708 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. zugehen, durch welche den künftigen Gläubigern ein besseres oder auch nur das gleiche Recht auf das Vermögen der Ges. eingeräumt wird, wenn für den ungetilgten Rest dieser Anleihe eine der Duisburg-Ruhrorter Bank in Duisburg und der Deutschen Vereinsbank in Frank- furt a. M. als ausreichend erscheinende Sicherheit bestellt wird. Verj. der Coup. 5 J. (K.), der Stücke nach 10 Jahren. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Duisburg: Duisb.-Ruhrorter Bank; Düssel- dorf: Niederrhein. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1898–1907: 101.60, 100, 100, 98, 101.20, 102, 101.10, 101, 100, 99.50 %. Eingeführt im Jan. 1898. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Bis 50 Aktien giebt jede Aktie dem Inhaber eine St., vom weiteren Aktienbesitz berechtigten je 2 Aktien zu einer St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Rest nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält keine Tant. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Anlagen 589 487, Arb.-Wohn. 743 527, Grundstücke 1 071 106, Effekten 1 631 399, Kassa u. Wechsel 118 996, Vorräte 2 998 265, Debit. 935 101. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 920 000, R.-F. 199 563, Beamtenpens.-F. 116 401, Bank-Kto 1 759 360, Anleihe-Zs. 17 260, Kredit. 1 925 297, Gewinn 150 000. Sa. M. 8087 883. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. d. Anlagen 278 387, z. R.-F. 7894, Anleihe-Zs. 37 000, Gewinn 150 000. Sa. M. 473 281. – Kredit: Bruttogewinn M. 473 281. Dividenden 1895–1907: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Zahlbar 1./7. Coup-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Komm.-Rat Jul. Weber. Prokuristen: Dir. Gust. Schaeling, Dir. Dr. Ed. Böcking, Eckh. Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Hch. von Brunck, Ludwigshafen a. Rh.; Stellv. Dir. Th. Plieninger, Frankf. a. M.; Rich. Curtius, Duisburg; Dir. Adalb. Grumbach, Mannheim; Komm.-Rat Dr. Edm. ter Meer, Uerdingen. Metallhütte, Akt.-Ges. in Duisburg. Gegründet: 5./5. 1905; eingetr. 8./7. 1905. Gründer: Metallurgische Gesellschaft A.-G., E. Ladenburg, Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Berlin u. Frankf. a. M.; Komm.-Rat Jul. Weber, Duisburg; Jul. Karl Ertel, Hamburg; Dr. Ignatz Stroof, Hütten-Ing. Dir. Dr. Oskar Dycker- hoff, Chemiker Dir. Dr. Rudolf de Neufville, Dir. Jul. Sommer, Frankf. a. M.; Chemiker Dir. Dr. Gustav von Brüning, Höchst. Letzte Statutänd. 3./11. 1906. Zweck: Verhüttung von Erzen und metallischen Zwischenprodukten und Verwert. der gewonnenen Metalle, Metallverbindungen u. sonst. Produkte, im Zusammhang damit auch die Gewinnung u. Verarbeitung von Erzen u. anderen in Betracht kommenden Material. u. der Handel mit solchen; schliesslich die Beteilig. an Unternehm., die sich mit obigen oder verwandten Zwecken befassen. Besitztum: Die Grundstücke, mit Ausnahme der für die Arbeiterkolonie bestimmten, umfassen 29 ha. Die Metallhütte hat folgende Anlagen er- richtet: eine komplette Zinkhütte für eine Produktion von ca. 12 000 t Zink pro Jahr und eine Fabrik feuerfester Produkte mit allem Zubehör, wobei für eine Vergrösserung des Betriebes die maschinellen Einrichtungen schon vorgesehen- und errichtet sind, Werkstätte, Aufbereitungsanlage, Wasserversorgungsanlage, gesamten elektr. u. maschin. Einrichtungen. eine Verladeanlage am Rheinufer mit fahrbarem elektr. Kran, Erzmagazinen, Laboratorium und Verwaltungsgebäude, Eisenbahnanschluss und Zubehör. Die Aufbereitungsanlage, Wasserversorgungsanlage u. elektr. Einrichtungen sind in Rücksicht auf eine Vergrösserung des Werkes ausgeführt. Mit der Inbetriebsetzung der Anlage bezw. des ersten Ofens ist im April 1907 begonnen worden; die Aufnahme des vollen Betriebes erfolgte im Laufe der Jahre 1907/1908. Zinkproduktion 1907: 1030 t. Die auf dem Terrain der Ges., seitens der A.-G. E. Matthes & Weber in Duisburg auf Grund eines langjährigen Vertrages errichtete Zlenderöstanstalt u. Schwefelsäurefabrik kam im Okt. 1906 in Betrieb. Dieselbe stellt die für die Zinkhütte der Ges. erforderl. Quantität geröstete Blende her. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1906 um M. 500 000, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 23./11.–8.12. 1906 zu pari. Die Kosten der Neu-Emiss. trug die Ges. Aktien nicht notiert. Das Unternehmen, dessen Aktien sich in wenigen Händen befinden, hat in seinem ersten Geschäftsjahre 1907 grosse Verluste erlitten, sodass ein beträchtlicher Jeil des A.-K. verloren ist; Unterbilanz Ende 1907 M. 1 390 358. Die Einbussen sind in der Hauptsache darauf zurückzuführen, dass der Bau der Hütte infolge ganz unerwarteter Konzessiolls- schwierigkeiten um ein Jahr hinausgeschoben werden musste. Dadurch fiel der Bau in die Zeit der Hochkonjunktur mit vielen nachteiligen Folgen für die Art und Qualität der Lieferungen und ihrer Preise. Als der Betrieb ein Jahr später als erwartet eröffnet wurde, ergaben sich, zum Teil auch in Verbindung mit der Schwierigkeit der Beschaffung guter Arbeiter, bedeutende Betriebsschwierigkeiten, infolgedessen bis Ende 1907 nur ein kleiner Teil des Werkes in Betrieb gesetzt werden konnte, während die Verträge auf Anlieferung der Erze schon zu Anfang des Jahres begonnen hatten. Daraus erwuchsen der Ges., da ein aussergewöhnlich starker Preisrückgang in verhältnismässig kurzer Zeit im Laufe des J. 1907 eingetreten ist, sehr grosse Verluste. Zur Deckung dieser Verluste, sowie zur Sanierung des Unternehmens durch Abschreib. etc. beschliesst die a. o. G.-V. v. 15./7. 1908 Herabsetzung des A.-K. von M. 3 000 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 1, sowie Erhöhung durch Aus- gabe von Vorz.-Aktien unter Zuzahlung von 80 %. Unter der Voraussetzung, dass die be- schlossene Sanierung in vollem Umfange durchgeführt wird, steht der Ges. eine Garantie von M. 1 000 000 für innerhalb der nächsten 3 Jahre etwa eintretende bilanzmässige Verluste