74 ― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Zugel. Lit. A (Nr. 1–2000) u. Lit. B (Nr. 1–4000), davon zur Subskription aufgelegt 8./4. 1899 M. 4 500 000 Aktien A u. B zu 110 %. – Die Aktien Lit. C Nr. 1–1500 wurden im Juli 1900, Nr. 1501–4500 im Juni 1905 zugelassen. Notiert in Berlin. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1906–1907: 133, 115.80 %. – Auch in Cöln notiert. Dividenden: 1889–1907: Lit. A: 0, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 9, 7, 5, 5, 6, 6, 8, 8 %; Lit. B: 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 6, 9, 7, 5, 5, 6, 6, 8. 8 %; Lit. C 1900 (½ J.): 9 %; 1901 –1907: 7, 5, 5, 6, 6, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Vorstand: Gen.-Dir. Ed. Kaiser, Stellv. Dir. Gg. Jantzen, H. Jansen, Wetzlar; Otto Weber, Lollar. Handlungsvollmacht: Dir. Hartmann, Staffel. Prokuristen: Ernst Stuhl, A. Schoenwerk, E. Morhenn, Fr. Grau, Wetzlar. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Bank-Dir. Komm.-Rat A. G. Wittekind, Berlin; Stellv. Gustav Hueck, Elberfeld; Dir. Jul. Allmenröder, Königsberg a. Eger; Eug. Buderus, Bergwerks-Dir. Lud. Roth, Apotheker Alb. Seyberth, Wiesbaden; Bank-Dir. Dr. jur. Katzenellenbogen, Carl Friedr. Stiebel, Frankf. a. M.; Karl Buderus, Giessen; Alfred Weinschenk, Dir. Gust. Behringer, Frankf. a. M.; Hütten-Dir. a. D. Otto Philipp, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank: Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Frankf. a. M.; Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bass & Herz. Donnersmarckhütte, Oberschles. Eisen- und Kohlenwerke Actien-Gesellschaft in Zabrze, O.-S. Gegründet: 1./12. 1872; eingetr. 3./5. 1873. Letzte Statutänd. 3./7. 1899 u. 16./5. 1904. Zweck: Bergbaubetrieb, Gewinnung, Erwerb u. Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien jeder Art. Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbes. Produktion von Roheisen und seine Weiter- verarbeitung zu Walz-, Schmiedeeisen, Stahl etc., Fabrikation aller zum Bau und zur Aus- rüstung von Eisenbahnen und anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände nebst dazu gehörigen Materialien, sowie die Holz- u. Metallkonstruktion aller und jeder Art; Her- stellung von Gusswaren, Fabrikation von Dampf- u. anderen Masch., sowie Dampfkesseln etc. Die Ges. übernahm die Donnersmarckhütte des Grafen Guido Henckel Fürst von Donners- marck für M. 21 750 000. Zu der Hütte gehören Eisenerzgruben bei Georgenberg u. Tarnowitz und Eisenerz-Berechtsame bei Repten, Stolarzowitz, Alt-Chechlau u. Orzech; Kalksteinbrüche in Mikultschütz und Naklo; die Steinkohlengruben „Vereinigte Concordia“ und „Michael', „Amalie“, „Königin Victoria“, „Jungfrau Metzé, „Neue Abwehr“, „Zabrze“, „Deutsch-Loth- ringen', „Saargemünd“ und „Mont Avron(, sowie sämtl. 122 Kuxe der Grube „Emmy II.“ sämtl. bei Zabrze. ,Marie-Anna“ seit 1898 teilweise gepachtet. Die Kohlenförderung erfolgt aus der Concordiagrube, auf welcher 1905 ein neuer Wetterschacht abgeteuft wurde. Cons. Steinkohlenbergwerk Donnersmarckhütte. Unter diesem Namen sind nachstehende in dem Alleinbesitz befindliche Steinkohlenbergwerke Neue Abwehr, Jungfrau Metz, Zabrze, Deutsch Lothringen u. Saargemünd, mit einem Gesamtflächeninhalt von 10 892 387 qm zu einem einheitlichen Ganzen vereinigt worden. Die Ges. beabsichtigt die noch unverritzten Steinkohlengruben „Jungfrau Metzé“ und ,Zabrze“ zu erschliessen und hat daselbst mit dem Bau einer grossen Tiefbauanlage (Neue Abwehrgrube) begonnen; es wird ein Doppelförderschacht (Adolfschacht) abgeteuft; Tiefe von Schacht I bisher 350 m, jetzige Fördersohle 280 m. Aufschlusskosten 1905–1907 M. 796 251, 827 090, 2 690 564. Diese neue Steinkohlengrube wird mit der Concordia-Grube durch einen Querschlag von 3300 m ver, bunden u. soll dieser Grube an Ausdehnung nicht nachstehen; sie wird allmählich auf dasselbe Förderquantum gebracht werden. Im Bau begriffen ist die Anschlussbahn, Sepa- ration u. sonst. Anlagen. Die Kohlenverladung aus Schacht I wurde bereits Anfang 1908 mit vorläufig täglich ca. 500 t aufgenommen; Schacht II dürfte im J. 1910 mit der Förder. beginnen. Die Donnersmarckhütte umfasst 3 Hochöfen, eine Koksanstalt mit Teer- und Ammoniak- gewinnung, eine Giesserei, eine Röhrengiesserei, Maschinenbauanstalt und Kesselschmiede, eine Ziegelei und Schlackenziegelei. 1903 wurden die Ilgner-Patente für den elektrischen Antrieb von Hauptschacht-Fördermasch. und Walzwerken erworben; aus diesem Patente flossen der Ges. 1905 erhebliche Einnahmen zu. Im Bau befand sich seit 1900 eine Stahl- werksanlage mit Stahlfagongiesserei; da sich während des Baues die Verhältnisse auf dem Eisenmarkt so verschlechterten, wurde der Bau 1902 einstweilen sistiert. In Betrieb kam 1902 eine grosse elektr. Centralanlage, deren Gasdynamomasch. durch Hochofengas betrieben werden. Als Reserve für Hochofengas ist eine Generatorenanlage erbaut. Für Neuerwer- bungen, Neubauten, Aufschlusskosten etc. wurden 1906 u. 1907 insgesamt M. 2 126 972 bezw. 4 233 374 ausgegeben; davon entfielen 1907 M. 2 690 564 auf den Bau der neuen Schacht- anlage Adolfschacht. Zu dem Werke gehört eine grosse Anzahl Beamten- u. Arb.-Wohn. häuser etc. Bei der Pulverfabrik Pniowitz ist die Ges. mit 6 Anteilen, bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik mit 6 beteiligt. Auch gehört die Ges. dem Oberschles. Roheisen- Syn- dikat und dem Deutschen Röhren-Syndikat an. 0 1906 beteiligte sich die Ges. in Gemeinschaft mit der Oberschles. Eisenbahnbedarfs-A-G. zu Friedenshütte bei der Salangens Bergverksaktieselskab in Salangen (Norwegen) mit 30 %