822 Kohlenbergbau. Aplerbecker-Act.-Verein f. Bergbau (Zeche ver. Margarethe) in Sölde, Prov. Westf. Gegründet: 21./10. 1856. Letzte Statutänd. 25./4. 1901. Zweck: Ausbeutung der Stein- kohlenzeche Margarethe südlich von Dortmund mittels eines Tiefbauschachtes. 1887 wurde eine Brikettfabrik, 1892 eine neue Separation und Wäsche für nicht russende Salon-, Stück- und Nusskohle angelegt. 1900 wurden das Grubenfeld St. Paul I und ein Teil des Haupt- flözes im Felde St. Paul II, 1901 die Felder Schwarzer Adler, Haus Dudenroth und Haus Sölde erworben. Die neuerworbenen Grubenfelder wurden 1902 mit den bisherigen Besitz konsolidiert und infolgedessen die Bezeichnung „ver. Margarethe“ angenommen. Die Be- rechtsame der Ges. stellte sich nach diesen Neuerwerbungen auf 9 810 000 qm und der Kohlen- reichtum auf 18 876 800 t, wovon ab 1./4. 1902 an 3 643 000 t zum Abbau vorgerichtet waren. Der Grundbesitz umfasst 14 ha 58 a 96 qm. Einschl. der für die Erwerbungen bezahlten Summen betrugen die Ausgaben für Neuanlagen 1902–1907 zus. M. 646 917, 119 465, 287 284, 118 616, 194 682, 303 843. 1900 wurde u. a. eine elektr. Centrale angelegt, 1902 der Bau einer neuen Wasserhaltung u. einer neuen Feinkornwäsche vollendet. 1904 Ankauf von 2 Nachbar- feldern für M. 183 306. 1907 Aufstellung einer Dampfturbine von 900 PS. Belegschaft 1904 bis 1907: 1038, 1055, 1161, 1164 Mann. Vorhanden sind 40 Beamten- u. Arb.-Häuser. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 Kohlen . . t 230 229 217 282 204 937 212 708 241 158 239 450 276 748 280 422 Absatz . . ,. 212 303 197 418 189 003 198 590 228 380 227 688 260 376 263 731 Briketts . „ 66 705 54372 50 253 57 683 66 654 72 225 88 823 94 840 Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat für Kohlen 300 000 t, für Briketts 92 450 t. Kapital: M. 2 400 000 in 4000 Nam.-Aktien (Nr. 1–4000) à Thlr. 200 = M. 600. Die Nam.- Aktien können in Inh.-Aktien umgeschrieben werden. Anleihen: I. M. 750 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 in 20 Jahren durch jährl. Ausl. im Sept. (zuerst 1899) auf 2./. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Bremen: Disconto-Ges.; Hannover: Ephr. Meyer & Sohn. Noch in Umlauf Ende 1907 M. 468 000. II. M. 500 000 in 5 % Oblig. von 1902, rückzahlbar zu 100 %. Zs. 2./1. u. 1/7. Tilg. ab 1907 in 50 Jahren durch jährl. Ausl. im Sept. (zuerst 1906) auf 2./7. Zahlst. wie bei Anleihe I. Die Anleihe ist an erster Stelle auf den neuerworbenen Grubenfeldern und an zweiter Stelle auf den ganzen übrigen Besitz eingetragen. In Umlauf Ende 1907 M. 490 000. – Beide An- leihen dienten zur Erweiter. der Anlagen (s. oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechnung von M. 1000 fester Jahresvergütung pro Mitgl, Überrest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Kassa 7012, Bankguth. 172 475, Debit. 293 186, Effekten 9601, Beteil. b. A.-G. Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat 9000, Material. 60 027, Berechtsame 1 077 000, Grundbesitz 70 000, Grubenbau 537 000, Gebäude 220 000, Beamten- u. Arb.-Wohn. 530 000, Eisenbahn 53 000, Masch. 588 000, Inventar u. Utensil. 141 000, Separationsanlage 148 000, Brikettanlage 162 000, Wasserleit. 10 000, elektr. Anlage 162 000, Drahtseilbahn 6000, Streckenseilförder. 37 000, Kohlen- u. Brikettbestände 5675. –— Passiva: A.-K. 2 400 000, Anleihe I 468 000, do. II 490 000, do. Zs.-Kto I u. II 8600, R.-F. 240 000, Bergschädenkto 12 256, Löhne u. Gehälter 124 509, Kredit. 238 471, Div. 288 000, do. alte 1236, Vortrag 26 904. Sa. M. 4 297 978. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 33 219, Knappsch.-Abgaben 63 814, do. Berufs- genoss. 47 000, Bergschäden 5000, Kursdifferenz aus Effekten 284, Tant. 17 426, Abschreib. 270 843, Gewinn 314 904. – Kredit: Vortrag 15 398, Gewinn d. Kohlenförder. 504 843, do. d. Brikettfabrik 194 672, Nebeneinnahmen 37 577. Sa. M. 752 492. Kurs der Aktien Ende 1888–1907: 117.25, 220.25, 210, 149, 126, 112, 102.25, 139.75, 122.25, 133.60, 132, 116, 108.25, 90.25, 90.50, 120.50, 146, 192.75, 191, 158.25 %. Notiert in Berlin, Essen, Düsseldorf. Dividenden 1887–1907: 3½, 3½, 12, 25, 13¼, 7, 3, 0, 5, 2½, 4, 5½, 2, 6, 6, 4, 4, 8, 10, 12, 12 . Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Vorstand: Dir. W. Böllert, Aplerbeck; Dir. Wilh. Hohendahl, Sölde. Prokuristen: H. Wessel, A. Bollmann. 5 Aufsichtsrat: (5 – 7) Vors. John Spiegelberg, Stellv. Ing. Paul Schmidt, Justizra Dr. Siegmund Meyer I, Hannover; Dir. A. Schilling, Duisburg; Emil von der Leyen, a Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Mitteld. Credit- bank; Bonn: A. Schaaffh. Bankverein; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Bergbau-Actien-Gesellschaft Mark zu Sölde, Post Holzwickede. Gegründet: 30./1. 1857. Statutänd. 27./10, 1899 u. 28./6. 1906. Zweck: Die Ausbeut. fer Steinkohlen-Zechen „Freiberg“ und „Augustens-Hoffnung'', der vorhandenen und noch zu erwerbenden Steinkohlen- und Eisensteinfelder. Kohlenförderung 1906 u. 1907: 107 637, 102 833 t; Beteil.-Ziffer beim Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat für Kohlen 160 000 t, 3 Briketts 54 000 t. Ausgaben für Neuanlagen 1906 u. 1907 M. 284 907 bezw. 79 549. Lt. G.V.