Brauereien. 1313 „Aktien-Bierbrauerei zu Reisewitz' in Dresden-Löbtau. Gegründet: April 1868. Letzte Statutänd. 14./12. 1899. Brauereibetrieb und Ziegel- fabrikation in Dresden-Löbtau; die Ges. besitzt auch diverses Bauareal in Dresden (Vorstadt Löbtau, Nausslitz) und Gemeinde Döltschen. Mitte 1907 wurde in Gemeinschaft mit der Ersten Kulmbacher Aktien-Exportbierbrauerei das Lincke'sche Bad (Konzert- u. Ball-Etablissement) zu Dresden-N., Schillerstr. 4 infolge Zwangsversteigerung für M. 280 000 erworben (Taxwert M. 456 000). 1906/07 Erbauung eines neuen Doppelsudwerks (Kosten M. 92 561). Bierabsatz 1894/95–1906/07: 79 493, 80 808, 81 142, 83 288, 79 573, 78 440, 73 128, 65 364, 67 637, 80 555, 82 627, 88 225, 85 295 hl. Die Ziegelei stellt jährl. ca. 3 000 000 Ziegel her, ist aber z. Z. ausser Betrieb. Kapital: M. 750 000 in 2500 Aktien à M. 300 inkl. Genussscheine. Hypotheken: M. 311 000 auf Wirtschaften bzw. Stadtgrundstücke. Genussscheine: 5000 Stück. Die Ges. hat auf G.-V.-B. vom 16. März 1896 zu jeder Aktie je 2 auf Namen lautende Genussscheine (Genussschein A u. B) gratis ausgegeben und sich das Recht vorbehalten, dieselben durch einmalige Kapitalsabfindung in Höhe von M. 500 pro Stück durch Auslosung oder ganze oder teilweise Kündigung abzustossen. Im Falle der Liquidation werden zunächst M. 300 auf die Aktien, alsdann M. 500 auf jeden Genussschein zurückbezahlt, während ein event. Rest auf die Aktien entfällt. Siehe auch Gewinn-Verteilung. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis M. 200 000 (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, dann bis 7 % kontraktliche etc. Tant. an Dir., vom UÜbrigen 6 % Div. an Aktien, vom verbleib. Überschuss bis zu M. 25 an die Genussscheine, Rest Super-Div. an die Aktien bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält 7½ % Tant. nach allen Rücklagen, Abschreib. und nach Ausscheidung von 4 % Div. und ausserdem eine feste Jahresvergütung von M. 10 000, welche auf Geschäftsunkosten zu buchen ist. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Brauerei: Grundstücke 50 000, Gebäude 600 000, Sudhaus-Neubau 45 000, Gleis-Anlage 1, Masch. 1, Kühlanlage 1, Lagergefässe 1, Gärgefässe 1, Transportgefässe 1, Inventar I 1, do. II 1, Pferde 1, Ziegelei: Grundstücke u. Gebäude 1, Inventar 1, Grundstückskto II 121 122, Eisenbahngrundstück 1, Effekten 13 030, Kassa 6917, Wechsel 2377, Hypoth. 261 847, Aval-Debit. 50 000, Debit. 305 462, Bestände der Brauerei 115 105, do. der Ziegelei 9009. – Passiva: A.-K. 750 000, Kaut. 3810, R.-F. 200 000, Avale 50 000, Kredit. 316 564, Arealverkaufsrückstell. 42 000, unvorhergesehene Ausgaben 32 000, Wohlf.-Einricht. 20 000, Tant. 16 658, Div. 45 000, do. alte 162, Div. an Genussscheine 100 000, do alte 600, Vortrag 3090. Sa. M. 1 579 885. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz u. Malzsteuer 521 038, Hopfen 50 722, Pech 3842, Eis 8448, Böttcherei 2111, Feuerungsmaterial 55 940, Löhne u. Gehälter 240 565, Fourage u. Pferdeunterhalt. 29 347, Assekuranzprämien 3186, Reparat. 19 823, Betriebs- u. Handl.-Unk., Steuern u. Abgaben, Verkaufsspesen etc. 249 285, Abschreib. u. Rückstell. 105 356, Gewinn 164 749. – Kredit: Vortrag 4384, Bier 1 389 778, Naturalienverkauf 52 118, Zs. 2011, Erlös aus einer vergleichsweise erledigten Strassenlandforderung 5500, Pacht 541, Gewinn d. Ziegelei 84. Sa. M. 1 454 418. Kurs: Aktien Ende 1886–1907: 198, 208, 263, 287.50, 254, 232, 313, 347.50, 374.50, 519, 312, 322, 327, 313, 270, –, 164, 194, 190, 165, 159, 125 %; Genussscheine Ende 1896–1907: M. 460, 486, 500, 497, 480, –, 410, 401, 400, –, 350, – per Stück. Notiert in Dresden. Dividenden: Aktien 1886/87–1906/1907: 10, 13¼, 16¾, 15, 12, 16, 20, 21, 28, 18, 18, 18, 18, 14, 10, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %; Genussscheine 1896/97–1900/1901: Je M. 25; 1901/1902–1906/07: M. 20, 20, 20, 20, 20, 20 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Carl Wolf, Max Emil Schmidt. Prokurist: Otto Saenger. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Wilh. Knoop, Stellv. Komm.-Rat Konsul Hugo Mende, Komm.-Rat Gen.-Konsul Gust. Klemperer, Geh. Komm.-Rat Gen.-Konsul Georg Arnstädt, Komm.-Rat Dr. Erwin Reichardt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Dresdner Bank, Mende & Täubrich. Biervertrieb vereinigter Brauereien Akt.-Ges. in Dresden. Gegründet: 16./4. 1904 mit Wirkung ab 1./5. 1904; eingetr. 30./4. 1904. Letzte Statutänd. 29./6. 1905. Gründer: Brauerei zum Feldschlösschen A. -G., Referendar Dr. Bruno Felix Fruth, Alb. Sievert, Dresden; Actienbrauerei Erlangen vorm. Gebr. Reif, Erlangen; Reichelbräu A.-G., Kulmbach. Zweck: Verkauf von Bier jeder Art. Die bei der Ges. beteiligten grossen Brauereien wollen durch diese Firma ihr Bier in Flaschen direkt an die Konsumenten und Wieder- verkäufer vertreiben. Kapital: M. 100 000 in 100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Kassa 3002, Wechsel 3996, Bankguth. 3820, Debit. 91 770. – Passiva: A.-K. 100 000, R.-F. 201, Kredit. 141, Gewinn 2246. Sa. M. 102 589. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 417, Fixum an A.-R. 1100, Gewinn 2246. Sa. M. 3764. – Kredit: Zs. u. div. Einnahmen M. 3764. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1908. II. 83 9 ―