736 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Blei eingerichtet ist. Die Hütte umfasst das Röstofengebäude, das Hochofengebäude, sowie die Entsilberungs- u. Raffinationsanlage. Vorhanden sind noch verschiedene Hilfswerkstätten u. eine eigene Gasfabrik. Die Anlagekonten erhöhten sich 1904–1906 um M. 197 751, 27 084, 57 381. – Ausser den im eigenen Betriebe gewonnenen Erzen werden auch mehr oder weniger fremde Erze verarbeitet. In dem eigenen Kalksteinbruche bei Eiserfey wird für eigenen Bedarf Kalkstein gewonnen, so 1902–1907: 20 962, 20 639, 15 739, 15 783, 18 071, 15 195 t. Der Grundbesitz der Ges. betrug Ende 1906 insgesamt 1279 ha 84 a 37 qm mit eigener Eisenbahn (6 km), 52 Beamten- u. 246 Arb.-Wohn., Speiseanstalt etc. 1907 wurde ein grösserer Teil des Waldbesitzes verkauft. Die Zahl der Beamten u. Arb. stellte sich durchschnittl. 1903–1907 auf 2062, 1909, 1822, 1774, 1678 Mann. Das Fahr 1904 schloss mit einem neuen Verlust von M. 427 248, der aus den Fonds f. Neu- u. Ergänz.bauten etc. Deckung findet. Über die allg. Lage der Ges. führte der Bericht für 1904 aus, dass die aus früheren Jahren noch anstehenden Erzpartien das geldliche Er- gebnis nicht mehr günstig gestalten können, vielmehr sei die Ertragsfähigkeit des Unter- nehmens von der Entwicklung der noch aufzuschliessenden Feldesteile abhängig. Die bei der Wiederaufrichtung im Jahre 1902 geschaffene Rücklage habe hinreichend erschienen, um Untersuchungsarbeiten im Westfelde und auf der vierten Sohle des Schachtfeldes Vir- ginia in solchem Umfange vorzunehmen, dass von ihnen ein endgültiges Ergebnis über die Ertragsfähigkeit dieser Feldesteile und somit über die Zukunft des Werkes habe erwartet werden können. Die Untersuchungsarbeiten im westlichen Teile des Grubenfeldes haben nun mit unerwarteten Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt; ausserdem überstiegen infolge ungünstiger Gebirgsverhältnisse die Kosten weit die des Voranschlags. Die Lage der Ges. hat sich aber 1905 durch Steigerung der Bleipreise, die Abstossung der Vorräte mit erheb- lichen Gewinn gestattete, verbessert. Der Antrag auf Liquidation wurde deshalb in den G.-V. v. 4./4. u. 12./12. 1905 abgelehnt. Das Jahr 1905 schloss mit einem kleinen Rohüber-. schuss ab u. ergab nach Vornahme der Abschreib. von M. 63 499 einen Verlust von M. 61 381, gedeckt mit M. 54 677 aus dem Spec.-R.-F. für 1906 ergab sich nach Abschreib. von M. 61 199 ein neuer Verlust von M. 51 179 u. mit Verlust-Vortrag von M. 6703 zus. M. 57 883, hauptsächlich hervorgerufen durch ungenügende Betriebsergebnisse bezw. Auf- schlüsse u. durch schwierige Arb.-Verhältnisse. Dieser Verlust wurde 1907 getilgt. Die G.-V. v. 30./5. 1908 beschloss die Auflösung der Ges., da bei der heutigen Markt- lage der Haupterzeugnisse der Ges. und der allenthalben herschenden Ungewissheit hin.- sichtlich der ferneren Gestaltung der gesamten wirtschaftl. Lage sich für das Unternehmen keine günstigen Aussichten eröffnen. Eine Rentabilität der Werke ist bei dem heutigen Stande der Metallpreise jedenfalls ausgeschlossen, und es war daher bei Anhalten der un- lohnenden Preise, weiterem Zurückgehen der Belegschaft, den hohen Lohnsätzen, dem Fort- bestehen der hohen Rohstoffpreise und dem geringen Entgegenkommen der Staatseisenbahn- verwaltung hinsichtlich Frachtermässigung die Frage ernstlich zu prüfen, ob die Still- legung der Werke und damit die Auflös. der Ges. nicht der Fortführung eines verlust- bringenden Betriebes vorzuziehen sei, zumal das Ergebnis des ersten Viertels des Jahres 1908 sich noch ungünstiger gestaltet hat, als die Ges. glaubte annehmen zu dürfen. Die G.-V. v. 30./5. 1908 beschloss deshalb die Liquidation. Produktion: 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 Schmelzerze 1778 22867 23 788 8117 22 594 23 828 21 588 21 835 Glasurerze . . „ 977 867 660 511 8362 408 412 700 609 Handelsblei . . . „ 18 978 16 936. 19 162 19 655 14 654 10 459 11 250 11 905 11 883 kg 28 782 21 750 18 214 15 034 6 978 3 239 5 498 8745 6 682 Die Ges. hat ihre Patentrechte betr. ein neues elektromagnetisches Aufbereitungsverfahren 1901 an die Ges. zur Einführung u. Verwertung des Mechernicher magnetischen Aufbereitungs- verfahrens m. b. H., jetzt Elektro-Magnetische Ges. m. b. H. in Frankf. a. M. abgetreten. Beteiligung an dieser Ges. zu (Div. 1905–1907: 15, 20, 20 %). Kapital: M. 1 600 000 in 1600 doppelt abgest. Inh.-Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Urspr. M. 9 600 000 in Aktien à Thlr. 1000 (= M. 3000), abgest. auf M. 2000 lt. G.-V. v. 21./2. 1895. Zwecks Reorganisation des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 15./5. 1902 Herabsetzung des A.-K. von M. 6 400 000 auf M. 1 600 000 in Stücken à M. 1000, indem je 2 der bisherigen abgest. Aktien à M. 2000 zu einer zus. gelegt, letztere auf à M. 1000 herabgesetzt wurden. Frist 14./6.–20./9. 1902. 3089 Aktien wurden eingereicht, 111 bezw. 112 Stück wurden für kraftlos erklärt; an deren Stelle sind 56 Aktien à M. 1000 getreten. Der Buchgewinn von M. 4 800 000 wurde mit M. 795 575 zur Tilg. des Fehlbetrags, mit M. 2 281 597 zu Abschreib. auf die Anlagen, mit M. 648 827 zu Abschreib. auf die Material- u. Erzbestände und der Rest von M. 1 074 000 zu Reservestellungen verwandt. Anleihe: M. 800 000 in 5 % (bis 1902 4 %) Oblig. lt. G.-V. v. 6./4. 1899, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 105 %. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf den Grundstücken in der Gesamtgrösse von ca. 760 ha, sowie auf die Bergwerks-Konc. in einer Gesamtfläche von ca. 10 784 9 Urspr. Em. von M. 1 000 000 geplant, jedoch bis 1902 nur M. 800 000 begeben. Die G.-V. v. 15./5. 1902 beschloss, die 200 noch nicht begebenen Oblig. zu vernichten, den Zinsfuss auf 5 % zu erhöhen, den Tilg.-Plan derart abzuändern, dass in der Zeit von 1904–18 die Anleihe von nunmehr M. 800 000 getilgt ist u. die Rückzahlung zu 105 % (statt zu 102 %) erfolgt. In Um- lauf Ende 1908: M. 526 000; per 1./7. 1908 fand infolge Waldverkauf eine a.o. Tilg. von M. 100 000 statt * ――