Noten-Banken der deutschen Kolonien. 433 Aufsichtsrat: (12–25) Vors. Geh. Legationsrat Dr. Knappe, I. Stellv. Geh. Seehandl.-Rat a. D. A. Schoeller, II. Stellv. Konsul H. Wallich, A. Blaschke, C. Fürstenberg, Geh. Ober-Finanzrat Hugo Hartung, Geh. Ober-Finanzrat Maximil. v. Klitzing, Gen.-Konsul R. von Mendelssohn, Geh. Ober-Finanzrat Wald. Müller, Geh. Komm.-Rat H. Oppenheim, Bank-Dir. J ul. Stern, Franz Urbig, Berlin; Geh. Komm.-Rat O. Braunfels, Frankf. a. M.; Freih. S. A. von Oppenheim, Cöln; Komm.-Rat Albr. Otto, München; Max Schinckel, Hamburg. Zahlstellen: Berlin, Hamburg u. Shanghai; Eigene Kassen; Frankf. a. M.: Jacob S. H. Stern, Disconto-Ges., Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Dresdner Bank; Cöln: Sal. Oppen- heim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankver.; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Fil. der Deutschen Bank, Dresdner Bank. Deutsch-Ostafrikanische Bank in Berlin, W. Potsdamerstr. 10/11, mit Niederlassung in Daressalam. Gegründet: 6./1. 1905 als Kolonial-Ges.; eingetr. 22./3. 1905. Dauer zunächst bis 31./12. 1934. Verleihung der Korporationsrechte durch den Bundesrat 9./2. 1905. Gründer siehe bei Kap. Zweck: Regelung u. Erleichterung des Geldumlaufs u. der Zahlungsausgleichungen in Deutsch-Ostafrika sowie des Geldverkehrs dieses Schutzgebietes mit Deutschland und dem Auslande. Betrieb von Bankgeschäften einschl. der Notenausgabe nach Massgabe der er- teilten Konc. Eröffn. der Niederlass. in Daressalam 23./6. 1905. Noten-Ausgabe: Konc. v. 15./1. 1905. Die Ges. hat das Recht, nach Bedürfnis ihres Ver- kehrs auf Rupien lautende Noten bis zum 3fachen Betrage des eingez. Grundkapitals aus- zugeben. Die Noten dürfen nur auf Beträge von Rupien 5, 10, 20, 50, 100 oder ein vielfaches von Rupien 100 lauten u. müssen im Schutzgebiet ausgestellt werden. Bisher wurden nur Noten à Rupien 5, 10, 50 u. 100 ausgegeben. In Umlauf Ende 1907 zus. Rupien 789 175 = M. 1 052 233. Die Gesellschaft ist verpflichtet, für den Betrag ihrer in Umlauf befindlichen Banknoten jederzeit mindestens / in deutsch-ostafrikanischen Landessilbermünzen, in indischen Rupien, in Reichsgoldmünzen, in fremden Goldmünzen, in Reichskassenscheinen oder in Reichsbanknoten in ihren Kassen im ostafrikan. Schutzgebiet als Deckung bereit zu halten; die Deckung für den Rest hat in diskontierten Wechseiln u. wechselähnl. Papieren, welche den Anforder. des § 6 Ziffer 2 der Konc. ent-prechen, sowie in tägl. rückzahlbaren Guth. bei der Reichsbank, der Kgl. Seehandlungssozietät sowie mit Genehm. des Reichs- kanzlers bei anderen Banken, zu bestehen. Falls der Notenumlauf der Ges. sich auf mehr als den doppelten Betrag ihres in § 8 Abs. 1 der Konc. bestimmten Barvorrats beläuft, hat sie von der Mehrausgabe von Banknoten eine Steuer von jährl. 5 % an den Fiskus des deutsch- ostafrikan. Schutzgebietes zu zahlen. Diese Steuer wird nicht erhoben, solange der gesamte Notenumlauf der Ges. den Betrag von Rupien 500 000 nicht übersteigt. Kapital: M. 2 000 000 in 4000 Anteilen à M. 500, vorläufig mit 25 % eingezahlt. Die sämtl. 4000 Anteile sind von den nachbenannten Gründern der Ges. zu pari übernommen worden, u. Zwar von: Deutsch-Ostafrikan. Ges. 2800, Deutsche Bank 250, Disconto-Ges. 250, S. Bleich- röder 100, Delbrück Leo & Co. 100, von der Heydt & Co. 100, Mendelssohn & Co. 100, Rob. Warschauer & Co., Berlin 100, Hansing & Co., Hamburg 100, Sal. Oppenheim jr. & Co., Cöln 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. 10 % Tant. an Verwalt.-Rat (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 4000), dann 1 % Div., vom Rest die eine Hälfte an deutsch-ostafrikan. Landesfiskus, die andere Hälfte weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Ausstehende 75 % auf A.-K 1 500 000, Kassa 1 347 075, Sorten 26 623, Wechsel 238 724, Lombard 668 083, Bankguth. u. Debit. 442 972, Effekten 875 484, Mobil. 1, Telegrammdepot 133. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 5333 (Rückl. 3289), Noten- umlauf 1 052 233, Kredit. 1 945 158, Tratten 4576, Grundstückskauf-Res. 10 000, Notenherstell.- Res. 1000, Notensteuer-Res. 151, Div. 43 7 50, restl. Vergüt. an Verwaltungsrat 264, an Landes- fiskus des deutsch-ostafrikan. Schutzgebietes 18 617, Vortrag 12. Sa. M. 5 081 097. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 47 601, Abschreib. auf Effekten 4534, do. auf Mobil. 309, Noten-Herstell. 4490, z. Grundstückskauf-Res. 10 000, z. Noten-Herstell.- Res. 1000, z. Notensteuer-Res. 151, Gewinn 65 933. – Kredit: Vortrag 144, Zs. 72 235, Provis., Sorten u. Wechsel 61 642. Sa. M. 134 022. Dividenden 1905–1907: –, 5½, 8 % auf eingez. M. 500 000. Direktion: Dr. Wald. Türpen, Berlin; Joh. qul. Warnholtz, Westend. Prokuristen: Arthur Arndt, Edo Berger. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Karlvon der Heydt, Stellv. Rentier Georg Zwilgmeyer, Bankier Albert Blaschke, Bankier Ludwig Delbrück, Bankier Franz Urbig, Geh. Komm.-Rat Oppen- heim, Komm.-Rat A. Lucas, Berlin; Freih. Alfred von Oppenheim, Cöln; Otto Hansing, Justus Strandes, Hamburg. Zahlstellen: Gesellschaftskassen.