Hypotheken- und Kommunal-Banken. 309 Würzburg: Fil.-Dir.: Komm.-Rat W. Hilcken, O0. Huth; Prok.: Jos. Feineis, S. Treppner, F. Wachs, G. Weckherlin. Aufsichtsrat: (9–12) Vors. Staatsmin. Dr. Krafft Graf v. Crailsheim Exc., Stellv. Komm.- Rat Paul von Schmid, Staatsrat G. von Berr Exc., Reichsrat Dr. A. von Clemm, Gen.-Dir. a. D. Otto von Kühlmann, Komm.-Rat Fr. Kustermann, Geh. Hofrat Dr. Hermann von Pemsel, Komm.-Rat Dr. Karl Riemerschmied, Komm.-Rat D. Selz, Komm.-Rat Otto Steinbeis, Komm.-Rat Adolf von Gross, Geh. Justizrat E. von Praun. Zahlstellen: Eig. Kassen; Nürnberg: Kgl. Hauptbank u. deren Filialen; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Mecklenburg-Strelitzsche Hypothekenbank in Neustrelitz, Zweigniederlassung in Berlin W. 35, Potsdamerstrasse 104. Gegründet: 21./4. 1896; Privileg v. 14./3. 1896. Letzte Statutänd. 21./12. 1899, 11./10. 1901 u. 12./6. 1903. Die Berliner Zweigniederlassung wurde im Juni 1900 aufgehoben, aber Ende 1901 wieder errichtet. Zweck: Vermittlung u. Erleichterung des Kapital- u. Kreditverkehrs. Die Geschäfte der Bank zerfielen in die Bank- u. Hypoth.-Abteilung, doch wurde die erstere im April 1902 an die Berliner Bank abgetreten, die in Neustrelitz eine Filiale errichtete; für die verbliebene Hypoth.-Abteilung normieren die Vorschriften des Reichs-Hyp.-B.-G. v. 13./7. 1899. Sanierung: Nach Zus. bruch der Preuss. Hypoth.-Akt.-Bank sowie der Deutschen Grund- schuld-Bank ordnete die Mecklenb.-Strel. Staatsregierung eine gründliche Prüfung der Ge- schäftsführung der Bank an u. zwar mit besond. Rücksicht auf ihre Beziehungen zur Pomm. Hypoth.-Act.-Bank, der Immobilien-Verkehrsbank und Schumacher & Co. G. m. b. H. Die Revision deckte die Misswirtschaft, Schiebungen u. Transaktionen auf, welche die Dir. F. Romeick u. W. Schultz mit der Mecklenb.-Strel. Hypoth.-Bank, der Pomm. Hypoth.-Act.-Bank, der Immobilien-Verkehrsbank u. der Firma Schumacher & Co. vorgenommen hatten. (Näheres hierüber s. Jahrg. 1901/1902 u. 1902/1903.) Von den Unterlags-Hypoth. von ca. M. 28 000 000 erwiesen sich ca. 60 % als ertragslos, da auf Baustellen ausgeliehen. Die deshalb sehr er- heblichen in der Bekanntmachung v. 16./8. 1901 (s. unten) erwähnten Zs.-Ausfälle, sowie die Festlegung der meisten Kapitalien machte, wenn der Bank die nötigen Mittel verbleiben sollten, um gekündigte Depositen (ca. M. 4 500 000) auszuzahlen u. der Konkursgefahr zu ent- gehen, die Stundung eines Teiles der Pfandbr.-Zs. notwendig. Das Zs.-Soll aus den Unterlags- Hypoth. betrug M. 1 217 779, wobei mit einem Ausfall von M. 859 137 zu rechnen war. Es konnte somit aus den Unterlags-Hypoth. z. Z. nur ein sicherer Überschuss von M. 358 642 resultieren, wogegen der Zs.-Anspruch der Pfandbr.-Gläubiger per 30./6. 1901 M. 981 283 betrug. Die Bilanz per 30./9. 1901 (siehe Jahrg. 1902/1903) wies nach Abschreib. des R.-F. von M. 1 800 000 eine Unterbilanz von M. 9 999 135 auf. Die Besitzer der 3½ % u. 4 % Pfandbr. der Mecklenb.-Strel. Hypoth.-Bank genehmigten, um den Konkurs der Bank zu verhüten, die Stundung von 2 Dritteilen der Pfandbr.-Zs. (siehe hierüber unten bei Pfandbr.). Die G.-V. der Aktionäre v. 11./10. 1901 stimmte diesen Be- dingungen zu u. beschloss die Reduktion des A.-K. auf M. 1 165 000 (s. daselbst) u. verfügte, dass die Bank vorläufig keine neuen Geschäfte eingehe. Geschäftsjahr 1907: Dasselbe brachte einen Gewinn von M. 473 971, sodass sich nach Zurechnung des Reingewinns pro 1906 in Höhe von M. 64 376 der Überschuss per ult. 1907 auf M. 538 347 stellte. Dieses Ergebnis ist zunächst darauf zurückzuführen, dass infolge der fortschreitenden Realisierung ertragloser Engagements die Einnahmen an Hypotheken- und sonstigen Zinsen sowie an Provis. um ca. M. 110 000 gegen 1906 gestiegen sind. Sodann hat die Ges. aus dem Verkaufe von Baustellen einen Nutzen von rund M. 223 200 gegen- über dem Buchwert der darauf haftenden Hypoth. erzielt. Ferner hat die Ges. M. 2 146 900 eigene Pfandbriefe mit Gewinn zurückgekauft. Die vorstehend erwähnte, durch den Ver- kauf von Baustellen der Immobilien-Verkehrsbank bewirkte Realisierung ertragloser Engage- ments umfasste 1907 2268 qR., wovon rund 1800 qR. auf Rixdorf und rund 468 qR. auf Wilmersdorf entfielen. Am Ende d. J. 1907 verblieben rund 3350 qR. in Rixdorf und rund 1630 qR. in Wilmersdorf mit einer hypoth. Belastung für die Ges. von insgesamt rund M. 4 240 000. Der Verkauf der restlichen Wilmersdorfer, sowie eines Teiles der Rixdorfer Baustellen ist bereits durch Anstellungsverträge und entsprechende Anzahlungen gesichert und damit zugleich der Zinseneingang bei einem erheblichen Teil des obigen Hypotheken- bestandes gewährleistet. Die der Ges. aus diesen Verkäufen bezw. aus der Rückzahlung ver- schiedener für den Pfandtresor nicht geeigneten und deshalb zur Einziehung bestimmten Hypothekenforderungen zugeflossenen Mittel sowie das Bankguth. hat die Verwalt. programm- gemäss zum Rückkauf von Pfandbriefen (M. 2 146 900 gegen M. 483 500 1906) sowie zum Er- werbe von Hypoth. auf bebauten Grundstücken (M. 2 203 500) verwandt. Die aus vor- stehenden Ziffern sich ergebende Entwicklung der Verhältnisse ermöglichte es der Ges. die bewilligte Stundung der Pfandbriefzinsen vom 1./7. bezw. 1./10. 1907 an nur noch in Höhe von 40 (statt bisher 66/) % in Anspruch zu nehmen. Im Pfandtresor befanden sich Ende 1907 an Hypoth. auf bebauten Grundstücken M. 7 452 300 d. s. rund 77 % des Pfand- brief-Umlaufs, gegen 45 % Ende 1906. Die am Schlusse des J. 1907 eingetretene Erschöpfung der greifbaren Mittel ist vorübergehend. Vermittelst der inzwischen erfolgten und der ferner