1222 Theater und Opern-Häuser. Kapital: M. 253 900, und zwar M. 250 000 in 1000 Nam.-St.-Aktien à M. 250 und M. 3900 in 26 Nam.-Prior.-Aktien à M. 150. Gezeich. Garantie-F. M. 122 650. Die G.-V. v. 20./2. 1901 beschloss das bis dahin M. 292 900 betragende A.-K. um den Betrag bis zu M. 42 900 (Prior.- A.-K.) dadurch herabzusetzen, dass die Prior.-Aktien eingezogen und vernichtet werden, so- weit solche der Ges. bereits unentgeltlich zur Verf. gestellt sind, oder bis zum 30./6. 1901 zur Verf. gestellt werden, sowie dadurch, dass 4 kaduzierte Prior.-Aktien nicht wieder aus- gegeben werden. Bei der Beschlussfassung standen der Ges. bereits 258 Aktien zur Verf., weitere 4 Aktien sind kaduziert worden, sodass 262 Prior.-Aktien zur Vernichtung kommen konnten. Die Inh. der St.-Aktien geniessen unmittelbar nach den Abonnenten ein Vorrecht auf die verfügb. Plätze bei den Vorstellungen ausser Abonnement im Opernhause und, soweit tunlich, im Schauspielhause derart, dass sie früher als das übrige Publikum zur Bestellung von einem Platze für je eine Aktie zugelassen werden. Bei Festvorstellungen gehen die Logenzeichner, vorausgesetzt, dass sie für einen Tag in dem betreff. Jahre ihre Loge abonniert haben, den Abonnenten und Aktionären vor. Bei Liquid. können die Zeichner des Garantie-F. zur Einzahlung nur herangezogen werden, falls das Vermögen der Ges. zur Deckung der Schulden nicht ausreicht und dann nur insoweit, als erforderlich, um den Fehlbetrag zu decken. Das nach Berichtigung sämtl. Passiven der Ges. zur Verteilung verbleib. Vermögen hat in erster Linie zur Befriedig. der Inh. der Prior.-Aktien zu dienen; erst nach Deckung der Einzahlung auf die Prior.-Aktien ist das etwa noch vorhandene Vermögen zur Verteilung an die St.-Aktionäre bis zu deren vollen Befriedigung zu bringen, der dann etwa verbleib. Überschuss wird unter sämtl. Aktionäre gleichmässig verteilt. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Nov.-Febr. Stimmrecht: Maximum 15 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 5 % Div. an Prior.-Aktien, vom Uberschuss bis 5 % an St.-Aktien, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Okt. 1907: Aktiva: A.-K.-Kto 6500, Prior.-Aktienkto 135, Joh. Goll & Söhne 93 303, Effekten 95 029, Wechsel 317 520, Kassa 6594, Vorschuss 15 082, Verlust-Saldo per 31./10. 1907 137 557. – Passiva: A.-K.-Kto 250 000, Prior.-Aktien 3900, Abonnem.- Einzahlungen 298 854, Konzertabonnem. 14 689, Einnahmen aus Konzerthauptproben für Unterstütz. u. Gnadengehälter 6213, Oktober-Rechnungen 17 193, rückständige Ausgaben 42 097, Spez.-R.-F. 19 207, an Stadthauptkasse z. R.-F. 19 566. Sa. M. 671 722. Gewinn- u. Verlustkonto: Opernhaus: Ausgaben M. 1 182 962, davon ab Einnahmen 973 416, somit Betriebsverlust 209 545. – Schauspielhaus: Ausgaben M. 635 106, dagegen Einnahmen 649 964, somit Betriebsgewinn 14 857. – Gemeinsam: Ausgaben M. 81 310, da- gegen Einnahmen 27 565, somit Betriebsverlust 53 745, zus. also M. 248 433 Betriebsverlust, aus der Subvention gedeckt. Dividenden 1894/95–1906/1907: 0 %. Direktion: Intendanten: Emil Claar, P. Jensen, Verwaltungs-Direktor Leopold Arnold; Magistrats-Kommiss. Bürgermeister Otto Grimm, Stadtrat Schaumann. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Geh. Justizrat Dr. C. Hamburger, Stellv. Bolongaro Crevenna, Alb. Andreae, Justizrat Dr. Friedleben, Herm. Köhler, Dir. Jul. Scharff, Geh. Reg.-Rat Dr. jur. Ad. Varrentrapp, Justizrat Dr. Schmidt-Polex, Dr. Arthur Weinberg. Stadt-Theater in Hannover, Schillerstr. 24. (In Liquid.) Gegründet: 1889. Aufgelöst lt. G.-V.-B. 25./4. 1902. Die Ges. bezweckte den Erwerb der in Hannover, Reuterstr. 10 u. Schillerstr. 46 belegenen Grundstücke, Betrieb von Theater- unternehmen auf denselben u. deren anderweitige Ausnutzung. Die G.-V. 20./12. 1900 ge- nehmigte den Verkauf des Theatergrundstücks Reuterstrasse 10. Die G.-V. v. 23./8. 1906 hat bezüglich der in der Liquidationsmasse befindlichen Hypothek auf das Theatergrundstück Reuterstr. 10 beschlossen, deren Ausschüttung durch Überweisung der dem Aktienbesitze der einzelnen Interessenten entsprechenden Anteile an dieser Hypothek an die Aktionäre vorzunehmen. Die Aktionäre erhielten somit 62 % in Hypoth. u. 64¼ % in bar. Die Schlussbilanz wurde per 25./10. 1907 gezogen. 3 Kapital: M. 150 000 in 150 Aktien à M. 1000. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: An Aktionäre bereits ausgeschüttet 64 % in bar, 62 % in Hypoth. 189 000, Bankierguth. 667. – Passiva: A.-K. 150 000, R.-F. 39 617, Kredit. 50. Sa. M. 189 667. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 621, z. R.-F. 2390. Sa. M. 3011. — Kredit: Zs. auf Bankguth. M. 3011. Schlussbilanz am 25. Okt. 1907: Aktiva: An die Aktionäre im ganzen ausgeschüttet 64 % in bar, 62 % in Hypotheken 189 375, Bankierguth. 174. – Passiva: A.-K. 150 000, R.-F. 39 549. Sa. M. 189 549. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 76. – Kredit: Zs. auf Bankguth. 8, Übertrag des R.-F. 68. Sa. M. 76. Dividenden: 1894/95–1897/98: 0 %; 1898/99–1900/1901: 1, 1, 2 %. Liquidator: Henry Meyer. Zahlstellen: Hannover: S. Katz. Aufsichtsrat: Bankier S. Katz, E. Falkenhagen, J. Blanck.