Brauereien. 1267 Direktion: Alb. Heinemann. Aufsichtsrat: Vors. Dir. H. Frey, Stellv. Rittmeister a. D. Freih. von Wrangel, Heinr. Zacharias, Herm. Heinrich, Ad. Kuhn, Berlin; Bankier Osk. Lackner, Wiesbaden. = 90 =– * Schultheiss' Brauerei Aktien-Gesellschaft in Berlin, Centralbureau NW., Roonstrasse 6. Abteilung I: N., Schönhauser Allee 36/39; II: SW., Lichterfelderstrasse 11; III: Dessau; IV: Niederschöneweide. Malzfabriken in Fürstenwalde a. d. Spree, Pankow bei Berlin und Luisenhof bei Tornow-Potsdam (letztere seit 1./10. 1903 gepachtet). Niederlagen in 62 Ortschaften in verschiedenen Provinzen u. Bundesstaaten. Gegründet: 27./5. 1871 als A.-G. Statutänd. 23./11. 1899 u. 7./6. 1900. Begründet 1842 vom Apotheker Prell in der neuen Jakobstr. 26, wurde die Brauerei 1853 von Jobst Schultheiss übernommen und ging 1864 in den Besitz von Ad. Roesicke über. 1871 wurde dieselbe in eine A.-G. umgewandelt. 1891 wurde die auf dem Kreuzberge bei Berlin be- legene Brauerei Tivoli (errichtet 1857) mit Mälzerei in Fürstenwalde a. d. Spree gegen Ge- währung von M. 3 000 000 Aktien erworben und 1896 die Brauerei zum Waldschlösschen Akt.- Ges, in Dessau mit der Schultheiss-Ges. vereinigt gegen Gewährung von M. 1 000 000 Aktien. 1898 Erwerb der Brauerei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide (an der Berlin- Görlitzer Bahn und an der Spree gelegen) für M. 1 450 000, ebenso angrenzende Grundstücke von Geschwister Buntzel und Dr. Kunheim's Erben für M. 967 775. Der gesamte Flächen- komplex in Niederschöneweide beträgt ca. 25 Morgen. 1903 Ankauf eines Grundstückes in Charlottenburg, Sickingenstr. für M. 970431 (1907 für M. 1 258 304, also mit M. 287873 Überschuss verkauft, welcher Betrag der Res. für Umbauten überwiesen wurde). Die Ges. besitzt weitere Grundstücke in Berlin: Roonstr. 6, Völkerstr. 14, Schönhauser Allee 39a u. 39 b, Hinter der Schönhauser Allee 39a, 41, 42 u. 43, Neue Jacobstr. 24/25, Schmidstr. 19/20 u. in folg. Orten: Angermünde, Aschersleben, Bernau, Bernburg, Bitterfeld, Brandenburg a. H., Charlottenburg, Chemnitz, Coethen, Coswig, Cottbus, Dessau, Erkner, Frankf. a. O., Fürstenwalde a. d. Spree, Gransee, Guben, Halle a. S., Jessen, Jüterbog, Lankwitz-Lichterfelde, Leipzig, Leopoldshall, Luckau, Lübben, Magdeburg, Mittenwalde, Neuruppin, Niederschöneweide, Pankow (Malzfabrik mit teilweise pneumat. Betrieb), Potsdam, Prenzlau, Radegast, Schönebeck a. E., Steinkirchen, Swinemünde, Templin, Wittenberg, Zossen. 1904 Erhöhung des Grundstücks-Kto um rund M. 1 000 000 durch Erwerb eines Grundstückes Roonstr., in dem das Centralbureau sowie die Wohnungen für zwei Vorstandsmitglieder sich befinden. Das Grundstück Chausseestr. 