Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. 497 Zweck: Erwerb und Betrieb von Plantagen, insbesondere die Übernahme und der Betrieb der oben genannten Plantagen sowie der Verkauf der Plantagen, Produkte und der Betrieb sonstiger Handelsgeschäfte jeder Art. Auf den Plantagen wird fast ausschliesslich Kakao produziert; der Bestand an Kakaobäumen beträgt ca. 715 000, Kaffeebäume sind 10000 vorhanden. Die Kakao-Ernte belief sich 1907 auf 6159 Guintales Kakao. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 1 250 000 in 5½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 105 %, 1250 Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der unten genannten beiden Bankhäuser oder deren Order u. durch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7., Tilg. ab 1911 bis spät. 1930 durch jährl. Auslos. im Sept. (zuerst 1910) auf 2./1. (erstmalig 1911); ab 1913 verst. Tilg. bis zum Betrage von M. 100 000 mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypofth. im Betrage von M. 1 312 500 zur I. Stelle auf die Plantagen der Ges. auf den ge- meinschaftl. Namen von L. Behrens & Söhne u. Schröder Gebr. & Co. in Hamburg als Ver- treter der jeweiligen Inhaber der Schuldverschreib. Der Erlös der Anleihe diente zur teil- weisen Bezahlung des Kaufpreises der erworbenen Plantagen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K.) Zahlst. wie Div. Kurs in Hamburg: Aufgel. am 10./6. 1908 zu 99 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Biianz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Plantagen 2 743 321, Pflanzervorschuss 4113, Arbeiter- vorschuss 29 280, Debit. 235 049. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Prior. 1 250 000, R.-F. 8424 (Rückl.), Vorschuss-Res. 26 715, Tant. an A.-R. 10 005, Div. 150 000, Kredit 66 619. Sa. M. 3 011 765. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. 68 750, Unk. 4119, Gewinn 168 482. Sa. M. 241 352. – Kredit: Überschuss der Plantagenverwalt. 241 352. Dividende 1907: 10 %. Direktion: E. Levien, Hamburg. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier Ed. C. Hamberg, Stellv. Rud. Freih. von Schröder jr., Johs. C. E. Rickert, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: L. Behrens & Söhne, Schröder Gebr. & Co. Deutsche Ecuador Cacao Plantagen- u. Export-Gesellschaft, Aktiengesellschaft in Hamburg, Brodschrangen 35. Gegründet: 11./5. 1901; eingetr. 3./8. 1901. Statutänd. 14./11. 1902, 29./4. 1905 u. 28./4. 1908. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Von der Firma Seminario Freres & Co. in Paris wurden die in der Republik Ecuador belegenen Plantagen San Juan, Lomalarga, Esperanza, Palma in der Prov. de los Rios, die Plantage Colon in der Prov. Guayas, die Plantage Concepcion in der Provinz del Oro und die unter dem Sammelnamen „Manabi“ zus. gefassten Plantagen El Recreo, El Zapollo, El Rosario, Josefina, in der Provinz Manabi einschl. der darauf befindl. Gebäude und alles lebenden und toten Inventars in die Ges. eingebracht. Die Plantage San Juan ist als Sicherheit für eine den Inhabern der Firma Seminario Freres & Co. obliegende Verpflicht. zur Zahlung einer lebenslänglichen Rente von jährl. frs. 46 666 zur Höhe v. 437 500 Sucres verpfändet. Die Belastung erlosch mit dem Tode der berechtigten Person im Februar 1908. Die Löschung dieser Rentenverpflichtung ist in die Wege geleitet. Die Ges. haftet für die Zahlung der Rente nur mit der verpfändeten Plantage. Der Gesamtwert der Einbringungen wurde auf M. 3 000 000 u. für die 1903 hinzu erworbenen Plantagen auf M. 1 000000 festgesetzt, von welcher Summe der einbringenden Firma M. 1 996 000 durch Gewährung von 1996 Aktien der Ges. à M. 1000, M. 1 000 000 in 5½ % Prior,-Oblig. (s. unten) und M. 4000 vergütet wurden, ausserdem M. 1 000 000 bar für die erst 1907 gekauften Plantagen. Zweck: Erwerb und Betrieb von Plantagen, insbes. Übernahme und Betrieb der von der Firma Seminario Freres & Co. in Paris in die Ges. eingebrachten, obengenannten Plantagen, sowie Verkauf der Plantagenprodukte u. Betrieb sonst. Handelsgeschäfte aller Art. Im Nov. 1902 wurden zu obengenanten Plantagen noch die Plantagen San Rafael, San Miguel und Sibimbe (diese beiden verpachtet) hinzuerworben und dafür M. 1 000 000 bezahlt. Die Plantagen werden erst seit 1./1. 1903 für Rechnung der Ges. bewirtschaftet. Die Ges. hat auf ihren Pflanzungen 1 989 000 Kakao u. 534 000 Kaffeebäume stehen; letztere sollen nach u. nach durch Kakaobäume ersetzt werden. Ernte 1903–1907: 18 026, 18 609, 15 473, 15 820, 14 934 Quintales Kakao (für welche 355 560, 384 177, 308 222, 333 130, 514 898 Sucres gelöst wurden). Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 2 000 000 in 5½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./11. 1902, rückzahlbar zu 105 %, 2000 Stücke (Nr. 1–2000) à M. 1000, auf gemeinsame Ordre der Hamburger Bank- firmen L. Behrens & Söhne u. Schröder Gebrüder & Co. als Pfandhalter u. mit der Nord- deutschen Bank in Hamburg als Zahlstellen. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 in längstens 23 Jahren durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1904) auf 2./1.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 Monate Frist auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Als Sicherheit dient eine auf obengenannten Plantagen auf Namen vorerwähnter Hamburger Bankhäuser an erster Stelle und mit der Priorität vor den noch einzutragenden Hypoth. bestellte Hypoth. in Höhe von M. 2 100 000. Nur die obengenannte jährl. Rente von frs. 46 666 auf der Plantage San Juan ging bis 1908 dieser Hypothek voraus. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach 10 Jahren. Noch in Umlauf Ende 1907 M. 1 784 000. Kurs in Hamburg Ende Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909. I. 32