720 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. angeboten wurden; nicht umgetauschte Bonifacius-Aktien wurden 9.–23./12. 1899 mit 140 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1899 bar von der Disconto-Ges. eingelöst; ausserdem übernahm Gelsenkirchen eine Anleihe von Bonifacius im Betrage von M. 2 000 000. (Siehe unten.) Ab 31./1. 1904 Übernahme des Gesamtvermögens der Gew. Verein. Hamburg, u. Franziska auf Grund eines Beschl. der Gewerken-Vers. v. 30./12. 1903 für M. 3 600 000 neue ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien, sowie M. 1 000 000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar. Nebenbei war vereinbart, dass dem Grubenvorstand für die Liquid. der Gew. je M. 7000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar zur Verfügung gestellt werden sollten, wenn bei der Liquid. ein Gewerke an Stelle der auf jeden Kux zuzuteilenden nom. M. 3600 Gelsenkirchener Aktien Barzahlung wünscht. – Die Berechtsame der Gew. umfasst 18 787 915 qm oder mehr als 8½ Maximal- felder; das Grubenfeld ist durch 4 grosse Förderschächte mit Eisenbahnanschlüssen auf- geschlossen; Kohlenvorrat in günstiger Lagerung noch 8–9 000 000 t; ein ebenso grosses Quantum steht im Feldesteile noch an. Die Gew. hat 1899–1901 je M. 400 000, 1902–1903 je M. 250 000 Ausbeute verteilt. Weiter hat Gelsenkirchen Ende 1903 erworben die Kuxe der Gew. Prinz Schönaich, in- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. – Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 qm oder rund 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500 –658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht und bei 532–661 m Kohle erbohrt. Die Kohlenproben sind als Esskohle (eine noch verkokungsfähige magere Kohle) und als Fettkohle festgestellt worden. Da auf den Feldern, die ein abbauwürdiges Vorkommen in Aussicht stellen, bisher weitere Arbeiten als das Niederbringen von Bohrlöchern nicht vorgenommen sind, hat eine Ausbeute seitens der Gew. noch nicht verteilt werden können. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) Thies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III); im Ab- teufen begriffen ist Wetterschacht V. Auf Schachtanlage Thies ist eine Kokerei von 156 OÖfen, davon 120 mit Gewinnung der Nebenprodukte, eine 1905 erricht. neue Benzolfabrik, auf Schachtanlage Wilhelm eine Kokerei von 60 OÖfen, ebenfalls mit Gewinnung von Neben- produkten, auf Schachtanlage Wilhelm ist ausserdem eine Ringofenziegelei, Teerdestillation u. Schmierfettfabrik in Betrieb. Die Zeche Pluto ist durch Drahtseilbahn mit dem Gelsen- kirchener Hüttenwerk verbunden. Die Gelsenkirchener Ges. besitzt nunmehr 20 leistungsfähige Schachtanlagen. Gesamt- grundbesitz der Ges. Ende 1907: 2211 ha 50 a 89 qm. Für Neuanlagen wurden 1901–1907 zus. M. 10 883 562, 8821 800, 9 156 489, 8391 685, 5 634 909, 9 128 081, 28 979 224 ausgegeben. Aus der Vereinig. mit der Bonifacius-Ges. resultierte die Beteilig. an den Gew. Caspar Alexander u. Hellmuth. Die letztere, deren sämtl. Kuxe sich im Besitz der Gelsenkirch. Ges. befanden, ist 1903 samt Bergwerkseigentum auf deren Namen umgeschrieben u. mit M. 447 750 auf das Immobilienkto der Zeche Ver. Bonifacius übertragen. Bei der Schantung-Eisenbahn-Ges. u. bei der Deutsch-Chines. Bergbau-Ges. hat sich Gelsenkirchen 1900 mit M. 180 000 bezw. M. 40 000 beteiligt. Die Beteilig. der Ges. an anderen Unternehmungen, zu denen 1905 die Anteile der Firma Raab, Karcher & Co. in Mannheim, der Rheinisch-Westf. Bergwerksges. m. b. H. in Mülheim (Ruhr) und der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg, sowie des Rhein.-Westf. Elektrizitätswerkes in Essen gekommen sind, steht in der Bilanz zu Buche (s. auch unter Kapital) für 1907 mit M. 23 197 017. Die Gesamtzahl der Beamten inkl. Hauptverwaltung betrug 1901–1907: 693, 741, 791, 917, 972, 1025, 1218, der Arbeiter 21 111, 21 048, 21 434, 24 069, 23 905, 24 234, 30 043 Mann. Beteiligungsziffer inkl. Monopol, Bonifacius-Verein. Hamburg, Franziska u. Pluto (s. unten) im Kohlen-Syndikat: 8 698 000 t Kohlen, 1 726 808 t Koks und 216 600 t Briketts. Für den Schalker Gruben- u. Hüttenverein, sowie für den Aachener Hüttenverein ist die Ges. im Stahlwerksverband mit 508 604 t beteiligt, davon entfallen auf Produkte A 283 604 t, auf Produkte B 225 000 t. Beteiligung im neuen Walzdrahtverband 52 200 t. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907*) Kohlenförderung. t 5 459 828 5 254 291 5 088 600 5 863 640 6 499 030 6 223 250 7 182 650 8 395 890 Gesamtahsatz . . . 5 234 094 5 005 445 4 810 358 5 635 491 6 212 108 5 978 961 6927041 8 073 571 Koksprodd. 859 369 809 090 777 531 997 401 874 431. 1 196 508 1 399601 1 719 287 Briketts — — 6 47 418 52 082 63 805 104 089 Ammoniak 5 276 5 170 5 740 6 667 6999 9 380 12409 17 420 % 0 14 044 14 891 15 297 18 167 18 052 25 970 32 131 47 989 Rohbenzol . .„ 1 080 946 1 181 1 437 1 531 1 460 2 184 7 2627 Ziegelsteine . St. 21 626 735 21 274 930 21 058 050 23 033 095 25 119 288 22 926 870 24 927770 44 338 040 *) Seit 1907 inkl. der Pluto-Schächte, früher dem Schalker Gruben- u. Hüttenverein gehörend. 7) Gereinigte Benzole, einschl. Toluol, Xylol u. Solvent-Naphta. Die 1907 übernommene Abteilung Aachener Hüttenverein zu Rothe Erde (s. unten) umfasst grosse Erzbergwerke bei Esch in Luxemburg und zu Deutsch-Oth in Lothringen, 5 Hochöfen in Esch und 4 in Deutsch-Oth; Thomastahlwerk mit 4 Konvertern von je 20t Ausbringen, ein Siemens-Martinstahlwerk mit 4 Öfen von je 30 t Ausbringen und ein Walz- werk mit 15 Strassen, Eisengiesserei, Walzendreherei, elektr. Zentrale etc. zu Rothe Erde. In Büsbach besitzt die Ges. ein Kalkwerk mit 5 Öfen, in Rothe Erde eine Thomasphospos- phatmühle, 2 Ringofenziegeleien und in Westfalen 7 Maximal-Kohlenfelder von rund 150 ha Grösse. 1903 erfolgte der Erwerb der Hochöfen von Deutsch-Oth (nur 2000 m von den Escher Anlagen des Vereins entfernt liegend) mit 438 ha Erzkonzessionen. Die Ges. befasst sich auf ihren Werken zu Rothe Erde hauptsächl. mit Herstell. von Trägereisen, U-Eisen