626 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. hat unter dem 11./4. 1907 eine Ergänz. erfahren u. ist vom Mai 1907 bis auf Weiteres eine dreiwöchentl. Dampfschiffsverbind. für Post. Passagiere u. Ladung abwechselnd von Osten u. Westen um Afrika (Hauptlinie) u. eine sechswöchentl. Dampfschiffsverbind. für Post u. Ladung (Zwischenlinie) nach Ost-Afrika hergestellt worden. Danach verkehrt regelmässig alle 10 bezw. 11 Tage abwechselnd durch den Suez-Kanal u. um das Cap der guten Hoffnung eine Linie nach Delagoa-Bay u. Durban, eine dreiwöchentl. Linie über die Canarischen Inseln nach Capstadt, Port Elizabeth, East London u. eine sechswöchentl. Linie (nur für Post-Ladung) durch den Suez-Kanal nach Ost-Afrika bis Kilwa einschliessl. Die Ge- schwindigkeit der Schiffe hat vertragsgemäss auf den Hauptlinien 12 bezw. 10½ Knoten, auf den Zwischenlinien 10 Knoten die Stunde zu betragen. Die Dampfer führen die deutsche Postflagge. Für die subventionierten Linien hat die Ges. Sonderrechnung zu führen. Die Flotte der Ges. besteht aus 23 Dampfern. Die Ges. ist bei der Syndikats- Rhederei in Hamburg mit M. 150 000 beteiligt. 1907 wurde eine Interessengemeinschaft mit der Woermann-Linie u. Hamburg-Amerika-Linie hinsichtlich des Verkehrs nach Südwest-Afrika abgeschlossen. 1906 u. 1907 konnten nur die Abschreib. verdient werden; die Ges. hat unter der scharfen engl. Konkurrenz zu leiden, auch ist sie in ihrer Rentabilität beengt durch die Abhängigkeit von der Reichs-Regier. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 1000, herabgesetzt lt. G.-V.-B. vom 22. März 1895 um M. 1 000 000. Zwecks Bau der durch die Erneuerung des Subventionsvertrages mit der Reichsregierung erforderlichen neuen Schiffe (s. oben) und Abstossung des im Juni 1900 auf M. 2 025 406 angewachsenen Vorschussktos beschloss die G.-V. vom 15. Juni 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 neuen, ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien (Nr. 5001 bis 10 000) à M. 1000. Dieselben wurden von einem Konsortium zu pari übernommen und wurden von diesem 2500 Stück den Aktionären 2: 1 vom 3.–17. Okt. 1900 zu 102 % zuzügl. ½ Schlussnotenstempel angeboten. Anleihe: Über die Aufnahme von Vorrechts-Anleihen bis zur Hälfte des jeweiligen A.-K. beschliesst der A.-R., darüber hinaus die G.-V. M. 5 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 11./6. u. staatlicher Genehmig. v. 8./7. 1901, Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000 auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1911 durch jährl. Ausl. von mind. M. 125 000 nom. am 1./4. auf 1./7.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 3 Monate Frist zulässig. Die Ges. behält sich ferner vor mit einem Aufgeld von 1 % des Nennwertes auch schon vor 1911, und zwar von 1906 ab, die ganze Anleihe oder einen Teil derselben nach Kündig. zurückzuzahlen. Zur Sicherstellung der Inhaber der Schuld- verschreib., für welche die Norddeutsche Bank in Hamburg als Vertreterin bestellt ist, ist denselben an sämtlichen im alleinigen Eigentum der Deutschen Ost-Afrika-Linie be- findlichen Seedampfschiffen ein erstes Pfandrecht durch Eintragung in das Schiffsregister eingeräumt. Dieses Pfandrecht soll auf sämtliche von der Ges. neu zu erwerbenden Seedampfschiffe durch Eintragung in das Schiffsregister ausgedehnt werden. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.) Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank: Berlin: Disconto- Ges. Kurs in Hamburg Ende 1901–1907: 100.50, 103.30, 103.20, 103.25, 102.20 191.75, 99 %. M. 3 000 000 am 3./8. 1901 zu 100.50 % zur Subskription aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (neben einer festen als Geschäfts-Unk. zu verrechnenden Jahresvergüt. von M. 12 000), bis 5 % Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. –— Die Schiffe der Ges. sind gegen die Gefahren der Seeschiffahrt zu versichern; über die Bildung eines Assekuranz-R.-F. und in wie weit bis zu dessen Höhe eine Selbstversich. stattzufinden hat, entscheidet der A.-R. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Dampfer 19 563 000, Leichter, Grundeigentum etc. 368 923, Syndikats-Rhederei 150 000, Kaut.-Depos. 163 660, Depot 400 000, Bankguth. 75 235, Kassa 15 548, Haftung 35 000, Schuldner 245 802, vorläufige do. 138 411, Vortrag 144 630. — Dbassiva: A.-K. 10 000 000, Schuldverschreib. 5 000 000, noch zu zahl. Baugelder 1 565 000, Assekuranz-Res. 2 683 286, Reparat.-Kto 180 300, R.-F. 151 416, Eigenwechsel 35 000, zurück- gestellte Frachtrabatte 437 000, Gläubiger 867 302, vorläufige do. 378 005, Gewinn 2901. Sa. M. 21 300 211. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 67 335, Einkommensteuer 12 456, Invalid.- u. Altersversich. 7136, Schuldverschreib.-Zs. 225 000, Zs. 107 489, Abschreib. 1 641 320, Gewinn 2901. – Kredit: Vortrag 1842, Gewinn der Reisen 1 771 267, do. auf Agio u. Agenturen etc. 290 531. Sa. M. 2 063 640. Kurs Ende 1896–1907: 96, 81.90, 92, 95, 105.90, 94.50, 89, 81.30, 80, 89.75, 76, 64 %. Not. Hambg. Einführung an der Berliner Börse Jan. 1901 beantragt, bislang aber noch nicht erfolgt. Dividenden 18941–1907: 0, 6, 6, 3, 3, 6, 8, 2, 2½, 0, 0, 4, 0, 0 % Coup.-Verſ.: 4 (K) Direktion: Ed. Woermann, A. Hertz, J. Kröhl. Prokuristen: Th. Strüven, W. Fehling. Aufsichtsrat: (7–11) Vors. Ad. Woermann, Gen.-Konsul Dr. R. Hardy, Gen.-Dir. A. Ballin, Rud. Petersen, Just. Strandes, Hamburg; Komm.-Rat A. Lucas, Dr. jur. E. Springer, Dir. Kurt Erich, K. von der Heydt, Rob. Borchardt, Berlin. Zahlstellen: Hamburg: Eigene Kasse, Nordd. Bank; Berlin: Disconto-Ges., Berl. Handels- Ges., S. Bleichröder, von der Heydt & Co., Delbrück Leo & Co.