414 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Der Bebauungsplan des Stadtteils am Lietzensee ist 1904 nach langwierigen Verhandl. festgestellt u. die Regulierung der Strassen in diesem Gebiet zum grössten Teil 1905 u. 1906 durchgeführt. Die Hauptader ist die Bismarckstrasse, welche den Lietzensee durchschneidet und an der Stadt- u. Ringbahn auf den Königsweg trifft. An diesem Schnittpunkt ist eine neue Unterpflasterbahnstation erbaut worden. Die Schüttung der Strassen u. die der Ges. obliegende Ausbaggerung des Lietzensee auf ca. 2 m Tiefe unter Niedrigwasser ist 1901 fertiggestellt. Die Ges. ist verpflichtet, den See dauernd auszukrauten und auszuräumen. Für die der Ges. obliegende Herstellung ihres Strassennetzes, die Ausbaggerung des Lietzen- see, die Durchführung der Bismarckstrasse durch denselben und für einen Beitrag zum Bau genannter Bahnstation wurden in der Bilanz für 1905 abzügl. der bereits verausgabten Summen M. 624 437 in Reserve gestellt, davon Ende 1907 noch nicht verbraucht M. 86 389. Bei Auf- wendung derselben wird die q R. Bauterrain einschl. aller Kosten mit durchschnittl. ca. M. 600 zu Buche stehen. Beschränkung auf Villenbau ist nicht vorhanden. Verkauft wurden 1905: 20 Parzellen mit zus. 18 284 qm = 1289 qR. mit M. 962 745 Gewinn; 1906: 15 Parzellen und einige kleinere Flächenabschnitte mit im ganzen 1051, 07 q R.; 1907 12 Par- zellen mit zus. 892 qR. u. einem Bruttogewinn von M. 949 713. Bis Anfang April 1908 wurden bereits 6 Parzellen mit einer Gesamtfläche von ca. 337 qR. für M. 600 000 verkauft. Kapital: M. 6 250 000 in 3125 Aktien à M. 2000 (Ser. I= 1000 Aktien, Ser. II–V à 500 Aktien, Serie VI 125 Aktien), voll einbezahlt. Urspr. M. 7 000 000, wobei Serie VI (500 Aktien) nur mit 25 % eingezahlt war. Die G.-V. v. 21./6. 1904 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 750 000 (auf M. 6 250 000) dadurch, dass 4 mit 25 % eingezahlte Aktien der Serie VI im Gesamtbetrage von urspr. M. 1 000 000 in eine vollgezahlte Aktie zus.gelegt wurden; die Aktien Serie VI Nr. 3126–3500 wurden demgemäss vernichtet. Die Herabsetzung erfolgte, weil die Ges. weiteres Betriebskapital nicht nötig hatte. Die Aktien haben keine Div.-Scheine, da Div. nicht bezahlt wird. Ab 1./3. 1907 erfolgte die I. Rückzahl. auf das A.-K. mit 10 % = M. 200, ab 1./7. 1907 die zweite Rückzahl. mit 15 % = M. 300 pro Aktie. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Überschuss wird diejenige Summe zur gleichantei- ligen Amortisation der Aktien verwendet, welche der Ges. bar zur Verf. steht und nach dem Ermessen des A.-R. zum weiteren Geschäftsbetriebe oder zur Bildung von Spec.- Reserven oder Vortrag auf neue Rechnung nicht erforderlich ist. Sobald dergestalt die Aktien bis auf je M. 1000 aus dem Reingewinn amortisiert sind, tritt die Ges. in Liquida- tion. Von der Liquidationsmasse mit Einschluss des vorgetragenen Reingewinns erhalten nach Rückzahlung des ganzen Nominalbetrages der Aktien: a) der Vorst. und die Liqui- datoren sowie der A.-R. (auch die früheren Mitglieder) zusammen 11 %, letzterer allein jedoch keinesfalls mehr als 6 %; b) die Aktionäre den Rest. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Bauterrain 5 438 033, Lietzensee 1, Hypoth. 2 382 570, Rückzahl. auf das A.-K.: a) abgehob. Beträge 1 548 800, b) nicht abgebob. do. 13 700, Bureau- mobil. 1, Inventar 1, Effekten 97 870, Barkautionen 1150, Debit. 41 293, Bankguth. 63 616, Kassa 1356, (Aval-Wechsel 900 000, Kautions-Effekten 87 300). – Passiva: A.-K. 6 250 000, R.-F. 114 405, Strassen-Regul.-Res.-F. 86 389, Kredit. 61 235, (Aval-Wechsel 900 000, Kaut. 87 300), A.-K.-Rückzahl. 1 562 500, Gewinn-Vortrag aus 1906 597 466, Gewinn 1907 916 396. Sa. M. 9 588 392. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 26, Verwalt.-Kosten, Tant. etc. 72 784, Steuern 44 404, Provis. 4401, Kursverlust 4707, Gewinn-Vortrag aus 1906 597 466, Gewinn in 1907 916 396. – Kredit: Vortrag 597 466, Zs. 85 048, Grundstücksverkäufe 949 713, Pacht und Mieten 7958. Sa. M. 1 640 187. Kurs: Ende 1899–1906: 109.50, 98, 92, 118.50, 134.75, 137.50, 163, 152.75 %. Ende 1907: M. 2750 pro Stück. Aufgelegt M. 3 000 000 3./7. 1899 zu 125 %. Die VI. Serie Nr. 3001–3125 zugelassen Sept. 1905. Notiert in Berlin. Die Aktien werden franko Zs. gehandelt u. sind seit April 1905 sämtl. lieferbar; seit 1./7. 1907 versteht sich die Notiz in Mark pro Stück und zwar nur für solche Stücke, auf welche die erste u. zweite Kapitalsrückzahl. von 25 % = M. 500 pro Aktie vermerkt ist. Dividende: Wird nicht bezahlt (siehe oben Gewinn-Verteilung). Direktion: Komm.-Rat Werner Eichmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Stadtrat Joh. Kaempf, Stellv. Bank-Dir. Geh. Justizrat Dr. Jakob Riesser, Bank-Dir. Konsul Geh. Komm.- Rat Eugen Gutmann, Komm.-Rat Georg Haberland, Herrm. Bachstein jun., Stadtverordneter Oscar Nelke, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Bank für Handel u. Ind., Dresdner Bank. Crefelder Terrain-Aktiengesellschaft in Crefeld. Gegründet: 14./3. bezw. 2./7. 1907; eingetr. 15./7. 1907. Gründer: Otto Rindfleisch, Ph. M. Wulf & Co., Cöln; Lorenz Senger, Franz Holstein, Crefeld; Friedrich Jürgens, Braun- schweig. Es haben sich in diesem Unternehmen die Gläubiger des Seidenfabrikanten Hermann Wittig vereint. Eingebracht wurden a) von Generalagent Otto Rindfleisch, Cöln Hypoth.- Forderungen über M. 40 000, b) von der Firma Ph. M. Wulf & Co., Cöln, M. 150 000 Grund- schuld, c) von Fabrikbesitzer Lorenz Senger in Crefeld M. 50 000, d) von Friedrich Jürgens in Braunschweig Forderungen über M. 40 000 u. M. 30 000. An a) wurden 40 Aktien, an b) 150 Aktien, an c) 40 Aktien und an d) 55 Aktien gewährt.