Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften ete. 683 Deckung des hierdurch entstehenden Verlustes bezw. zum Ausgleich des hierfür geschaffenen Amort.-Kto von M. 250 000 beschloss die G.-V. v. 30./6. 1900, das Amort.-Kto derart auszugleichen, dass die auf das A.-K. eingez. 33¼ % = M. 1 000 000 um 8¼ = M. 250 000 herabgesetzt u. die restl. 25 % = M 750 000 zus. gelegt werden in der Art, dass die Aktionäre für je 4 Aktien zu M. 1000 mit 25 % Einzahl. eine vollbezahlte, ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktie über M. 1000 erhalten. Frist zur Einreichung der Aktien bis 2./9. 1901. Nach Durchführung dieser Herabsetzung u. Zus. legung sind die Aktionäre von weiteren Einzahl. auf das bisher. Grundkapital entbunden. A.-K. somit M. 750 000 in 750 vollbez. Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1900. Die G.-V. v. 26./11. 1903 beschloss Herabsetzung auf M. 550 000 durch Rückkauf von nom. M. 150 000 eigenen Aktien nicht über pari; vorerst wurden 1903 M. 100 000 und 1904 M. 50 000 zurückgekauft. Die G.-V. v. 6./5. 1905 beschloss Einziehung weiterer nom. M. 100 000 Aktien. Hiervon sind 1905 M. 50 000 zurückgekauft worden. Hypothek: M. 110 000 auf die 1906 in der Zwangsversteigerung zurückerworbenen Häuser Johannisstr. 66/68, mit M. 117 600 zu Buch stehend, Verkaufswert ca. M. 180 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Mai-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Gebäude 397 848, do. Johannisstr. 117 600, Masch. 50 000, Mobil. 500, Säcke 1, Assekuranz 4000, Effekten 1000, Kassa 3528, Bankguth. 92 860, Debit. 65 199. – Passiva: A.-K. 550 000, Hypoth. 110 000, R.-F. 13 215, Gebäude-Amort. 27 849, alte Div. 400, Gewinn 31 073. Sa. M. 732 537. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 11 120, Unk. 9273, Gehälter u. Löhne 39 043. Gebäude-Amort.-F. 3978, Abschreib. 8471, Gewinn 31 073. – Kredit: Vortrag 1031. Spedition 70 759, Speichermiete 26 657, Zs. 4061, Hausmiete 448. Sa. M. 102 959. Dividenden 1890–1906: 4, 0, 1, 2, 3½, 3½, 4, 3½, 2, 2, 4, 0, 0, 4, 5½, 5, 4½ %. Coup.- Verj.: 4 J. n. F. Zahlstellen: Cöln: Eigene Kasse, Sal. Oppenheim jr. & Co.; Hamburg: L. Behrens & Söhne. * Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft in Mannheim und Ludwigshafen a. Rh., Generalagenturen in Antwerpen u. Kehl-Strassburg i. E., Agenturen in Ebingen, Göppingen, Karlsruhe, Lindenberg (Schwaben), Mülheim a. Rh., Reutlingen, Uerdingen, Ulm, sowie Zweigniederlassungen in Basel, Chiasso, Esslingen à. N. Heilbronn, Kempten (Schwaben), Köln a. Rh., Mülhausen i. E., Rotterdam, Stuttgart. Gegründet: 16./2. 1872. Letzte Statutänd. 15./11. 1899, 15./12. 1900, 30./4. 1902 u. 27./5. 1904. Zweck: Einlagerung, Aufbewahrung und Beförderung (Spedition) von Waren, Ausgabe von verwert- u. belehnbaren Lagerscheinen sowie Beleihung von bei der Ges. ein- gelagerten Waren. Ankauf, pachtweise Übernahme und Erbauung von Lagerräumen sowie deren Vermietung; auch Betrieb der Schnellgüterdampfschiffahrt nach und von Heilbronn-Strassburg-Ludwigshafen a. Rh.-Mannheim-Ruhrort und Zwischenstationen. Schleppschiffahrt zwischen Heilbronn-Strassburg i. E.-Rotterdam und Strassburg i. E.- Antwerpen. – Die Ges. besitzt 3 Lagerhäuser, 3 Silospeicher, 5 Bootshallen im Hafen- gebiet zu Mannheim, ferner eine Werkstätte und ein Bureaugebäude daselbst, eine Werft- halle in Düsseldorf, 5 Güterhallen in Heilbronn, Esslingen, Ebingen, Lindenberg u. Thail- fingen, sowie 7 Schleppdampfer, 8 Güterdampfer mit 8500 HP., 35 Schleppkähne, 2 Kranleichter, 3 Kanalschiffe mit zus. 45 000 t Schiffsraum. Am 1./1. 1901 übernahm die Ges. das Speditions- u. Sammelladungsgeschäft der Mannheim-Rheinauer Transport- Ges. mit sämtl. Filialen, Verbindlichkeiten u. Ausständen; dieses Geschäft stand Ende 1907 mit M. 75 000 zu Buche. Niedriger Wasserstand vom September bis Dezember 1906 sowie ein Ausstand der Stückgutarbeiter beeinträchtigte das Resultat für 1906 ungünstig. Der Bruttogewinn von M. 108 238 wurde zu Abschreib. verwendet. Gegen 06 Beschlüsse der G.-V. v. 6./5. 1908 wurde Anfechtungsklage erhoben; erster Termin 6./6. 1908. Kapital: M. 2 400 000 in 1750 Aktien (Nr. 1–1750) à M. 600 und 1125 Aktien (Nr. 1751–2875) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 900 000, dann erhöht auf M. 1 050 000, weiterhin auf M. 1 590 000, am 3./4. 1897 um M. 510 000, angeboten den Aktionären v. 28./4–12./5. 1897 zu 110 %, und lt. G.-V. v. 30./4. 1902 um M. 300 000 (auf M. 2 400 000) in 250, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1200, ausgegeben zu 110 % (siehe Jahrg. 1902/1903 dieses Buches). Hypothekar-Anleihe: M. 1 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 30./4. 1902, rückzahlbar zu 102 %, 1600 Stücke (Nr. 1–1600) à M. 1000, lautend auf Namen der Ober- rheinischen Bank in Mannheim und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 bis längstens 1941 durch jährl. Ausl. im Dez. (zuerst 1911) auf 30./6.; ver- stärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 Monate Frist ab 1912 vorbehalten. Zur Sicherung der Anleihe, welche zur Vermehrung des Schiffsparkes und Stärkung der Betriebsmittel der Ges. diente, wurde an 7 Schraubengüterdampfern, 3 Seitenräderschleppdampfern und 19 Schleppkähnen der Ges. mit zus. rund 33 000 t Tragfähigkeit ein Pfandrecht im Schiffsregister des Amtsgerichts Mannheim eingetragen. Zahlst. wie bei Div. u. Frankf. a. M.: E. Ladenburg; Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren sämtl. Zweigstellen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1902–1907: 101.20, 102, 101.20, 102.50, 101.50, 99.50 %. Zugel. im Juli 1902; erster Kurs 12./8. 1902: 101 %. Auch notiert in Mannheim.