668 Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. Zweck: An- u. Verkauf von Automobilen für eigene oder fremde Rechnung, sowie Be- leihung von Automobilen, Unterhaltung einer Automobil-Garage, Betrieb einer Automobil- Reparatur-Werkstatt. Unterhaltung einer Amateur-Chauffeur-Schule. Auch Vertretung der Jenatzyfabrik. Der Schwerpunkt des Unternehm. liegt in dem Garage- u. Reparaturgeschäft. Die Garagehalle befindet sich in gemieteten Räumen, Schiffbauerdamm 35. Der geplante Bau einer zweiten Halle daselbst für 200–300 Automobile kam 1907 nicht zustande, dagegen soll 1908 eine Erweiterung für 50 Boxen erfolgen. Kapital: Bis 1908: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht It. G.-V. v. 30.3. 1907 um M. 700 000 zwecks Erbauung neuer Garageräume und zur Aus- dehnung des Geschäftsbetriebes. Diese neuen, ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsort. zu 116 % übernommen u. davon 300 Stück den alten Aktionären 1: 1 vom 24./4.–4./5. 1907 zu 119 % angeboten. Sanierung 1908: Die Ges. ist durch den Gründer der Ges. Siegmund Friedberg, dem Bankier der Ges., um ca. M. 650 000 geschädigt, da aber das Unternehmen selbst lebens- fähig ist, beschloss die G.-V. v. 29./5. 1908 die Rekonstruktion desselben in folgende Weise: Aus der Konkursmasse S. Friedberg werden rund nom. M. 400 000 eigene Aktien erworben, wovon bereits M. 318 000 für M. 5000 angestellt sind; diese Aktien sollen vernichtet werden. Sodann wurde beschlossen, das noch verbleibende A.-K. von M. 600 000 auf M. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1 herabzusetzen; Frist 20./9. 1908. Durch Zu- zahlung von 5 % des Nennwertes der alten Aktien d. h. also von 20 % = M. 200 der zus.- gelegten Aktien sollen Vorzugsaktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % kreiert werden. Der Rest des Gewinnes wird gleichmässig auf die beiden Aktienarten verteilt, jede Vorzugsaktie erhält zwei Stimmen. Die durch die Zuzahlung der Ges. zufliessenden Mittel sollen zur Tilgung der Unterbilanz und zu ausserordentl. Abschreib. verwendet werden. Frist zur Zuzahl. 30./9. 1908. Die G.-V. v. 29./5. 1908 verweigerte die Entlastung an Siegm. Friedberg, Fritz Bohn u. Theod. Lederer bezw. dessen Erben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1907 (Vor der Sanierung): Aktiva: Kassa 36 640, Inventar 5741, Masch. u. Werkzeuge 6525, elektr. Anlage 1875, Gebäude 12 177, Debit. 93 857, Bankguth. 752 169, Waren 189 044, Verlust 27 155. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 109 059, R.-F. 2128, Div.-Res. 9000, Tant.-Kto 5000. Sa. M. 1 125 178. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 147 766, Abschreib. 6817, Dekort 1347, Provis. 6494. – Kredit: Vortrag 3614, Waren 26 271, Garage 26 667, Reparat. 57 786, Zs. 20 941, Verlust 27 155. Sa. M. 162 426. Dividenden: 1906: 12 % p. r. t.; 1907: 0 %. Direktion: Paul Neumann. Aufsichtsrat: Vors. Rentier Eug. Krügel, Baden-Baden; Pastor Reinhard Hanff, Wildau b. Drahnsdorff; Rentier Friedr. Bühring, Blankenburg a. H.; General-Major a. D. Heinr. von Warendorff, Charlottenburg; Rentier Max Hahn, Nauen. Zahlstelle: Berlin: Eigene Kasse. Berliner Elektromobil-Droschken-Akt.-Ges. in Berlin, N. 4, Chausseestrasse 128. Gegründet: 15./5. 1905; eingetr. 27./7. 1905. Statutänd. 14./2. 1906 u. 25./6. 1908. Gründer: Bankier Carl Neuburger, Dr. jur. Ernst von Kaldenberg, Freih. Friedr. von Rothkirch u. Panthen, Berlin; Kammerrat Carl Künzig, Donaueschingen; Dir. Wilh. Schreiber, Charlottenburg. Zweck: Betrieb des Droschken- und sonst. Fahrwesens mittels Kraftfahrzeuge in Berlin u. Umgegend, sowie Verkauf, Vermietung u. Aufbewahr. von Kraftfahrzeugen. Die Ges. hat Chausseestr. 121 u. Halensee, Katharinenstr. 19 je ein Depot. Die ersten Bedag-Wagen kamen Mitte Septbr. 1905 in Betrieb, jetzt im ganzen 234 Stück. An Fahrern werden ca. 300 beschäftigt. Verzögerung in der Anlieferung von Wagen, geringe Leistungsfähigkeit der Akkumulatoren, Schwierigkeiten in der Gummibereifung, Streiks der Fahrer etc. be- einträchtigten das Resultat des Jahres 1906 empfindlich bezw. verursachten einen Verlust von M. 213 588, wovon M. 150 188 aus dem R.-F. Deckung fanden, M. 63 407 wurden vorgetragen. Obwohl der Betriebskoeffizient 1907 wesentlich gesunken, auch eine Tariferhöhung um 14 % eintrat, resultierte infolge eines dreimonatigen Streiks der Fahrer, wirtschaftl. Krisis, ver- tragswidrige Instandhaltung der Batterien zu Halensee etc., sowie nach M. 543 196 Abschreib. auf Wagenpark etc. für 1907 ein neuer Verlust von M. 189 673, sodass sich inkl. des Saldos aus 1906 M. 63 407 ein Gesamtverlust von M. 253 080 ergiebt: Zugänge auf Wagenpark ete. erforderten 1907 M. 612 155. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht zum Ausbau des Geschäfts lt. G.-V. v. 14./2. 1906 um M. 1 500 000 in 1500, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeboten den Aktionären 1:1 v. 10.–26./3. 1906 zu 120 % u. Schlussscheinstempel. Hypotheken: M. 1 010 000 auf den Grundstücken der Ges. in Halensee. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Betriebs-Gebäude Chausseestr. 216 279, Grundstück Halensee 568 795, Gebäude do. 880 687, Wagenpark 1 701 395, Akkumulatoren 552 410, Betriebs- anlagen-Inventar 217 369, Werkzeuge 1, Modelle 1, Patente u. Schutzrechte 1, Material. 493 987, Debit. 10 822, Kautions-K. 1979, Kassa 22 809, Verlust-Konto 253 080. – Passiva: A.-K.