802 Kohlenbergbau. „Glückauf, Act.-Ges. für Braunkohlen-Verwerthung in Lichtenau, Bez. Liegnitz, Sitz in Berlin, C. Kl. Präsidentenstrasse 3. Gegründet: 8./12. 1871. Letzte Statutänd. 26./4. u. 6./7. 1899, 16./5. 1904 u. 25./4. 1908. Zweck: Abbau von Braunkohlenlagern u. Brikettfabrikation. Die Ges. besitzt 4 Schächte zur Förderung, sowie 5 für die Wetterführung u. einen für die Wasserhaltung. Die 22./9. 1891 in Betrieb gesetzte Brikettfabrik am Bahnhof arbeitet jetzt mit 3 Pressen, welche täglich bis 15 Waggons Briketts liefern können. 1904 Errichtung einer neuen Brikettfabrik mit zunächst einer Presse am Bögeschacht. Der Grundbesitz der Ges. bei Geibsdorf u. Oberlichtenau beträgt 391,74 ha exkl. der neu erworbenen Ländereien der Kaiser Wilhelm-Grube von ca. 150 Morgen; 1899 wurde das Abbaurecht unter 45 ha 60 am, 1902 unter 85 ar 70 am Fläche hinzuerworben. Der noch gewinnbare Kohlenbestand wurde 1893 geschätzt auf ca. 50 000 000 hl exkl. Kaiser Wilhelm-Grube. 1899 Ankauf der Kaiser Wilhelm-Grube nebst Reservefeld in Oberlichtenau von den von Steinäckerschen Erben für M. 900 000 gegen Gewährung von 900 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000. Durch diese Erwerbung haben sich die Anlagen der Ges. in folg. Weise erweitert: 1. Durch den von Rosenbergschacht an der Eisenbahn Görlitz-Lauban mit einer Tagesanlage versehen und für eine Jahresförderung von mehr als 1 000 000 hl eingerichtet; der Schacht ist 1901 mit einem Wetterschacht versehen. 2. Durch den zur Wasserhaltung sowie zur Förderung des Landabsatzes dienenden Elsaschacht. Auf demselben befindet sich eine Sortier.-Anlage für Rohkohlen u. eine Nasspresssteinanlage für eine Jahresproduktion von 10000 000 Steinen. Der Schacht ist mit dem von Rosenbergschacht durch Seilbahn verbunden. 3. Durch ein Grubenfeld von über 350 ha mit einem anstehenden Kohlenquantum von ca. 60 000 000 hl. Wert der erworbenen Kaiser Wilhelm-Grube M. 1 000 000. 4. Durch 23,15 ha Ländereien und 10 Wohnhäuser. Die Gesamtanlagen wurden 1899 bedeutend erweitert (Kosten M. 222 776); die Neubauten erforderten 1902–1907 M. 89 333, 120 298, 311 942, 132 685, 164 147, 110 320. Gekauft wurde 1901 neben den Lichtenauer Bergbau Gerechtsamen der Ges. das bei Troitschendorf, Kr. Görlitz, belegene etwa 1400 preuss. Morgen grosse Grubenfeld „Troitschendorf'. Der Kaufpreis von M. 210 000 ist in 8 Jahresraten à M. 25 000 (7 davon bereits bezahlt) und einer zu M. 10 000 zahlbar. Die Restkaufsumme ist durch eine unverzinsl., nach Massgabe der jeweil. Zahlungen zu löschende Hypoth. von noch M. 90 000 sichergestellt. Braunkohlen-Förderung in hl à ca. 70 kg 1901–1907: 2 475 741, 2 416 427, 2329 115, 2789883, 3 036 145, 3 109017, 3 560 678. – Brikett-Produkt. 611 039, 638 366, 777 962, 969 530, 1 131 786, 1 149 660, 1 212 640 Ctr. – Presssteinfabrikation: 6 774 000, 3 910 000, 6 279 000, – 1 911 000, 1 438 500, 3 201 000 Stück. – Abgesetzt wurden durch Verkauf: 865 030, 969 597, 847 626, 885 799, 898 257, 933 806, 986 095 hl Kohlen, 581 637, 663 289, 776 067, 942 352, 1 132 035, 1145 708, 1 208 165 Briketts u. 5 224 600, 4 997 150, 4 068 500, 3 913 900, 3 512 100, 1 401 000, 2 282 150 Stück Presssteine. 0 Kapital: M. 1 700 000, und zwar M. 660 000 in 440 Vorz.-Aktien (Nr. 1–440) à M. 1500 und M. 1 040 000 in 1040 Vorz.-Aktien (Nr. 441– 1480) à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt. Bei Kapitalserhöhungen sind der frühere Besitzer des Langenölser Bergwerks Hugo von Dobschütz und die fünf Gründer der Ges. berechtigt, die Hälfte der jedesmal zu emittierenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Urspr. M. 720 000, betrug das A.-K. 1899 nach verschiedenen Wandlungen (siehe Jahrgang 1900/1901) M. 660 000 in 440 gleichber. Vorz.-Aktien à M. 1500. Die G.-V. vom 6. Juli 1899 beschloss Erhöhung dieses Betrages um. M. 1 040 000 (auf M. 1 700 000) in 1040 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jjuli 1899; hiervon die Hälfte Hugo von Dobschütz und fünf Gründern der Ges. 26. Juli bis 28. Aug. 1899 zu pari plus 1 % Stempel zur Verf. gestellt, jedoch nicht bezogen. M. 900 000 dieser Em. dienten zur Erwerbung der Kaiser Wilhelm-Grube in Lichtenau (6. oben), M. 140 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel, diese von einem Konsortium zu pari übernommemn. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 16./5. 1904, rückzahlbar 103 %. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypoth. sichergestellt u. diente zur Tilg. des Restes der Anleihe I, Erbauung der zweiten Brikettanlage u. Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Vorz.-Aktie à M. 1500 = 3 St., jede Vorz.-Aktie à M. 1000.–= 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., dann bis 10 % Tant. an Dir., bis 4 % Div. verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 1000 für jedes Mitgl.) Res Super-Div. bezw. z. Verf. der G.-V. Ein Amort.-F. ist bis auf die Hälfte des eingez. A.K. 1 bringen. Derselbe dient als Aquivalent f. allmähl. Entwert. des das Vermög. d. Ges. bildenden Bergwerkseigentums u. kann deshalb nach G.-V.-B. z. Ergänz. desselben verwendet werden. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstücke 171 750, Gebäude 108 000, Grubenweh 744 329, Gebäude 175 001, Schächte 64 000, Masch. 259 000, Aus- u. Vorricht.-Arbeiten 130 3 Brikettfabrikanlagen 278 600, Niederlagegebäude 2, Eisenbahnanschluss 14 000, Seilban 91 000, Imprägnieranlage 750, Utensil. u. Werkzeug 24 500, Pferde, Wagen und „„ 4000, Wasserleitungen 1002, Wegebau 7800, Ziegelei 1000, Bohr- u. Versuchsarbeitem 633 Grundentschädig. 3332, Assekuranz 2561, Kaut.-Effekten 8357, Kaut. 30, Bestände 21 638 Holzbestand 8987, Material. 10 174, Kassa 4520, Effekten 7200, Debit. 421 488. — „ A.-K. 1 700 000, Teilschuldverschreib. 500 000, do. Zs.-Kto 5075, Amort.-F. 81 000 (Rückl. ― ―