88 ist 1904 für M. 650 000 mit M. 200 712 Gewinn, die zu Abschreib. benutzt wurden, verkauft. Die Anlagen sind einem steten Ausbau unterworfen, so wurden auch für 1906/07 u. 1907/08 M. 250 000 bezw. 287 873 der Res. für Umbauten überwiesen. Bier-Absatz 1894/95–1906/1907: 426 892, 478 476, 664 165, 709 210, 784 371, 349 022, 884 140, 890 964, 937 044, 1 043 476, 1 134 462, 1 229810, 1231 503 hl (davon 1902/1903–1906/1907 in Flaschen 372 729, 434 257, 484 793, 540 973, ? hl); Umsatz: M. 8 229 524, 9 388 326, 13 197 314, 13 990 744, 15 270 968, 16 780 413, 17 753 282, 17 738 574, 18 676 561, 20 874 502, 22 804 807, 24 716 000, 25 803 839. Die Mälzereien erzeugten 1899/1900–1906/1907: 292 885, 289 805, 276 105, 304 838, 371 651, 399 908, 393 000, 392 234 Ctr. Malz. Kapital: M. 12 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 300, 7200 Aktien (Nr. 6001–6600 u. 9101–15 700) à M. 1000 und 2500 Aktien (Nr. 6601–9100) à M. 1200. Ursprünglich M. 600 000, dann erhöht auf M. 1 500 000, 1876 auf M. 1 800 000, 1885 auf M. 2 200 000, 1887 auf M. 2 400 000, 1891 um M. 3 000 000 auf M. 5 400 000 (div.-ber. ab 1. Sept. 1891 nach Absetzung eines Präcipuums von 16 % für die bis dahin aus- gegebenen M. 2 400 000 und mit gleicher Div.-Berechtigung mit den alten Aktien ab 1. Sept. 1892 zum Ausgleich von je M. 2400 Tivoli-Aktien auf M. 1200 Schultheiss-Aktien), 1894 auf M. 6 000 000 (begeben zu 150 %, div.-ber. ab 1. Sept. 1894). Fernere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) lt. G.-V.-B. vom 4. Nov. 1896 zwecks Ankaufs der Waldschlösschen-Brauerei in Dessau. Von dieser Erhöhung ist je eine Aktie über M. 1000) gegen je M. 1000 Nennwert der Waldschlösschen-Aktien gewährt. Weiter fand lt. G.-V.-B. vom 16. Juli 1898 Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 9 000 000) statt in 2000 Aktien à M. 1000, zur Hälfte div.-ber. ab 1. Sept. 1898, voll div.-ber. ab 1. Sept. 1899. Diese Aktien wurden den Aktionären vom 22. Aug. bis 10. Sept. 1898 zu 200 % angeboten; 25 % und Agio waren gleich, 25 % am 1. März 1899 u. restl. 50 % am 1. Sept. 1899 einzuzahlen. Auf M. 3500 alte Aktien konnte eine neue bezogen werden. Neueste Erhöhung des A.-K. It. G.-V.-B. v. 7. Juni 1900 um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000 (div.-ber. für 1900/1901 bis zu 5 %, ab 1. Sept. 1901 voll div.-ber.), angeboten den Aktionären 25./6.– 10./7. zu 150 % plus 1 % Aktienstempel, einzuzahlen 25 % nebst Agio und Stempel beim Bezuge, weitere 25 % am 1. Dez. 1900, 25 % am 1. März 1901 und restliche am 1. Sept. 1901; auf nom. M. 3000 alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1000. M. 82 000 der letzten Em. wurden nicht bezogen, vielmehr von der Deutschen Bank dem getroffenen Abkommen gemäss ander- weitig verwendet; von dem dabei erzielten Gewinn flossen der Ges. M. 41 000 zu, die für den Beamten-Pens.-F. verwandt wurden. Die a. o G.-V. v. 22./2. 1908 beschliesst zur Verstärkung der Betriebsmittel weitere Erhöhung um M. 2 000 000 (also auf M. 14 000 000) in 2000 Aktien à M. 1000, die den alten Aktionären 6: 1 zu 150 % plus Aktienstempel angeboten werden sollen. 80* ―