Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1595 Union Leipziger Presshefefabriken und Kornbranntwein- Brennereien, Actien-Gesellschaft. Sitz in Mockan bei Leipzig, Zweigniederlassung in Leipzig, Windmühlenstr. 18. Gegründet: 9./2. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1899; eingetr. 22./6. 1900. Statutänd. 31./3. u. 30./12. 1903, 5./5. 1906. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Kommandit-Ges. Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau hat die sämtl. Aktiven ihres Fabrikations- geschäfts, sowie das von ihr erworbene Geschäft der Firma Presshefefabrik u. Kornbranntwein- brennerei C. Koelitz-Giani in Leipzig in die Akt.-Ges. eingebracht und dafür M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 gewährt erhalten. Weiter hatte die letztere von der einbringenden Firma die Verpflichtung übernommen, dem Kaufm. Ludwig Koelitz in Leipzig M. 50 000 bar aus den Mitteln der Akt.-Ges. zu zahlen, M. 50 000 in Aktien derselben à M. 1000 zu gewähren und 100 Stück Genussscheine der Akt.-Ges. zu überlassen. Eine weitere Entschädigung in Höhe von M. 100 000 bar an Ludw. Koelitz ist nicht zu Lasten der Akt.-Ges., sondern aus den Mitteln der Gesellschafter der Firma Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau erfolgt. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Hefe und Spiritus, Branntwein, Likören, Malz und Trebern, sowie Nebenprodukten. Das erste Geschäftsjahr ist als Bau- u. Organisationsjahr zu betrachten. 1901 wurde die Fabrik von Grund auf umgebaut, vollständig mit neuen Masch. eingerichtet und wesentlich erweitert. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht zwecks Erricht. von Neubauten lt. G.-V. v. 27./3. 1901 um M. 150 000 in 150 Aktien mit halbem Div.- Recht für 1900/1901, übernommen von dem Bankhause Becker & Co. in Leipzig, angeboten den Aktionären 4: 1 vom 16.–30./6. 1901 zu pari; nochmals erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 5./5. 1906 um M. 150 000 (auf M. 800 000) in 150 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./1. 1906, angeboten den alten Aktionären zu 116 %. Hypotheken (ult. 1906): M. 160 000. Genussscheine: Es wurden 100 Stück auf Namen ausgefertigt, welche Ludwig Koelitz bei der Gründung der Ges. erhielt. Die Genussschein-Inhaber haben keine Aktionärrechte. Betreffs Gewinn-Verteilung siehe unten. Im Falle Liquidation der Ges. wird von dem nach Rückzahl. des Nominalbetrages des A.-K. etwa verbleib. Liquid.-Gewinn M. 1000 an jeden Genussschein ausgezahlt. Die Akt.-Ges. ist verpflichtet, die auszugebenden 100 Genussscheine dergestalt zu tilgen, dass die hierzu vorzunehmende Rücklage vor Verteilung einer Super- Div. auf das A.-K. erfolgt. Eine stärkere Tilg. ist der Ges. jederzeit gestattet. Die Tilg. der Genussscheine (mind. M. 5000 pro Geschäftsjahr) erfolgt im Wege der Auslos., und zwar hat die Auslos. spät. bei Genehmigung der Jahresinventur und Bilanz zu geschehen. Bis Mai 1907 20 Stück ausgelost. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1901: 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., je M. 50 Gewinnanteil an Genussscheine, mind. M. 5000 zur Auslos. derselben, 4 % Div. an Aktionäre, event. besondere Rücklagen, auch zur Tilg. der Genussscheine, vom verbleib. Überschuss 12 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von M. 6000), Rest Super-Div. an die Aktien bezw. auch zu freihänd. Ankauf und zur Auslos. weiterer Genussscheine. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Areal 210 000, Gebäude 314 398, Maschinen u. Apparate 284 938, elektr. Anlage 1, Mobil. u. Utensil. 16 614, Pferde u. Wagen 2133, Fastagen 5242, Bassinwagen 1, Säcke 1, Drahtseilbahn 1, Brunnen 1, Kisten 1, Werkbahn 23 622, Debit. 274 686, Kassa 8036, Effekten 27 188, Assekuranz 1000, Vorräte 239 507. — Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. 160 000, R.-F. 52 255 (Rückl. 10 000), Delkr.-Kto 11 093 (Rückl. 10 0000), Kaut. 23 193, Kredit. einschl. gestundeter Steuern u. Zölle 286 250, Div. 56 000, do. an Genussscheine 4250, Amort. von 5 Genussscheinen 5000, Tant. u. Grat. 5550, pers. Zuwend.- Kto 3000, Vortrag 779. Sa. M. 1 407 372. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Assekuranz 7616, Krankenkasse etc. 4185, Handl.-Unk. 53 401, Zs. 19 547, Abschreib. 57 711, Gewinn 94 579. – Kredit: Vortrag 1568, Betriebs- überschuss 235 474. Sa. M. 237 042. Dividenden: 1899/1900–1901/1902: 0, 0, 0 %; 1903–1906: 4, 6, 6, 7 %. Genussscheine 1904 u. 1906: M. 50, 50, 50 pro Stück. Coup.-Verj.: Nach gesetzl. Bestimmungen. Direktion: Max Franke. Prokurist: Rich. Kratzsch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Friedr. Jay, Leipzig; Stellv. Kaiserl. Rat Herm. Schulze, Dresden; Rechtsanwalt Dr. Ernst Weniger, Leipzig; Dr. Gerhard Franke, Berlin. Zahlstellen: Mockau: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Deutsch-Französ. Cognac-Brennerei u. Weinsprit-Raffinerie vorm. Gebrüder Macholl, Actiengesellschaft in München mit Filialen in Cognac und Mainz. Gegründet: 20./9. bezw. 16./11. 1892 als A.-G., errichtet 1829 unter der Firma Utzschneider'sche Spiritusfabrik. Letzte Statutänd. 31./1. 1901, 29./1. 1903, 20./1. 1904 u. 25./1. 1906.