Brauereien. * 1269 Victoria-Brauerei, Aktiengesellschaft in Berlin, W. 35, Lützowstrasse 111/112, mit Zweigniederlassung in Stralau. Gegründet: 21./2. 1886. Statutänd. 30./12. 1899 u. 20./12. 1906. Fortbetrieb der von Aug. von der Heyden übernommenen, mit M. 674 000 belastet gewesenen Victoria-Brauerei für M. 556 000 in Aktien, sowie der Vorräte und Forder. für M. 170 827. Die G.-V. v. 2./6. 1888 genehmigte die Bebauung des Gartenterrains an der Lützowstr. mit Wohnhäusern, die G.-V. v. 15./12. 1897 den Ankauf der Stralauer Brauerei des Dr. Frentzel ohne Passiva für M. 1 433 830 in M. 700 000 Hypoth., M. 700 000 in Aktien und M. 33 000 bar. Auf dem 15 270 qm grossen Terrain dieser Brauerei ist eine, zunächst für 50 000 Ctr. Jahresproduktion berechnete Mälzerei errichtet, welche 1899 in Betrieb genommen ist. Die Stralauer Brauerei wird unter der Bezeichnung Victoria-Brauerei Abteilung II fortgeführt. Bierabsatz 1895/96– 1906/1907: 55 761, 55 668, 93 577, 103 453, 102 262, 101 245, 101 437, 103 582, 104 657, 115 691, 122 343, ca. 110 000 hl. Kapital: M. 2 700 000 in 2700 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht 1888 um M. 220 000, 1890 um M. 100 000, 1892 um M. 180 000 und lt. G.-V. v. 15./12. 1897 um M. 1 100 000 (auf M. 2 700 000), div.-ber. ab 1./10. 1898. Hiervon dienten M. 700 000 zu pari als Teilzahlung zum Ankauf der Stralauer Brauerei. Das Bezugsrecht auf die übrigen M. 400 000, übernommen vom Bankhause L. S. Rothschild in Berlin zu 130 %, war vom 22.–29./1. 1898 zu 135 %, für die an Dr. Frentzel gewährten, gleichfalls an genannte Bankfirma übergegangenen M. 700 000 zu 145 % geltend zu machen. Hypotheken: M. 1 915 000, wovon M. 770 000 auf dem Stralauer Etabliss., der Rest auf der Berliner Brauerei, verzinslich zu bezw. 3½, 4, 4½ %; M. 382 871 bereits amortisiert. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., alsdann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 1500 fester Jahresvergütung für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstücke 1 174 037, Gebäude 1 834 868, Masch., Betriebsutensil. u. Kühlanlage 301 631, Lagerfastagen 45 208, Versandfastagen 8867, Flaschen- bierinventar 3000, Pferde 19 730, Fuhrwerk 4604, Restaurat.-Inventar 15 724, Effekten 166 514, Wechsel 200, Kassa 3661, Versich. 1380, Vorräte an Bier, Malz etc. 459 476, Bankguth. 350 176, Hypoth., Darlehen 608 941, Hypoth.-Amort. 382 871. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Hypoth. 1 915 000, R.-F. 270 000, Spec.-R.-F. 90 000 (Rückl. 20 000), Guth. der Kundschaft 132 402, Steuerkredit 39 609, div. Kredit. 15 451, Tant. an Dir. 17 968, do. an A.-R. 9476, Div. 162 000, Vortrag 28 327. Sa. M. 5 380 895. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 60 006, allg. Unk. 335 651, Kursverlust 4834, Abschreib. 146 813, do. auf Aussenstände 13 850, Gewinn 237 771. – Kredit: Vortrag 28 629, Bier 671 568, Pacht, Mieten, Zs. 98 669, verf. Div. 60. Sa. M. 798 927. Kurs Ende 1889–1907: 130.50, 117, 102, 100.75, 104, 122, 149, 165, 166, 154.30, 120.50, 84.50, 71.50, 92, 106, 105, 112, 113.50, 99.75 %. Aufgel. 17./3. 1886 zu 115 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1906/07: 6, 8, 8, 6, 5, 5, 6, 5, 8, 10, 10, 9, 5, 1, 1, 3, 4, 5, 6, 6, 6 %. Zahl- bar spät. 14 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Dr. W. Frentzel, Rud. Hennig, Stellv. Franz Badecke. Aufsichtsrat: Vors. Louis Rothschild, Otto Steidel, Aug. von der Heyden, Berlin. Zahlstelle: Berlin: L. S. Rothschild. Weissbier-Actien-Brauerei vorm. H. A. Bolle in Berlin. Friedrichstrasse 128. Gegründet: 22./8. 1872; eingetr. 26./8. 1872. Letzte Statutänd. 20./12. 1899, 11./12. 1902 u. 31./12. 1903. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die H. A. Bolle'sche Weissbierbrauerei für M. 1 080 000. Bierabsatz 1899/1900–1906/1907: 33 100, 28 052, 22 203, 21 077, 26 067, 26 000, ?, ? hl. Die Grundstücke umfassen ca. 118 qR. mit M. 373 400 Feuerkasse. Die qR. steht also mit ca. M. 7365 zu Buch, doch dürften bei einem event. Verkauf ca. M. 10 000–18 000 dafür bezahlt werden. Kapital: M. 570 000 in 1240 abgest. Aktien (Nr. 1–1240) à M. 300 (Thlr. 100) und 165 abgest. Aktien (Nr. 1–165) à M. 1200 Ursprünglich M. 900 000; reduziert 1884 durch Zus. legung von 2 Aktien in eine Aktie auf die Hälfte (von den alten Aktien sind 4 nicht eingereicht). Erhöht 1886 um M. 210 000 und 1887 um M. 90 000 auf M. 750 000. Behufs Tilgung der per 30./9. 1902 auf M. 121 481 gestiegenen Unterbilanz beschloss die G.-V., das A.-K. bis zu M. 200 000 durch Rückkauf von Aktien herabzusetzen. Die Dir. forderte 7./3. 1903 auf, zu- nächst Verkaufs-Offerten auf M. 60 000 Aktien abzugeben; Frist 14./3. 1903; die M. 60 000 wurden zu M. 47 850.30 = ca. 79¾% angekauft. Auszahlung 15./12. 1903. Zwecks Ankauf weiterer M. 66 000 Aktien wurden Angebote auf 22./12. 1903 eingefordert. Das A.-K. wurde damit auf M. 684 000 ermässigt. Die G.-V. v. 31./12. 1903 beschloss, den ferneren Rückkauf von Aktien zu sistieren u. zur vollen Beseitigung des Fehlbetrages Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 6: 5 auf M. 570 000. Frist bis 6./12. 1904. Ein- geliefert zur Zus. legung wurden dieser Gestalt M. 675 000 alte Aktien, die übrigen M. 9000 wurden für ungültig erklärt und wird der Erlös für die versteigerten gültig gebliebenen Aktien von M. 6000 abzügl. Spesen zur Verf. der betr. Aktionäre gehalten. Der aus dem Rück-