Deutsche Noten-Banken. 9 Staatliche Oberaufsicht: Staatsrat Ferd. Ritter von Klemm. Direktion: Komm.-Rat Joh. Lehner, Dr. Mor. Ströll, Aug. Christoph. Prokuristen: Xav. Ströll, W. Neidert, M. Friedl, R. Ulmer, J. Köstler, F. Drausnick. Aufsichtsrat: (7–9) I. Präs. Reichsrat Ad. von Auer, Exc., II. Präs. Reichsrat Hugo Ritter von Maffei, Edw. Graf von Seyssel d'Aix, Geh. J ustizrat Karl Dürr, Geheimrat Adalbert Ritter von Bauer, Justizrat Alb. Gaenssler, Rentner Anton Cohen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; ferner bei den Fil.: Augsburg, Kempten, Ludwigs- hafen a. Rh., Nürnberg, Regensburg, Würzburg, sowie bei den Agenturen: Abensberg, Amberg, Ansbach, Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Cham. Deggendorf, Dillingen, Donauwörth, Dürk- heim, Edenkoben, Eichstätt, Erlangen, Forchheim, Frankenthal, Freising, Fürth, Germersheim, Grünstadt, Günzburg, Gunzenhausen, Hassfurt, Hof, Immenstadt, Ingolstadt, St. Ingbert, Kaisers- lautern, Kaufbeuren, Kirchheimbolanden, Kitzingen, Kronach, Krumbach, Kulmbach, Kusel, Landau i. Pf., Landsberg a. L., Landshut, Lauf b. Nürnberg, Lichtenfels, Lindau i. B., Linden- berg i. A., Lohr, Marktbreit, Mellrichstadt, Memmingen, Miltenberg, Münchberg, Neu- burg a. D., Neumarkt i. 0., Neu-Otting a. I., Neustadt a. Aisch, Neustadt a. H., Neu- stadt a. S., Neu-Ulm, Nördlingen. Ochsenfurt, Passau, Pfarrkirchen, Pirmasens, Reichenhall, Rosenheim, Rothenburg o. T., Schwabach, Schweinfurt, Sonthofen, Speyer, Straubing, Tirschenreuth, Traunstein, Weiden, Weissenburg a. S., Zweibrücken, Zwiesel. Sächsische Bank zu Dresden mit Filialen in Annaberg, Chemnitz, Leipzig, Meerane, Plauen i. V., Reichenbach i. V., Zittau und Zwickau. (Pariplätze siehe unten.) Gegründet: Konc. v. 18./7, 1865. Letzte Statutänd. 4./12. 1899. Zweck: Betreibung von Bankgeschäften. Die Bank erhielt durch Königl. Dekret v. 18./7. 1865 das Recht der unbeschränkten Ausgabe von unverzinsl. Banknoten auf die Dauer von 25 J. Diese Frist wurde durch ein weiteres Dekret v. 20./1. 1870 bis 18./7. 1910 ausgedehnt, durch das Reichsbankgesetz v. 14./3. 1875 aber dahin beschränkt, dass die Banknotenausgabe durch den Bundesrat bis 1./1. 1901 festgesetzt wurde, alsdann von 10 zu 10 J. mit einjähr. Künd.-Frist aufgehoben werden kann, ohne dass die Bank irgend welche Entschädig. bekommt. Dasselbe Reichsbankgesetz normierte die der Bank belassene steuerfreie Notensumme auf M. 16 771 000, der weiter ausgegebene Notenbetrag muss mit 5 % p. a. versteuert werden. Die Bank unterwarf sich den Vorschriften in § 44 genannten Gesetzes u. neuerdings der Reichsbank- novelle v. 7./6. 1899, sodass das Notenprivileg bis 1./1.1911 bestehen bleibt; die Noten haben Um- laufskraft im ganzen Deutschen Reich. Es sind nur Noten von M. 100 u. M. 500 in Umlauf. Für den Betrag ihrer in Umlauf befindl. Banknoten ist die Bank verpflichtet, jederzeit mind. in kursfähigem deutschen Gelde, Reichskassenscheinen oder in Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Pfund fein zu M. 1392 gerechnet, u. den Rest in diskontierten Wechseln als Deckung bereit zu halten. Die Bank ist Annahmestelle von Mündelgeldern. Es betrug der durchschnittl. Wechseldiskont 1898–1907: 4.269, 5.037, 5.339, 4.100, 3.320, 3.837, 4.219, 3.814, 5.153, 6.032 %; der Lombardzins stets 1 % höher. Von Banknoten waren im Durchschnitt in Cirkulation mit einer Barbedeckung mithin ungedeckt 1899: M. 48 442 000.– von M. 36 198 000.– M. 12 244 000.– 1900: „ 47 097 000.– „ 33.585 000.= 3512 000= 1901: „ 46 062 900.—– „22 457 900 605 000. 1902: „ 41 333 100.– „ 34 186 100.= „ 147 000– 1903: „ 39 267 300.– „29 1874009. „ 10 080 200.– 1904: „ 36 764 500. „ 28 065 300.– 83 699 200. 1905:, 40 237 000.– „ 27 768 400. „ 12 468 600.– 1906: 39951 300.– „ 989 7190 14 961 690. 1907: 38 552 300.– „27 546 000.—– „ 11006 300– 7 7 Banknotensteuer 1899–1907: M. 24 680, 39 393, 10053, 9920, 5735, 6021, 26 313, 22 036, 3856. Kapital: M. 30 000 000 in 50 000 Aktien à Thlr. 200 = M. 600 seit Erhöhung in 1872 um M. 15 000 000, emittiert zu 120 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., doch kann ein Aktionär nicht mehr als 100 St. abgeben. Gewinn-Verteilung: Zuerst 4½ % Div., vom Überschuss werden 20 %, solange die Bank- notenausgabe währt, zum R.-F. gelegt, bis dieser /, des Gesamtkapitals erreicht (seit 1908 erfüllt); an den A.-R. 10 % Tant., an die Dir. bis zu 5 % Tant. von dem 4½ % des A.-K. über- steigenden Reingewinn, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Kassa: kursfähig., deutsches geprägt. Geld 16 886 172, Reichskassenscheine 218 255, eigene Banknoten 40 669 700, Reichsbanknoten 9 982 460, Noten and. Banken 93 400, sonst. Kassenbestände 510 041, Wechsel 63 126 531, Lombard 18 205 360, Effekten 6 296 681, Guth. b. Korrespondenten 2 563 725, do. gegen Faustpfand 5 503 059, unbezahlt gebliebene Wechselforder. 131 930, Immobil. 509 726, Inventar 29, Lombardzinsen 67 794. – Passiva: A.-K. 30 000 000, R.-F. 7 500 000 (Rückl. 357 775), Delkr.-Kto 500 000, Banknoten-Em. 80 000 000, Kredit. 10 457 882, Depos. 16 235 532, Girokto 16 074 203, noch zu gewährende Zs. auf Einlagebücher 495 574, Notensteuer 3856, unerhobene Div. 12 216, z. Pens.-F. 2303, Tant. an A.-R. 194 117, do. an Dir. 97 058, Div. 3 000 000, f. Immobil. Kto etc. 9755, Abschreib. a. Wechselford. 15 000, Vortrag 167 368. Sa. M. 164 764 868.