1410 Brauereien. Zweck: Erwerb der in Kattowitz bestehenden Dampfbrauerei der Firma Julius Kuznitzky nebst sämtlichem Zubehör; Betrieb des Bierbrauereigewerbes und der dazu gehörigen Neben- gewerbe. Jul. Kuznitzky in Posen hat auf das A.-K. folgende Einlagen gemacht: a) sein zu Kattowitz belegenes Brauereigrundstück nebst den zur Brauerei gehörigen Masch. nebst Zubehör zum Preise von M. 610 000; b) Bestände an Rohstoffen, Ganz- und Halbfabrikaten für M. 45 000; c) aussenstehende Forderungen für M. 20 000. Der Gesamtwert dieser Ver- mögensstücke beträgt zus. M. 675 000, hiervon kamen die auf dem Grundstücke eingetragenen Hypotheken M. 365 000 in Abzug. Als Entgelt für diese Sacheinlage im Gesamtbetrage von M. 315 000 erhielt Jul. Kuznitzky 315 Aktien zu je M. 1000 und es übernahmen ferner Jul. Kuznitzky 46 Aktien, Emil Kuznitzky, Ernst Kuznitzky, Salo Nothmann und Jakob Wiener je 1. Aktie. Diese 50 Aktien wurden bar bezahlt. Jul. Kuznitzky erhielt für die Überlassung des Brauereiunternehmens und die von ihm übernommenen Grundstückskosten eine ver- erbliche und veräusserliche bare Geldrente von jährlich M. 1000 und zwar für die Zeit vom 1./1. 1907–31./12. 1921. Diese Geldrente ist nach Massgabe des § 6 des Gesellschaftsvertrages ablösbar. Kapital: M. 365 000 in 365 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 360 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 26 325, Bestände 44 100, Flaschen 16 345, Utensil. u. Inventar 7847, Pferde u. Wagen 10 587, Lagerfässer, Bottiche u. Transport- gebinde 37 765, Masch., Kessel- u. Kühleinrichtung 53 783, Grundstücke u. Gebäude 535 404, Debit. 58 848. – Passiva: A.-K. 365 000, Hypoth. 360 000, Kredit. 46 833, R.-F. 808, Div. 13 687, Vortrag 1678. Sa. M. 788 008. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen, Eis, Kohlen, Futter u. div. Material. 106 376, Betriebs- u. Handl.-Unk. 51 290, Reparat. 5372, Hypoth.-Zs. 10 419, Abschreib. 9564, Reingewinn 16 174. – Kredit: Bier u. Treber 194 685, Grundstücksertrag 2558, Zs. 1953. Sa. M. 199 197. Dividende 1906/07: 5 % (9 Mon.). Direktion: Emil Kuznitzky. Aufsichtsrat: Vors. Jul. Kuznitzky, Stellv. Salo Nothmann, Ernst Kuznitzky, Jakob Wiener. Aktienbrauerei „Traube u. Löwe“' in Kaufbeuren. Gegründet: 17./3. 1885. Statutänd. 16./12. 1899, 12./12. 1904, 30./1. 1906 u. 6./2. 1907. Fortbetrieb der früher Gustav Walch'schen Brauerei „zur Traube“ unter der Firma Aktien- brauerei zur Traube; nach Erwerb der Löwenbrauerei von E. Wiedemann mit Wirkung ab 1./4. 1907 wurde lt. G.-V. v. 6./2. 1907 obige Firma angenommen. Das Etablissement ist in den letzten Jahren vollständig neu erbaut. Die Ges. besitzt 16 Wirtsanwesen. Bier- absatz 1897/98–1906/1907: 29 708, 30 021, 35 000, 37 480, 36 450, 39 512, 39 850, 41 000, 44 000, 67 100 hl. (Seit 1./4. 1907 inkl. Löwenbrauerei.) Kapital: M. 1 300 000 in 200 Aktien à M. 1500 und 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, 1891 auf M. 300 000 reduziert, dann erhöht lt. G.-V. v. 7./4. 1897 um M. 200 000 in Vorz.-Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Zur Stärkung der Betriebsmittel u. Abstossung von Bankschulden beschloss die G.-V. v. 12./12. 1904 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 800 000), durch Ausgabe von 300 ab 1./10. 1904 div.-ber. Vorz.-Aktien à M. 1000, an- geboten den Aktionären 5:3 v. 22./12. 1904 bis 31./1. 1905 zu 103 % u. 4 % Zs. seit 1./10. 1904 (25 % u. Agio waren gleich einzuzahlen). Die 200 St.-Aktien konnten durch Aufzahlung von M. 150 pro Aktie in Vorz.-Aktien umgewandelt werden, was mit allen geschah. – (Frist bis 31./1. 1905). Da jetzt nur noch gleichber. Aktien existieren, beschloss die G.-V. v. 30./1. 1906 die Benennung Vorz.-Aktien fallen zu lassen. Behufs Stärkung der Betriebsmittel u. zwecks Ankauf der Löwenbrauerei des Ernst Wiedemann in Kaufbeuren mit Wirkung ab 1./4. 1907 für M. 330 000, beschloss die a. o. G.-V. v. 6./2. 1907 die Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 zu 110 %, sowie die Aufnabme einer Anleihe von M. 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. Die Aktien sollen an der Börse eingef. werden. Anleihe (am 30./9. 1907): M. 115 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Dez. auf 1./4. Zahlst.: Gesellschaftskasse. M. 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 6./2. 1907, begeben zu pari. Hypotheken: M. 729 473 auf das Brauereianwesen u. M. 637 345 auf div. Wirtschaftsanwesen (in der Bilanz vom Saldo gekürzt). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie à M. 1500 = 3 St., 1 St.-Aktie à M. 1000 = 2 St.; Grenze 60 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 6000 feste Jahresvergüt.), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Gesamt-Abschreib. 1885–1906: M. 666 483. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstück 42 007, Brauerei, Mälzerei 1 017 071, Wirtschaftsanwesen (abzügl. M. 637 345 Hypoth.) bleibt 354 213, Masch., Brauereieinricht., Kühl- u. elektr. Beleucht.-Anlage 353 644, Mobil. u. Fuhrpark 34 503, Fässer u. Fassholz 110 547, Gespanne 34 672, Eiswaggons 5966, Flascheneinricht. 8455, Kassa 6326, Vorräte 240 188, Geschäftswert Löwen-Brauerei 150 000, Bankguth. 18 461, Bierausstände 211 004, hingelieh. Kapital. 737 891. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Schuldverschreib. I 115 000, do. II 300 000, do. Zs.-Kto 9382, Hypoth. 729 473, Extra-R.-F. 170 000, R.-F. 108 797 (Rückl. 10 247),