716 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. einer Dreherei und diversen Magazinen, ein Presswerk mit allen Einrichtungen zur Her- stellung von Bandagen, Rädern, Radsätzen für Haupt- und Kleinbahnen, Achsen und Schmiedestücken jeder Art, eine Rohrhütte mit allen Einrichtungen zur Herstellung stumpf- und patentgeschweisster Rohre und Gasrohre nebst mechanischer Werkstatt, eine Giesserei für Grau- und Tiegelguss, eine Fabrik zur Herstellung nahtloser Rohre und Hohlkörper nach Patent Ehrhardt, eine Fittingsfabrik. Der Grundbesitz umfasst 333 855 qm, wovon 96 790 qm auf das eigentliche Fabrikgrundstück, 150 603 auf ein bei Gleiwitz belegenes Grundstück und 86 462 qm auf das Terrain der Arbeiterkolonie entfallen. Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen-Walzwerk in Zawadzki mit 23 Puddelöfen, 11 Schweissöfen, 6 Dampfhämmern, einer Luppenstrecke und 4 Walzenstrecken, 39 Kesseln und 2 Normalspurlokomotiven. Das Hammerwerk in Vossowska, eine Giesserei in Colonnowska. Die grosse amerikanische Mühle und Bäckerei zu Zawadzki ist bis 30./6. 1910 verpachtet. Auch die Renardshütte, der Kalksteinbruch in Lagiewnik (inzwischen verkauft) und die Steinkohlengrube kons. Oskar sind ausser Betrieb. Die Ges. gehört dem Stahlwerksverbande (Düsseldorf) an. Die Ges. hat 1899 mit den aus dem urspr. Eigentum der Minerva und späteren Er- werbungen der Ges. stammenden 390 Kuxen von 5 verschiedenen Gruben nach Austausch mit Kuxen anderer Interessenten und nach Ankauf der Oberfläche ein konsolidiertes Kohlen- Grubenfeld, die Friedensgrube, geschaffen. Dasselbe ist 1½ km von der Friedenshütte be- legen. Die Kohlenfelder (Schwarzwaldterrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) wurden 1899 bis 1901 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht (429 m) und Maria- schacht (356 m) aufgenommen werden konnte. Gefördert wird aus 3 Sohlen. Belegschaft der Grube Ende 1907 1400 Mann. Wegen Beschaffung von Mitteln s. Anleihe von 1902. Die ausserord. G.-V. v. 15./9. 1904 genehmigte die Untersuchung u. eventuelle spätere Erwerbung der von der Fürstl. Pless'schen Central-Verwalt. in Gemeinschaft mit der Bank f. Handel u. Ind. auf 2 Jahre (bis 17./8. 1906) in Option erhaltenen Kohlenfelder. Wegen Kapitals-Erhöhung zu diesem Zwecke s. Kapital. Die Option ist nicht ausgeübt worden. Die Ges. hat Ende des Jahres 1905 mit den Gräflich Schaffgottschen Werken G. m. b. H. sowie der Gräflich Ballestremschen Güterdirektion eine Interessengemeinschaft von zunächst 10 jähr. Dauer geschlossen, welche die gemeinsame Verwertung der gesamten Kohlenförderung der drei Verwaltungen durch die Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, bezweckt und regelt. Von der Schaffgottschen Verwaltung hat die Ges. 20 ha erworben. Im Zusammenhang hiermit schloss die Ges. mit der genannten Verwaltung einen 50jährigen Pachtvertrag auf einen Komplex von Grubenfeldern, welche mit der Friedensgrube mark- scheiden. Dieser Interessengemeinschaft ist 1906 die A. Borsigsche Berg- u. Hüttenverwalt. beigetreten. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Radzionkau-Rudypiekar (auch solche in Pacht). Die Eisenerzfelder in der Feldmark Georgenberg sind zu dem Eisenerzbergwerk „ ulius“ vereinigt worden. Die Ausbeutung jenes Erzfeldes wird mit der Donnersmarckhütte für gemeinsame Rechnung in Angriff genommen. Zur Sicherung ihres Erzbedarfes beteiligte sich die Ges. 1906 an der in Norwegen gelegenen Salangens Bergverksaktieselskab (A.-K. Kr. 1 500 000) mit 70 %, die restlichen 30 % übernahm die Donnersmarckhütte. Mit der Herstellung von Erzbriketts wird Mitte 1909 begonnen werden. Aus gleichem Grunde erwarb die Gesellschaft 1906 1252 von 1280 Kuxen der Gewerkschaft Czerna in Galizien u. beteiligte sich an der Rasenerz-Verwertungs-Ges. m. b. H. zu Ostrowo (Posen) mit 40 %. Wegen Beteiligung bei Steffens & Nölle in Berlin etc. s. b. Kap. Der Grundbesitz der Ges. umfasste Ende 1907: a) in den Kreis Gross-Strehlitz u. Lublinitz 1088 ha 13 a 55 qm, b) in den Kreisen Gleiwitz u. Zabrze 38 ha 55 a 48 qm, c) in den Kreisen Beuthen u. Kattowitz 269 ha 77 a 53 qm, d) im Kreise Tarnowitz 66 ha 12 a 63 qm, e) in den Kreisen Rybnik u. Pless 25 ha 29 a, f) in Marksdorf (Ungarn) 35 ha 55 a 90 qm, somit in Sa. 1505 ha 17 a 65 qm. Ferner Gemeinschaftsbesitz mit der Bank f. Handel u. Ind. in Berlin 145 ha 54 a 62 qm (s. oben). Für Neuanlagen, Grundstücksankäufen u. An- schaffungen inkl. Friedensgrube wurden 1907 M. 9 373 765 verausgabt, davon entfallen auf Kohlengrube M. 1 569 589, auf die Hüttenwerke M. 7 623 501 inkl. Bau des VI. Hochofens. Die Ges. beschäftigt z. Z. ca. 11 500 Arbeiter und Beamte. Vorhanden sind einschl. der angemieteten 405 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 244 Beamten- u. 2850 Arb.-Wohnungen. 1905 hat die Ges. die Rosamunden Zinkhütte in Beuthen-Schwarzwald mit der Muffel- fabrik, ferner das Zinkwalzwerk in Sandowitz Kreis Gross-Strehlitz, sowie div. Anteile an Zinkerz- und Bleierzgruben in die neubegründete Oberschles. Zinkhütten-A.-G. in Kattowitz eingebracht, während die Blendrösterei Beuthener Hütte an letztere bis 1920 verpachtet wurde. Gewinn und Verlust, Nutzungen und Lasten aus dem Betriebe gingen jedoch erst ab 1.7. 1905 auf die neue Ges. über. Für die Inferierung der Zinkhütte und des Zinkwalz werkes sowie von Grubenanteilen etc. erhielt die Ges. M. 1 325 000 vollgezahlte Aktien der mit einem Kapital von M. 3 750 000 gegründeten neuen Ges., in die auch von anderer Seite Inferierungen gleicher Art bezw. Bareinlagen gemacht sind G. unten).