Körbisdorf bei Merseburg. Gegründet: 7./3. 1872 als A.-G.; Fabrik errichtet 1856. Letzte Statutänd. 24./5. 1899. Zweck: Fabrikation von Rohzucker, Landwirtschaftsbetrieb, Kohlenbergbau u. Ziegeleibetrieb. Die Ges. übernahm die jetzt nach dem Steffenschen Separationsverfahren eingerichtete Zuckerfabrik, Spiritusbrennerei u. Braunkohlengrube v. Brumhard, Koch & Co., sowie die Ritterg. Körbisdorf, Naundorf Geissel-Röhlitz u. Wernsdorf mit verschied. Grundstücken in einer Gesamtgrösse v. 1876 Morgen für M. 3 629 040, hinzu erworben wurden noch die Güter Crumpa u. Netzschkau, 1240 Morgen gross mit einer jetzt erschöpften Braunkohlen- grube, sowie 1880 das Ritterg. Niederbeuna, dieses für M. 400 500 u. 1881 ein Teil des Ritter- gutes Kriegstädt für M. 120 000. Jetzt beträgt der Gesamtbesitz nach Verkauf in 1906/07 (s. unten) rund 823 ha, ausserdem hat die Ges. ca. 816,5 ha in Pachtnutzung. Mit Rücksicht auf die Erschöpfung des Tiefbauschachtes hat die Ges. 1902 einen neuen Tagebau bei Naundorf hergestellt, um das Etabliss. auch ferner mit eigener Kohle ver- sorgen zu können. In dem landwirtschaftl. Betriebe besass die Ges. Ende März 1907 80 Pferde, 610 Ochsen und 1811 Schafe. 1905 Neubau der Wohngebäude auf Körbisdorf. Zur Vergrösserung ihres Betriebes nahm die Ges. ab 1./3. 1907 die Rittergüter Lochau und Löpitz, insgesamt 2000 Morgen, in Bewirtschaftung, u. zwar pachtweise auf 18 Jahre. Die Ges. beabsichtigt einen Teil ihrer Braunkohlenfelder bei Geissel-Röhlitz zu verkaufen. Von den in Geisselröhlitzer u. Wernsdorfer Flur belegenen Feldern hat die Ges. 1906/07 an die Gew. Christoph Friedrich in Berlin u. die Hallesche Pfännerschaft in Halle a. S. 128 ha, 1 a, 53 qm zum Durchschnittspreise v. rund M. 12 680 pro ha = M. 1 623 069 verkauft. Solange die Felder seitens der Käufer nicht in Benutzung genommen werden, steht der Ges. eine pachtfreie Bewirtschaftung derselhen noch zu, im andern Falle sind die Felder sofort bar zu bezahlen. Restkaufgelder sind zum grössten Teil mit 4 % p. a. zu verzinsen. Gewinne aus Grundstücksverkäufen erscheinen mit M. 217 185 gebucht. Lt. Mitteilung in der G.-V. v. 23./5. 1907 wurden 1907 weitere 60 Morgen nicht braunkohlen- haltige Felder zum Preise von M. 1800 pro Morgen u. 97 Morgen Braunkohlenfelder für M. 3250 pro Morgen verkauft. Über den Verkauf von weiteren 200 Morgen zu ähn- lichem Preise schwebten Verhandlungen. Verarbeitete Melasse Braunkohlen Produktion: eigene Rüben Kaufrüben Zuckergehalt Zucker 1899/1900: kg 22 444 700 22 120 200 14.09 % kg 5 670 700 986 610 hl 423 205 1900/1901: „ 22 231 600 29 783 400 15.24 % „ 7 342 300 1 040 300 „ 434 630 1901/1902: „ 23 588 300 34 881 700 14.71 % „ 8 096 150 1 129 400 „ 491 653 1902/1903: „ 20 068 000 19 795 000 15.95 % „ 6 133 000 583 540 „ 418 213 1903/1904: „ 20 552 000 20 455 000 16.25 % „ 6 582 300 630 100 „ 397 480 1904/1905: „ 15 108 500 16 564 500 15.82 % „ 4 907 200 145 000 „ 333 938 1905/1906: „ 23 173 000 33 198 500 15.77 % „ 8 805 000 60 000 „ 495 746 1906/1907: „ 20 871 900 25 960 600 15.11 % „ 6 863 900 102 000 „ 451 451 Kapital: M. 2 700 000 in 4500 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. (Anleihe: M. 600 000 in 4 % (bis 1. OÖkt. 1888 5 %) Partial-Oblig. von 1873, Stücke à M. 3000 1500 u. 600. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1874 durch jährl. Ausl. von 1 % u. Zs. im Sept. auf 1. April. Zahlstellen wie bei Div. und Oldenburg: OÖldenburg. Spar- u. Leih-Bank. Am 31./3. 1907 noch in Umlauf M. 160 500, gekündigt zum 1./4. 1907. Kurs in Halle a. S. Ende 1896–1906: 101.25, 100.75, –, –, –, 99, 100.25, 100, 100.50, 100.50, 99.25 %.) Hypotheken: M. 2 018 000 zu 4, 3 u. 3½ %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis Ende Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., etwaige ausserordentl. Rücklagen, bis 6 % Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von M. 5000, welche in dividendenlosen Jahren fortfällt, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Fabrikgebäude 104 515, Masch. u. Utensil. 144 954, Schnitzeltrockn.-Anl. 1, elektr. Bel.-Anl. 1, Zucker- u. Sirupvorräte 5827, Fabrikmaterial. 47 076, Kohlengrubenbau, Vorräte do. 109 122, Ziegeleibau, do. -Vorräte 14 406, Eisenbahnbau, do. Material. 28 628, Grundst. u. Feldinventar 2 586 115, Acker- u. Wirtschaftsgeräte 52 954, Feldinventar u. Pachtungen 68 241, Viehbestände 330 975, Ökonomiematerial. 134 169, Getreide- vorräte 106 519, Futter do. 73 698, Rübensamen do. 16 772, Kassa 3421, R.-F.-Anlage 270 000, Effekten d. Spec.-R.-F. 5191, Kaut.-Effekten 65 355, Kaut. u. vorausbez. Pächte 69 819, Aussenstände 1 403 295, Guthaben bei Bankiers 264 645. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Hypoth. 2 018 000, do. Zs.-Kto 7 125, Prior.-Oblig. 160 500, do. Zs.-Kto 809, Kredit. 156 660, R.-F.