840 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Bergwerken, insbes. Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Mineral. u. Fossil. jeder Art. Der Betrieb beschränkte sich bislang auf Untersuch.-u. Aufschluss- arbeiten. Die durch die seitherigen Bohrungen gemachten Aufschlüsse berechtigen zu der Ansicht auf einen ertragreichen Bergbau. Die Gerechtsame in den Gemeinden Abbensen, Oedesse. Eddesse, Wendesse, Edemissen, Oelersee u. Schwüblingsen umfassen rund 4000 ha. Erbohrt wurden Hartsalz, Sylvin, Steinsalz und Carnallit. Die G.-V. v. 9./12. 1904 beschloss, zum Schachtabteufen überzugehen; die Mittel hierzu wurden z. T. durch Ausgabe von 1500 neuen Aktien à M. 1000 aufgebracht (s. b. Kap.). Die Schachtabteufungsarbeiten und die Anlagen sind Anfang 1905 in der Gemarkung Oedesse in Angriff genommen worden; es ist auf eine Tiefe von 600–700 m zu rechnen. Nach Herstellung der Tagesanlagen etc. ist Mitte April 1906 mit dem eigentlichen Abteufen begonnen worden. Bis März 1907 war eine Teufe von 195,40 m erreicht, als am 12./3. 1907 ein bedeutender Wassereinbruch stattfand, an dessen Bewältigung bis Juli 1907 noch gearbeitet wurde. Die Abteufungsarbeiten wurden dann wieder aufgenommen, aber am 24./9. 1907 durch einen neuerlichen Wassereinbruch unterbrochen, der den Schacht wieder zum Ersaufen brachte. Mit vieler Mühe gelang es, die unter Wasser auf der Schachtsohle befindlichen Hölzer, Pumpen, Rohrstücke und dergl. zu Tage zu schaffen und nochmals die Schachtsohle zu betonieren. Ende Dez. 1907 wurde der Schacht wieder gesümpft. Anfang Februar 1908 wurde mit Einpressen von Magnesia- zement begonnen. Die Abdichtungs-Arbeiten schreiten zwar ziemlich langsam aber doch anscheinend mit gutem Erfolge fort. Kapital: M. 5 000 000 in 4000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000; von letzteren bis 25./6. 1908 75 % eingezahlt. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1904 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Gew. Ludwig II in Stassfurt zu 100 %, angeboten den Aktionären 5: 3 vom 2.–16./1. 1905 zu 100 %, einzuzahlen 25 % nebst 4 % Zs. ab 9./12. 1904, mit Reichsstempel u. Schlussscheinstemp. bei der Zeichnung, weitere 10 % bis 28./12. 1905, 25 % bis 25./5. 1906, 25 % bis 15./11. 1906 u. restl. 15 % zum 9./3. 1907, jetzt also voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1907 beschloss das A.-K. bis um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) zu erhöhen durch Ausgabe von 5 % Vorz.- Aktien. Diese erhalten ferner das Anrecht auf Nachzahlung rückständig gebliebener Div. u. müssen bei Liquidation der Ges. oder im Falle ihrer Amort. mit 110 % vor allen anderen Aktien befriedigt bezw. zu demselben Kurse zurückgekauft werden. Einen weiteren An- spruch als 5 % am Reingewinn erhalten die Vorz.-Aktien nicht. Hiervon werden zunächst nur M. 1 000 000, die ab 1./1. 1907 an der Div. teilnehmen, zu pari ausgegeben und zu pari von der Kali-Bohrges. .Oelerse“ zu Hildesheim übernommen. Diese Ges. besitzt bereits M. 2 699 000 nom. Aktien der Hannov. Kaliwerke, die mit M. 991 635 zu Buch stehen. Zur Übernahme der nunmehr auszugebenden M. 1 000 000 Vorz.-Aktien hat die Ges. Oeleise in einer G.-V., die der der Hannov. Kaliwerke unmittelbar voranging, die Einford. einer Zubusse von weiteren M. 887 pro Kux beschlossen, nachdem zu dem Zweck bereits M. 213 pro Kux eingefordert worden sind. Da die Ges. Oelerse nach Durchführ. dieses Beschlusses nur noch Aktien der Hannov. Kaliwerke besitzt, wird sie nach Eintragung und Durchführung der Beschlüsse in Liquid. treten und ihren Besitz an Aktien der Hannov. Kaliwerke an die Kuxeninhaber verteilen. Die weitere M. 1 000 000 Vorz.-Aktien der Hannov. Kaliwerke sollen je nach Bedarf ausgegeben u. vom 1./1. desjenigen Jahres ab an der Div. teilnehmen, in dem sie ausgegeben werden. Die Beschlüsse vom 10./5. 1907 müssen bis spät. 31./12. 1912 durchgeführt sein. Laut gerichtl. Eintrag. v. 19./6. 1907 wurden bis M. 1 000 000 in Vorz. Aktien emittiert. Die neuen Mittel dienen zum weiteren Ausbau der Bergwerksanlagen und zur Beschaffung von Betriebsmitteln. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % BDiv. an Vorz.-Aktien, hierauf 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 6000), Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Die Div. der Vorz.-Aktien ist auf 5 % beschränkt. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Bergwerksbesitz 2 000 000, Schacht 1 051 114, Grund- stücke 98 364, Anschlussbahn 4131, Zechenplatz u. Einfriedigung 6719, Gebäude 165 500, Masch. u. Kessel 71 138, elektr. Kraft- u. Beleucht.-Anlage 16 953, Wasserversorgungsanlage 21 762, Dampfleitungen 6415, Geräte 39 906, Material. 9820, Kaution 1901, Kassa 2105, Avale 5000, Lohnvorschuss 718, Bankguth. 246 836, Debit. 25, Bohrkosten, Abschreib. und sonstige Aufwend. bis 31./12. 772 765. – Passiva: St.-Aktien 4 000 000, Vorz.-Aktien (zu 50 % ein- gezahlt) 500 000, Lohnvortrag 1737, Frachten-Vortrag 2518, Avale 5000, Kredit. 11 925. Sa. M. 4 521 181. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bohrkosten, Abschreib. u. sonst. Aufwend. bis 31./12. 1906 675 622, Wartegeld für 1907 13 080, Allg. Verwalt.-Kosten 40 518, Abschreib. 63 292. – Kredit: Zs. und Diskont 19 073, Miete und Pacht 673, Verlust-Saldo 772 766. Sa. M. 792 513. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 17./6. 1908: 25 %. Dividenden 1900–1906: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Bergassessor Rud. Meyer, Peine. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bankier Ludwig Delbrück, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Hch. Lehmann, Halle a. S.; Bergrat Hans Freil. von Morsey-Picard, Cassel; Konsul a. D. Felix Zomber, Bankier Herm. Gumpel, Hannover: