Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. 673

Bilanz am 31. März 1908: Aktiva: Immobil. Falkenstr. 140 000, Wagen 40 000, Pferde
40 000, Geschirre 1, Inventar 1, Bekleidung 1, Kassa u. Bankguth. 10 146, Debit. 3812,
Futter, Material., Hufeisen etc. 12 199. – Passiva: A.-K. 125 000, Anleihe 86 000, R.-F. 12 500,
10 000, Pferdeversich.-F. 11 200, Vortrag für Berufsgenossenschaft 1000, Vortrag 490.
Sa. M. 246 160.

Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 177 212, Abschreib. 20 290, Gewinn 460.
– Kredit: Vortrag 295, Betriebseinnahmen 197 668. Sa. M. 197 964.

Dividenden 1890/91–1907/1908: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 3, 4, 0, 0 %. Coup.-V.: 4 J. (K.)

Vorstand: Dir. Balke, H. F. Stief. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Ch. F. H. Ellinghausen,
Stellv. B. W. Loose, F. E. Schütte, J. Cassebohm, Bremen.

Zahlstelle: Bremen: Bernhd. Loose & Co.

Bremer Lagerhaus-Gesellschaft in Bremen.

Gegründet: 1877. Letzte Statutänd. v. 30./5. 1891. Die Verkehrsanstalten u. Lagereinrichtungen
der Ges. wurden am Hohentorshafen in Bremen hergestellt. Diese sind 1888 durch Ver-
kauf für M. 520 000 an den Bremer Staat übergegangen. Seit Okt. 1888 betreibt die
Ges. auf Grund eines mit dem Bremer Staate abgeschlossenen Betriebsüberlassungs-
vertrages sowohl die vorgenannten Anlagen, als auch die vom Bremer Staate neu er-
richteten Verkehrsanstalten u. Lagereinrichtungen am Hafen I zu Bremen. Der Vertrag
mit dem Staate ist Okt. 1906 auf 20 Jahre erneuert und umfasst ausser den früheren

Anstalten noch diejenigen am Hafen II des Zollausschlussgebietes zu Bremen.

Zweck: Die Ges. führt den Betrieb der ihr vom Staate überwiesenen Anstalten im Frei-
hafen I, II und Hohentorhafen. Sie betreibt alle üblichen Geschäfte einer Lagerhaus-

gesellschaft: Löschen u. Laden von Gütern im Hafen- u. Eisenbahnbetriebe, Lagerung

u. Aufbewahrung von Gütern, sowie deren Versich. gegen Feuersgefahr, Bearbeitung ge-

lagerter Güter und Vermietung von Lagerräumen.

Kapital: M. 1 000 000 in 200 Nam.-Aktien à M. 5000, wovon 50 % = M. 2500 eingezahlt sind.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Max. 20 St.

Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., vom Übrigen 2½ % zum

Spec.-R.-F. bis M. 50 000, 16 % Tant. an A.-R., weiter Tant. u. Grat. an Vorst. u. Beamte.
Rest Super-Div. Vom Bruttogewinn erhält der Staat einen Anteil als Zs. u. Gewinn.
Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Schuldscheine der Aktionäre 500 000, Sicherheits-

leistung 500 000, Wertp. 186 890, Bankguth., Kassa u. Forder. 58 692, Debit. 692 975, Ver-

sich. 68 877, Kassa 11 160. – Passiva: A.-K. 1 000 000. R.-F. 100 000, Spec.-R.-F. 50 000,

Darlehen-F. 38 000 (Rückl. 3000), Unterst.-F. 35 441 (Rückl. 6000), vorausgez. Mieten 38 140,

Forder. aus d. Betriebsüberschuss 706 955, Div. 40 000, Tant. an A.-R. 5873, Vortrag 4184.

Sa. M. 2 018 595.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Unk. 2794, Abschreib. a. Wertpap. 1470,
Gewinn 59 057. – Kredit: Vortrag 3817, Zs. u. Kursgewinn 31 587, Anteil am Betriebs-
überschuss 27 916. Sa. M. 63 321.

Dividenden 1888–1907: 5 62/0, 6, 7, 7, 7, 7, 8, 10, 8, 8, 8, 7, 7, 7, 6, 7, 7, 7, 8, 8 %. Coup.-
Veij, 4 B. Direktion: H. Hoernecke, Ernst Haussner, Alex. Alt.

Aufsichtsrat: Vors. Heinr. Ellinghausen, Georg Plate, Fritz Möller jr., H. A. Nolze, Ed.
A. Achelis, Phil. Heineken, P. F. Lentz.

Zahlstellen: Eigene Kasse; Bremen: Bernhd. Loose & Co.

Bremer Packhäuser in Bremen.

Gegründet: 1./3. 1892. Letzte Statutänd. v. 10./4. 1900, 15./2. 1905. Zweck: An- u. Verkauf von
Lagerplätzen u. Packhäusern, die Vermietung von Lagerräumen, der Betrieb von Ge-
schäften einer Lagerhaus-Ges. und aller sonst. Geschäfte, welche damit in Verbindung
stehen; insbes. die Ausstellung an Ordre lautender Lagerscheine und Warrants über
die der Ges. zur Aufbewahrung übergebenen Waren und andere bewegl. Gegenstände.

Die Ges. übernahm aus der Konkursmasse des Architekten Carl Poppe die am
Stephanithorsbollwerk Nr. 17 bis 21 c, Nr. 29/30 bis 39, auf der Muggenburg Nr. 26 bis 28,
Hohethorstrasse Nr. Ia bis 1g und am Deich Nr. 29 bis 30c belegenen Immobilien, ferner
die am Stephanithorsbollwerk belegene Geleisanlage sowie die sonstigen dem Vorbesitzer
zustehenden Rechte und Pflichten vom 1./3. 1892 an. Sie zahlte dafür M. 1 251 681.91,
und zwar M. 439 000 in Aktien à M. 1000 und den Rest in 4½ % Hyp.-Anteilscheinen.
Die im Jan. 1897 durch Feuer zerstörten Packhäuser in der Hohethorstrasse wurden
im Sommer wieder aufgebaut und am 1./9. 1897 in Benutzung genommen. Der Pack-
häuserkomplex der Ges. am Stephanithorsbollwerk ist per 1./10. 1901 bezw. 1./1. 1902 ver-
kauft, die Zahlung des Kaufpreises von zus. M. 658 000 ist 1./9. 1902 erfolgt. Im Besitz

der Ges. sind jetzt noch 12 Packhäuser am Deich u. an der Hohethorstr.

Kapital: M. 450 000 in 250 Vorz.-Aktien (Nr. 1–250) à M. 1000 und 200 ordentl. Aktien
(Nr. 1–200) à M. 1000; erstere erhalten 4 % Vorz.-Div. Die Aktien lauten auf den In-
haber, können aber auf Wunsch auf Namen gestellt werden und umgekehrt.

Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909. I. 43