Hypotheken- und Kommunal-Banken. 85 1 Für die Beleihungsgeschäfte sind die Vorschriften des Hypoth.-Bankgesetzes massgebend. Eine etwaige Beleihung landw. Grundstücke im Königreich Sachsen kann bis zu à ihres Wertes erfolgen. Die Wertermittelung erfolgt nach einer von dem Vorst. mit Zu- stimmung des A.-R. festgesetzten, von dem Königl. Sächs. Min. des Innern genehmigten Anweisung. In gleicher Weise gelten für die Hypoth.-Darlehen die hierfür von dem Vorstande mit Zustimmung des A.-R. aufgestellten, vom Königl. Sächs. Min. des Innern genehmigten Grundzüge. Pfandbriefe: Der Betrag der von der Ges. ausgegebenen Hypoth.-Pfandbr. darf das Doppelte des eingezahlten Grundkapitals und des ausschliesslich zur Deckung einer Unterbilanz bestimmten R.-F. nicht übersteigen. Für die pünktliche Zahlung von Kapital u. Zs. der Hyp.-Pfandbr. haftet den Pfandbr.-Inhabern ausser den von der Ges. erworbenen als Gegen- wert der ausgegeb. Pfandbr. zu betrachtenden Hypoth. das gesamte übrige Vermögen der Ges. Die Ges. hat Hypoth.-Certifikate (genannt Pfandbr.) zu vier verschiedenen Zinsfüssen (5, 4½ 4, 3½ %) ausgegeben. Die ersteren beiden (Serie I–V) sind bereits wieder getilgt, von den letzteren beiden (Serie VI, VII, VIII, IX, XII zu 4 %, Serie X, XI und XIV zu 3½ %) waren Ende 1907 in Umlauf: M. 4 205 000 zu 4 % und M. 8 613 500 zu 3½ % (bei M. 15 303 444 unterlagsfähigen Hypoth.-Darlehen). VI. Serie zu 4 %, urspr. M. 3 000 000 von 1880. Stücke à M. A 500, B 1000. Tilg. halbj., jährl. mind. 2 % des umlauf. Betrages; erste Verl. 1881. Ende 1907 in Umlauf: M. 10 500. VII. Serie zu 4 %, urspr. M. 5 000 000 von 1881 in Stücken à M. A 500 und B 1000. Tilg. halbj., jährl. mind. 2 % des umlaufenden Betrages; erste Verl. 1882. Ende 1907 in Umlauf: M. 807 000. VIII. Serie zu 4 %, urspr. M. 5 000 000 à M. 500 und M. 1000; 1883 genehmigt. Tilg. halbj. wie Serie VII. Erste Verl. 1884. Ende 1907 in Umlauf: M. 213 500. IX. Serie zu 4 %, urspr. M. 10 000 000, 1884 genehmigt. Stücke u. Tilg. halbj. wie Serie VIII, auch durch Rückkauf; erste Verl. 1885. Ende 1907 in Umlauf: M. 2 217 500. X. Serie zu 3½ %, urspr. M. 10 000 000, 1886 genehmigt. Stücke à M. AA 5000, A 1000 u. B 500. Tilg. ganzjährig, jährl. mind. 2 % des umlauf. Betrages von 1887 an; 1887–1894 durch Rückkauf; erste Verl. Mai 1895 auf 1./7. Ende 1907 in Umlauf: M. 3 053 000. XI. Serie zu 3½ %, urspr. M. 10 000 000; 1889 genehmigt. Stücke wie Serie N; M. 2 500 000 aufgelegt 20. Mai 1896 zu 101.50 %. Tilg. ganzjährig, 1890–94 durch Rück- kauf; erste Verl. Mai 1895 auf 1./7. Ende 1907 in Umlauf: M. 4 143 000. XII. Serie zu 4 %, urspr. M. 5 000 000, 1891 genehmigt; Stücke wie Serie X. Tilg. jährl. mindestens 2 % des umlaufenden Betrages. Verl. ganzjährig. April (erste 1892) auf 1./7. Ende 1907 in Umlauf: M. 956 500. XIII. Serie zu 3 %, M. 10 000 000, genehmigt durch Ministerialerlass v. 26. Juni 1896 (ist noch nicht begeben worden). XIV. Serie zu 3½ %, urspr. M. 10 000 000 lt. Erlass v. 26. Juni 1896. Stücke v. I. April 1896 à M. 5000, M. 1000, M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. halbj. spät. in 50 Jahren durch Ankauf oder Verl., diese frühestens auf 1./4. 