1470 Brauereien. Schwabingerbrauerei in München, Akt.-Ges., Leopoldstr. 82. Gegründet: 23./8.1888; eingetr. 18./9. 1888. Statutänd. 14./1., 18./12.1905, 13./6., 19./12.1906 u. 6./9. 1907. Die Firma lautete bis 14./12. 1899 Salvatorbrauerei u. wurde nach Vereinbarung mit Gebrüder Schmederer Aktienbrauerei (jetzt Paulanerbräu) in München wie oben geändert. Letztgenannte Ges. zahlte hierfür eine grössere Abfindungssumme. Zweck: Fortbetrieb der vormals Ludwig Petuel'schen Brauerei in Schwabing-München, an der Schwabinger Landstrasse 58 u. an der Franzstrasse 16 belegen, Das seit 1889 wesent- lich erweiterte Etabliss. (Jahresproduktion bis 90 000 hl) wurde im Juli 1888 von der Firma M. Saloschin in Berlin für M. 260 000 in Hypoth. und M. 690 000 bar erworben und der A.-G. zu demselben Preise überlassen. Der Grundbesitz umfasst jetzt folgende Objekte: Die Brauereianlage Leopoldstr. 82, die Häuser Feilitzschstr. 6, Franzstr. 8, 9 u. 10, Siegesstr. 12, 16 u. 18. zus. in Grösse von 1.376 ha. Dieser Besitz ist an 2. Stelle für die unten angegebene Anleihe verpfändet. Ausserdem besitzt die Ges. das Terrain Sendlinger Oberfeld im Um- fange von 19,64 Tagw., das Eiswerk Ludwigsfeld bei Moosach mit 6,83 Tagw. im ursprüngl. Kostenpreis von M. 79 606 und ein Grundstück am Parzivalplatz mit 0,24 Tagw., auf dem eine Wirtschaft errichtet ist und das M. 46 107 gekostet hat. An Wirtsanwesen waren im Anfang 1907 im Besitz der Ges. 23, auf denen M. 2 204 415 Hypoth. lasteten und die M. 3 609 446 Buchwert hatten. Bierabsatz 1888/89–1906/1907: 29 125, 35 279, 42 201, 49 194, 55 796, 55 578, 61 752, 68 542, 73 077, 81 063, 84 636, 84 500, 86 600, 78 600, 78 770, ca. 70 000, ca. 70 000, ca. 70 000, ca. 70 000 hl. Als Terrain-Ges. hat die Ges. unter der Ungunst der Immobiliar-Verhältnisse in München zu leiden. Der Reingewinn für 1906/07 wurde mit Rücksicht auf die allg. wirtschaftl. Verhältnisse nicht verteilt, sondern davon M. 40 000 dem Spec.-Res.-Kto zugeschrieben u. restl. M. 32 450 vorgetragen. Kapital: M. 2 000 000 in 1000 abgest. Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000 und 1000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1895 um M. 800 000 in 800 Aktien, angeboten den Aktionären zu 108 %. Die G.-V. v. 13./6. 1906 beschloss behufs Abschreib. und Schaffung neuer Betriebsmittel Herabsetzung des A.-K. um M. 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1 (Frist 31./12. 1906) u. Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 104 % mit der Verpflichtung, sie den Aktionären zu 107 % anzubieten (geschehen 16.– 31./8. 1906). Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div., aber ohne Nachzahl.-Anspruch u. werden bei event. Liquidation vor den St.-Aktien zurückbezahlt. Der Buchgewinn aus der Herabsetzung von M. 1 000 000 diente mit M. 250 000 zu Abschreib., ferner zu folg. Rücklagen: Immobil.-Res. M. 350 000, Hypoth.-Darlehn-Res. M. 200 000, Delkr.-Kto M. 150 000, Gebühren-Aquivalent-Kto M. 50 000. Der Erlös aus den M. 1 000 000 Vorz.-Aktien diente zur Abstossung des Bank- kredits sowie von 2 Hypoth., wodurch namhalte Zs.-Ersparnisse-ermöglicht werden. Hypotheken: M. 1 714 204, 4 % erststelliges Bankannuitätenkapital seitens der Bayerischen Vereinsbank auf das Brauereigrundstück (s. unter Anleihe); ausserdem M. 2 221 624 auf den 23 Wirtschaftsanwesen, zu 4–5 % verzinsl., M. 107 400 auf Grundstück Sendlinger Ober- feld, zu 3–4 % verzinsl., u. M. 10 000 auf Grundstück Ludwigsfeld u. Parzivalplatz, ver- zinsl. zu 4 %. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./1. 1905, rück- zahlbar zu 103 %, Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000 auf Namen und durch Indossament über- tragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 bis längstens 1934 durch jährl. Ausl. von M. 40 000 im ersten Quart. des Jahres auf 1./7.; verstärkte Tilg. ab 1910 vorbehalten. Zur Sicherheit der Anleihe, welche zur Tilg. schwebender Schulden aufgenommen wurde, dient Hypoth. an 2. Stelle im Nachgange nach dem Bankkapital der Bayerischen Vereinsbank im Betrage von M. 1 723 726. Die genannte Bankschuld ist mit 4 % verzinsl. u. wird in 41 Jahren heim- gezahlt sein. Die der Anleihe als Sicherheit dienenden Besitzlichkeiten der Ges. haben nach einer im Nov. 1904 stattgehabten Schätzung M. 4 107 157 Wert. Zahlst. s. unten. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Kurs in München Ende 1905–1907: 95.50, 99, 92 %. Zugelassen Febr. 1905; erster Kurs: 102.50 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, bis 5 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. der festen Jahresvergüt. von M. 2000 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. gleichmässig an beide Aktien-Arten bezw. zu Specialreserven. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Gebäude 1 320 305, Grundstücke 959 107, Eiswerk Lud- wigsfeld 72 775, Grundstück „Sendlinger Oberfeld“ 687 400, Wirtschaftsanwesen 3 592 380, Masch. 186 608, elektr. Beleucht. 11 037, Pferde u. Fuhrwerk 30 985, Zugvieh 7560, Mobil. 46 828, do. ausw. Ausschankstellen 79 527, Flaschenfüllereieinricht. 2270, Bottiche 7640, Transport- fässer 27 909, Lagerfässer 49 404, Eisenb.-Waggons 2493, Brunnenanlage 11 255, Vorräte an Bier, Malz, Gerste, Hopfen u. Material. 454 208, Kassa 11 071, Effekten 74 370, Wechsel 568, Hypoth.-Darlehen 1 070 618, Bier-Debit. 144 180, Debit. 112 743. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Schuldverschreib. 1 000 000, do. Zs.-Kto 11722, Hypoth.: Brauereianwesen 1 714 204, Eiswerk 10 000, Sendlinger Oberfeld 107 400, do. Zs.-Kto 17 697, do. Hypoth. auf Wirtschaftsanwesen inkl. Zs. 2 221 624, Immobil.-R.-F. 350 000, R.-F. 200 000, Spec.-R.-F. 140 000 (Rückl. 40 000), Hypoth.-R.-F. 184 795, Delkr.-Kto 150 000, Gebühren-Aquivalent-Res. 35 519. Arb.-Unterstütz.-F. 10 084, alte Div. 2545, Kaut. u. Einlagen 203 177, Hauptzollamt f. Malzaufschlag 84 927, Kredit. u. Tratten 386 170, Abschreib. 100 925, Vortrag 32 455. Sa. M. 8 963 249. ――§‚‚Ü‚――――――――――――――――――‚‚―§§‚‚‚‚‚‚‚t