Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 729 1900 erfolgte der Ankauf der in Ungarn des nächst Szepes-Mereny gelegenen Gruben- und Hüttenbesitzes des Baurates Gustav Scholz für österr. K 420 000. Der Gruben- besitz ist 1902 durch weitere Verleihung von 11 Grubenfeldern à 180 464 qm und mehreren Freischürfen erweitert worden, 1903 traten noch 7 Grubenfelder à 80 416 qm hinzu. Zu dem Besitz gehört ferner ein Holzkohlen-Hochofen, welcher ca. 3000 t Giesserei- Roheisen pro Jahr produziert. Die Förderung von Spateisensteinen aus diesen Gruben hat sich in befriedigender Weise entwickelt; nicht nur der Holzkohlen-Hochofen in Merény kann damit versorgt werden, sondern es kann auch für eine lange Reihe von Jahren bei niedrigen Gestehungskosten ein sehr namhaftes Quantum Spateisensteine für die oberschlesischen Hochofenbetriebe gewonnen werden. Der Bedarf an schwed. Magnet- eisensteinen wurde durch einen Abschluss bis Ende 1917 gesichert. 1907 Erwerb eines grossen Grubenkomplexes in Toroczko (Siebenbürgen), welcher Brauneisenstein führt. Der Kaufvertrag wird jedoch erst dann definitiv perfekt, wenn die Ges. nach genauer Untersuchung des Terrains von den eingeräumten Rücktrittsrechten nicht Gebrauch macht. Die im Jan. 1904 mit der „Bismarckhütte“ geschlossene Interessengemeinschaft wurde Ende 1906 wieder gelöst. = Beteil. an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau. Ein Konsortium, dem auch die Gleiwitzer Ges. angehört, besitzt 2770 Stück Aktien der Ges. Hantke zu je 500 Rubel. Die Gleiwitzer Ges. ist hieran mit nom. Rbl. 540 000 beteiligt u. besitzt ausserdem nom. Rbl. 343 000 Aktien. Die Ges. Hantke erzielte für 1903/1904 einen Gewinn v. Rbl. 562 366, welcher bis auf Rbl. 17 836, die zum Vortrage gelangten, zu Abschreib. und zur Reservestellung ver- wendet wurden, 1904/1905 machte sich eine Sanierung der Ges. nötig durch Herabsetz. des A.-K. von Rbl. 6 000 000 auf 3 000 000 und Ausgabe von Rbl. 3 000 000 6 % Prior.-Aktien, von denen die Gleiwitzer Ges. Rbl. 1 000 000 übernommen hat, ohne das dadurch ihr Gasamtengagement bei der Hantke-Ges. eine Erhöhung erfahren hat. Eine Div. hat die Warschauer Ges. für 1904/1905 nicht verteilt. 1905/06 wurde der Bruttogewinn von Rbl. 114 628 zu Abschreib. verwendet. 1906/07 nur Rbl. 19 650 Gewinn. Die Russ. Eisen-Industrie-Akt.-Ges. in Berlin, deren A.-K. in Höhe von M. 4 500 000 voll im Besitze der Ges. Hantke ist, zahlte 1903/04 bis 1906/07: 7, 5, 0, 4 % Div. Der Hantke-Ges. sollen behufs Aufnahme neuer Fabrikations- zweige neue Mittel zugeführt werden durch Erhöhung des Prior.-A.-K. um Rbl. 1 000 000. Dieser Betrag wird durch die Oberschlesische Eisen-Ind.-A.-G. übernommen werden. Die a. 0. G.-V. v. 25./6. 1907 beschloss zu diesem Zwecke die Erhöhung des A.-K. um M. 2 800 000. Kapital: M. 28 000 000 in 28 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 8 000 000, erhöht 1888 um M. 1 000 000, begeben an die Gründer zu pari, lt. G.-V. v. 12./4. 1889 noch M. 4 800 000 behufs Angliederung der Oberschles. Drahtindustrie, 1889 weitere M. 3 450 000, begeben zu 150 %, ferner lt. G.-V. v. 7./8. 1897 um M. 3 750 000 in 3750 Aktien (div.-ber. ab 1./7. 1897), wovon 3450 Stück offeriert 23./8.–9./9. 1897 den Aktionären zu 116 %. Die G.-V. v. 28./4. 1900 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 4 200 000 in 4200 Aktien, angeboten den Aktionären 5: 1 vom 17./5. bis 5./6. 1900 zu 140 %, einzuzahlen mit 25 % und das Aufgeld bis 5. Juni 1900, ferner 75 % am 10. Nov. 1900. Diese Aktien erhielten für 1900 ¼ derjenigen Div., welche auf die alten Aktien entfiel. Weitere Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. v. 25./6. 1907 um M. 2 800 000 (auf M. 28 000) 000) in 2800 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, begeben zu pari. Diese Emiss. diente zur Übernahme von Hantke-Aktien (s. auch oben). Anleihe: M. 11 483 000 in 4 % Oblig. von 1895, 6000 Stück à M. 1000 u. 10 966 Stück à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Rückzahlbar ab 1901 in 32 Jahren durch Verl. am 1./7. auf 2./1.; ver- stärkte Tilg. oder Künd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sichergestellt durch eine Kautionshypothek von M. 12 500 000 zu gunsten der Berliner Handels-Ges. In Umlauf Ende 1907 M. 10 037 000. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1895–1907: 99.90, 101, 99.90, 97.50, 94.40, 96, 97.75, 98, 99.90, 100.25, 99.50, 95.50 %. Notiert in Berlin, Breslau. Die Anlagen, welche die Ges. 1902 den Nickel-Werken lastenfrei zu übergeben hatte, waren durch obige Hypoth.-Anleihe belastet. Den Anleihebedingungen entsprechend, musste die Ges., um diese Anlage lastenfrei zu erhalten, den Buchwert derselben zur Sicherheit der Obligationäre deponieren. Die Berliner Handels-Ges. hat diesen Betrag hinterlegt und ist die entsprechende Post unter den Aktiven und Passiven eingestellt. Dieser Betrag wird sich alljährl. um soviel verringern, als Oblig. seitens der Ges. zur Einlös. u. Vernicht. gelangen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Gewinn 4 % Div., vom Rest etwaige Dotierung von Specialreserven etc., vom noch verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Anlagen: Mobil. 11 267 398, Immobil. 16 910 255, In- ventar 937 862; Rohmaterial., Halbprodukte, Fertigfabrikate etc. 8 341 422, Vorschüsse a. Bau- Interims-Kto 299 665, Debit. 3 576 554, Bankguth. 2 647 641, Vorschüsse 1319, Wechsel 172 662, Kassa 132 226, Effekten: festverzinsl. Papiere 1 083 966, Div.-Papiere u. Bergwerksant. 3 492 783, Hypoth. 2075, Beteil. am Syndikat f. Hantke-Aktien 3 425 525, do. an Constantin Wolff & Co., Galatz 400 000, vorausbez. Versich. 84 319. – Passiva: A.-K. 28 000 000, Anleihe 10 037 000, do. Zs.-Kto 202 190, do. ausgel. 21 000, R.-F. 2 800 000 (Rückl. 280 000), Delkr.-Kto 189 380 (Rückl. 10 000), Res. f. Henckel'sches Inventar 180 000 (Rückl. 18 000), unerhob. Div. 6580, Beamtenversich. 401 550, Syndikat f. Hantke-Aktien zu zahlende Quote 3 425 525, Kredit. inkl. Verbände u. Lohn-