Brauereien. 1367 – Passiva: A.-K. 338 000, Oblig. nebst Zs. 555 775, Hypoth. 128 125, do. auf Wirtsch. 77 830, Spez.-R.-F. 37 000, Bank-, Warenschulden u. Accepte 175 725, Vortrag 583. Sa. M. 1 313 038. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 40 976, Hopfen, Malz, Kohlen, Material. 117 432, Unk. an Brausteuer, Löhne, Reparat., Handlungs- u. Betriebsunk., Versich., Reise- spesen u. Prov., Steuern u. Zs. etc. 119 603, Gewinn 583. – Kredit: Vortrag 844, Bier, Eis, Treber, Hausmieten u. Diverses 277 750. Sa. M. 278 595. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Brauerei: Immobil. 602 000, Einrichtungen: Masch., Kessel, Kühlanlage, elektr. Beleucht., Fastagen, Flaschen, Flaschenkasten, Pferde, Wagen, Geräte, Werkzeug etc. 346 000, Wirtschaftsanwesen: Kassa u. Wechsel, vorausbez. Versich. u. Effekten 11 506, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen. Kohlen, Pech, Öl, Material. u. Fourage 109 176, Aussenstände an Bier, Eis u. Treber etc. 27 607, do. an Darlehen gegen Sicherheit 104 976. – Passiva: A.-K. 338 000, Oblig. u. Hypoth. nebst Zs. auf Brauereianwesen 640 137, Hypoth. auf Wirtschaftsanwesen 104 790, Bank- u. Warenschulden u. laufende Accepte 255 106, R.-F. 15 000, Vortrag 1232. Sa. 1 354 266. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 36 448, Malz, Hopfen, Kohlen, Pech, Ol, Material. u. Fourage etc. 144 869, Handl.- u. Betriebs-Unk., Zs. etc. 140 039, Vortrag 1232. – Kredit: Vortrag 583, Erlös aus Bier, Eis, Treber etc. 322 006. Sa. M. 322 589. Dividenden: Bisher 0 %. Direktion: Ed. Langer. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Aloys Schmitz-Otto, Cöln; Heinr. Sudhaus, Ing. Ernst Schultgen, Wilh. Herbers, Iserlohn; Dir. R. Willms, Andernach; Dr. med. Koch, Hagen. Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vormals G. Sinner in Grünwinkel in Baden mit Zweigniederlassungen in Durmersheim, Berlin-Rixdorf, Stettin, Luban b. Posen u. Neufahrwasser; Niederlagen in Leipzig, Frankfurt a. M., St. Johann- Saarbrücken, Mannheim, Pforzheim, Stuttgart u. Mailand. Gegründet: 2./11. 1885; eingetr. 30./11. 1885. Übernahmepreis M. 2 000 000. Letzte Statut- änd. 11./4. 1900 u. 21./11. 1904. 1898 Erwerb der Gebr. Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin u. Neufahrwasser mit Lagerhalle in Mannheim; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke siehe unten. Das Etabliss. in Grünwinkel wurde 1888 durch eine grosse Rektifikationsanstalt für Feinsprit, 1891 durch Bau einer Getreidemühle mit Speicher, 1898 durch Bau einer neuen Presshefenfabrik, Brauereikeller, Picherei erweitert. Grundbesitz in Grünwinkel ca. 481 344 qm, in Durmersheim ca. 21 916 qm, in Luban ca. 1 622 077 qm, sonst. Grundbesitz rd. 133 620 qm. Die Ges. ist mit ihren Fabriken in Stettin u. Neufahrwasser, sowie mit ihren Brennereien in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban i. Posen bei der Centrale für Spiritus-Verwert. in Berlin (mit 15 300 000 1. r. A.) beteiligt. Die Ges. besitzt gegenwärtig je eine Presshefenfabrik nebst Spiritusbrennerei in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban i. Posen, letztere 1904 errichtet und seit Okt. 1904 in Betrieb, je eine Spiritusraffinerie in Grünwinkel, Stettin u. Neufahrwasser, eine Malzfabrik in Grünwinkel, eine Grossbrauerei und Roggenmühle (siehe unten) in Grünwinkel, eine Lagerhalle in Mannheim, Häuser in Karlsruhe, Baden etc., sowie endlich eine eigene See- und Fluss- Rhederei zur Verfrachtung der eigenen Waren. In der Brauerei kam 1902 eine zweite Eis- maschine zur Aufstellung. Zur Bedienung Norddeutschlands wurde in Luban b. Posen eine neue Presshefefabrik mit Brennerei errichtet, die im Okt. 1904 in Betrieb kam. In Karlsruhe hat die Ges. zwei Getreidelagerhäuser am Rheinhafen erpachtet. Die Spritraffinerien in Stettin u. Neufahrwasser mit dem Lagerhaus der Ges. in Stolp sollen mit Wirkung ab 1./10. 1908 zus. mit der Firma Paul Jul. Stahlberg u. der Pomm. Spiritusverwertungs-Genossenschaft, beide in Stettin, zu einer neuen A.-G. unter der Firma „Stettiner Spritwerke, Vereinigung von Landwirtschaft und Industrie“ vereinigt werden. Die Käferthaler Presshefefabrik brannte am 23./5. 1906 total nieder; Schaden durch Versich. gedeckt. Die Fabrik wurde nicht wieder aufgebaut, sondern das Terrain verkauft. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss als Ersatz für die abgebrannte Fabrik die Beteil. an dem Unternehmen des Gen.-Dir. Rob. Sinners in Labuhn mit Gr.-Massow u. Zewitz in Pommern mit M. 1 200 000. Rob. Sinner hinterlegt bei der Sinner-Ges. eine diesem Kapital entsprechende Sicherheit für die Dauer des Vertrages, der bis 1922 lauft. Der Betrieb teilt sich in zwei Gruppen, von denen A die Presshefefabrik und B Landwirtschaft etc. umfasst. Der nach Abzug der Ab- schreib. verbleibende Reingewinn soll derart verteilt werden, dass vom Gewinn der Gruppe A die Ges. Sinner und Rob. Sinner ½ erhält, von Gruppe B die Ges. Sinner und Rob. Sinner ¾3. Sollte sich bei der Gruppe B ein Verlust ergeben, so wird dieser von Rob. Sinner für seine alleinige Rechnung übernommen. Ausserdem garantiert derselbe der Ges. Sinner, dass der Gewinn der Sinner-Ges. aus beiden Konten mindestens 4 % des eingelegten Kapitals beträgt, und vergütet, falls diese Verzinsung nicht erreicht werden sollte, der Ges. Sinner den Fehlbetrag. Der Roggenmühle in Grünwinkel ist 1907 die Einrichtung zur Weizenmüllerei mit einer täglichen Leistung von 1200 Sack eingebaut worden, diese maschinelle Einrichtung erforderte ca. M. 600 000.