Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 3 Aachen zu bildenden Interessengemeinschaft zu. Dieselbe wurde ab 1./1. 1905 wirksam u. sollte nicht früher als auf 31./12. 1935 kündbar sein. Die Gemeinschaft sah ein Zus. werfen des Gesamtgewinns aller 3 Gesellschaften vor, bei dessen Verteilung auf den Schalker Verein 25.5 Teile entfielen. Zur Ausführ. der Gemeinschaft erhöhte die Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. ihr Kapital auf M. 119 000 000 u. hat hiervon den Aktionären des Schalker Vereins, die bis 4./1. 1905 ihre Schalker Aktien einreichten, auf je M. 12 000 Schalker Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1904 je M. 30 000 Gelsenkirchener Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1905, sowie eine bare Zuzahl. von M. 600 für den Ausfall der Div. pro Juli/Dez. 1904 angeboten, wobei der Übergang von mind. 75 % der Schalker Aktien an die Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. Voraussetzung war (umgetauscht sind nom. M. 10 014 000 Schalker Aktien). Die im Besitz des Schalker Vereins befindlichen nom. M. 6 511 200 Aktien der Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. sind bei dieser Gelegenheit an letztere zum Anschaffungskurse von etwa 200 % abgetreten. Die Interessen- gemeinschaft (Ausführliches siehe bei der Gelsenkirchener Bergwerks-A.- G.) liess die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften zunächst unberührt, ohne eine völlige Verschmelzung für später auszuschliessen, die dann Anfang 1907, beschlossen wurde. Die a. o. G.-V. v. 12./3. 1907 beschloss demnach die Auflös. der Ges. u. Übertragung des Gesellschaftsvermögens als Ganzes an die Gelsenkirchener Bergwerks-Akt.-Ges. unter Ausschluss der Liquidation im Wege der Fusion gegen Gewährung von je nom. M. 2400 Gelsenkirchener Aktien für je nom. M. 1000 Schalker Aktien an diejenigen Schalker Aktionäre, welche ihre Aktien noch nicht segen Gelsenkirchener Aktien umgetauscht hatten, im übrigen gegen Aufgabe des Besitzes der Gelsenkirchener Bergwerks-Akt.-Ges. an Schalker Aktien. Frist zunr Umtausch der Aktien bis 26./6. 1907. Kapital des Schalker Gruben- u. Hütten-Vereins: M. 10 200 000 in 10 200 Aktien (Nr. 1 bis 10 200) à M. 1000. Kurs Ende 1889–1906: 152.50, 111.25, 85.50, 109.25, 113.60, 140.80, 146.75, 228.90, 286.90, 353, 588, 315, 286. 345, 455.25, 562.25, 598, – %. Aufgelegt 18./11. 1889 von der Disconto-Ges. zu 138 %. Die Aktien notierten bis 1907 in Berlin. Dividenden: 1889/90–1903/1904: 13½ (18 Monate), 6, 10%9/9 7½ 15, 22, 30, 42½, 75, 32, 30, 32½, 32½ %; 1904 II. Sem. 5 %; 1905–1906: 27½, 27½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Näheres über die Ges. befindet sich in den früheren Jahrgängen dieses Handbuches. Oberschlesische Eisen-Industrie, Actien-Gesellschaft fur Bergbau und Hüttenbetrieb in Gleiwitz, O.-Schl. Geßfpidet: 9./7. 1887. Statutänd. 29./4. 1899, 28./4. 1900, 30./4. 1904, 28./4. 1906, 25./6. 1907 u. 27./4. 1908. Die Gründer erhielten für ihre Einlagen die ursprünglich emitt. 8000 Aktien, und zwar Georg und Oscar Caro für das Hochofenwerk Julienhütte 3289 Stück; die Firma Eisen- werk Herminenhütte 893 Stück; Komm.-Rat W. Hegenscheidt für das Eisenwerk Baildon- hütte 1467 Stück; die Witwe Caro und Geschwister Caro für das Grundstück Nr. 32 Laband mit allen Gebäuden, Maschinen etc. M. 1 855000, 2351 Stück, zusammen 8000 Aktien à M. 1000. 1889 übernahm die Ges. das gesamte Besitztum der Oberschlesischen Draht- „industrie zu Gleiwitz (A.-K. M. 4 800 000). Zweck (nach den Statuten): Bergwerkseigentum, Bergwerksgerechtsame und Koncessionen zu erwerben, zu pachten und Bergbau aller Art zu betreiben; behufs V erarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten alle diesem Zwecke dienenden Anlagen und Fabriken, namentlich Hochöfen, Walzwerken, Stahlwerken, der Verfeinerung der Produkte der- selben dienenden Anlagen, sowie ferner Maschinenfabriken, Kokereien und chemische Fabriken zu errichten, zu erwerben, zu pachten und zu betreiben und sich bei den gedachten Unternehm. in jedweder Form zu beteiligen. Die Ges. ist dem Deutschen Stahlwerks-Verbande bei getreten. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Werke: 1) Das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek mit einem Arcal von 44 ha 39 a mit 7 Hochöfen, von denen 1907 sechs im Betrieb waren, 300 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten u. eine Benzolfabrik. Über die Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen u. die Benzolfabrik sind Verträge mit den Ober- schles. Kokswerken u. Chemische Fabriken Akt.-Ges. in Berlin geschlossen, wonach der Betrieb dieser Anlagen von der Oberschles. Eisen-Industrie für Rechnung der Oberschles. Kokswerke u. Chemische Fabriken erfolgt. In Julienhütte erbaute die Ges. 1899–1901 eine Zinkhütte, in welcher, ausser den auf den Hochofenbetrieben fallenden zinkischen Nebenprodukten, die auf der Grube Floras- glück (s. unten) geförderten zinkischen Erze zur Verhüttung gelangen. Zum Zwecke der Einrichtung der Stahlerzeugung mit direkter Konvertierung des flüssigen Roheisens auf Julienhütte gründete die Oberschles. Ges. 1905 mit M. 400 000 Kapital, wovon M. 399 000 von ihr gezeichnet wurden, das „Stahlwerk Julienhütte G. m. b. H.“. etztere nahm eine 5 % Oblig.-Anleihe von M. 1 800 000 auf, deren Verzinsung u. Rück- zahlung die Oberschles- Ges. garantiert hat. Nach Fertigstellung des Baues des Stahl- werkes übernahm die Oberschles. Ges. den Betrieb desselben, gegen entsprechende Leistungen an die G. m. b. H. für eigene Rechnung, u. geht das Stahlwerk nach Rück- zahlung der Anleihe in ihr Eigentum über. Das Stahlwerk Julienhütte, jetzt mit