1901, kann verstärkt werden. Ende 1907 in Umlauf: M. 1 417 500. Die Tilg. muss zu Serie VI-–XIV mindestens jährl. 2 % betragen, verstärkte oder Total-Tilg. mit sechsmonat. Künd. zulässig. Zs. überall 2./1. u. 1./7., bei Serie XIV aber 1./4. u. 1./10. Verj. der Coup. in 3 J. n. F., der Stücke in 30 J. n. F. Auf den Betrag verloster Pfandbr., deren Verzinsung von dem Verlosungstermin ab aufgehört hat, ver- gütet die Bank 2 % Deposital-Zs., wobei die ersten 6 Monate nicht mitgerechnet werden. Kurs der 4 % Pfandbr. Ende 1894–1907: 103.50, 104, 102.25, 101.75, 101.30, 101.25, 100.60, 102, 102.50, 102.90, 102.70, 102.25, 102.25, 99.50 %; Kurs der 3½ %: 101.90, 102, 100.75, 100.50, 99, 95, 94, 97.25, 99.20, 100, 99.90, 99.30, 97.75, 94.50 %. Notiert in Leipzig, Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis 30./4. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St. Gewinn-Verteilung:. Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. besondere Abschreib. und Rück- lagen, vertragsm. Tant. an Vorst., sodann bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., 12½ % als Grat. an Beamte u. Angestellte u. als Beitrag z. Pens.-F., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Kassa einschl. Coup., Sorten u. Guth. bei Reichsbank u. Sächs. Bank 12 722 607, Markwechsel 57 355 937, Devisen 3 054 463, Pfandkto 8 137 729, Guth. b. Banken u. Bankhäusern 7 353 246, Debit. 213 670 373, Konsortial- u. Finanzgeschäfte 9 382 603, Effekten 16 200 484, dauernde Beteil. 17 043 974, Aktiv-Hypoth. 6 360 073, Bankgeb. in Leipzig, Altenburg, Bernburg, Chemnitz, Gera, Glauchau, Greiz, Grimma, Leopoldshall, Oschatz, Pirna 4 524 219, Immobil. 4 046 668, Mobil. 448 606, Pfand-Zs. 14 671, Pfandbr.-Abteil. (Saldo der Aktiva) 2 541 474. – Passiva: A.-K. 90 000 000, R.-F. I 31 150 000, do. II 6 350 000, Filialen- R.-F. 447 106, Beamten-Pens.-F. 1 923 862, Kredit. 91 579 925, Rechn.-Bücher 66 492 778, Scheckkto 10 116 573, Accepte 52 052 477, Domizil- u. Vista-Tratten 854 689, unerhob. Div. 14 878, do. Zs. auf Rechnungsbücher 1 231 604, Konto pro Diverse-Saldo 998 547, Kto a nuovo 33 845, Div. 8 100 000, Tant. an Vorstand u. A.-R., Grat. an Beamte, z. Pens.-F. 1 148 769, Vortrag 362 076. Sa. M. 362 857 133. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. auf Rechn.-Bücher u. Scheckkto 2 455 593, do. auf lauf. Rechn. 4 009 912, Kurtage, Reichsstempel, Provis. etc. 136 712, Abgaben u. Staatsaufsicht