――― Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 849 welcher auch die Baue der Ges. unter Wasser setzte und am 14./6. zur Einstellung der Steinsalzförderung nötigte. Die versuchten Sümpfungsarbeiten mussten infolge rascher Zu- nahme der Wasserzuflüsse am 20./8. 1907 als ausichtslos eingestellt werden. Die Solehebung wurde danach auf das für die Sodafabrik in Montwy nötige Quantum beschränkt. Am 27./11. 1907 waren die Wasser bis zur obersten Sole gestiegen und es musste auch Ein- stellung der Gypsförderung erfolgen. Ende Dez. 1907 standen die Wasser 105 m unter Tage, sodass eine Aussicht auf Wiederinbetriebsetzung des Schachtes als ausgeschlossen erscheint. Um festzustellen, ob das Gypslager auf einer höheren Sole über Grundwasserspiegel von den Schächten aus abgebaut werden kann, wurden 6 Flachbohrungen niedergebracht. Die Bergbehörde hat die Entnahme von Sole aus dem ersoffenen Schacht nur provisorisch genehmigt, und stehen Verhandlungen mit der Bergbehörde noch aus, um eine definitive Entscheidung über die Gewinnung der Sole herbeizuführen. Vorläufig hat die Ges. in dem unverritzten Südfelde eine Versuchsbohrung unternommen, um zu untersuchen, ob hier Sole gewonnen werden kann. Das Bohrloch stand am 26./2. 1908 in einer Tiefe von 493 m im Dolomit. Die Gesellschaft hat in ihren Steinsalz- und Sole-Konzessionen bei Wapno vorläufig ein Versuchs-Bohrloch niedergebracht, um Erhebungen über die Möglichkeit von Sole- und Steinsalz-Gewinnung anzustellen. Dieses erste Bohrloch stand am 26./2. 1908 216 m tief im Ton mit Gypsschichten. Das Jahr 1907 erbrachte M. 935 458 Bruttogewinn; die ordentl. Abschreib. erforderten M. 620 000. Ferner werden M. 1 996 317 Extraabschreib. auf das infolge des Wasserdurch- bruchs ersoffene Bergwerk vorgenommen, sodass sich M. 1 680 869 Verlust ergeben, wozu M. 180 869 aus dem R.-F. gedeckt werden können. Demnach beträgt die Unterbilanz M. 1 500 000. Kapital: M. 8 000 000 in 6500 Aktien à M. 400 und 4500 Aktien à M. 1200, letztere mit Div.- Recht ab 1./1. 1901. Früheres A.-K. M. 4 000 000 in 8000 Aktien à M. 500, herabgesetzt 1896 auf M. 2 600 000, durch Rückkauf von 1500 Stück Aktien = M. 750 000 vermittelst der Anleihe und durch Herabsetzung des Nominalwertes der übrigen 6500 Stück Aktien von M. 500 auf M. 400. Ende 1904 waren noch 2 alte nicht abgestempelte Aktien in Umlauf. Erhöht lt. G.-V.-B. v. 29./4. 1901 um M. 5 400 000 (auf M. 8 000 000) in 4500 Aktien à M. 1200 zwecks Ankauf sämtlicher Geschäftsanteile der Sodafabrik der Firma Robt. Suermondt & Cie., G. m. b. H. in Montwy (s. oben). Sämtliche neue Aktien wurden den Gesell- schaftern genannter Firma für die von ihnen abgetretenen und eingebrachten sämtlichen Geschäftsanteile dieser Ges. als Gegenleistung zum Nennwert gewährt. Rund M. 7 000 000 Aktien sind inzwischen aus der Liquidationsmasse der Firma Robt. Suermondt & Cie. in Aachen in Besitz der Deutschen Solvay-Werke A.- G. in Bernburg übergegangen. Für die Aktien à M. 400 sind 1905 neue Stücke mit der neuen Firma gedruckt u. kostenfrei gegen die alten Stücke umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. ZBilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Steinsalzbergwerk Hohensalza, Sodafabrik Montwy inkl. Geschäftserwerb.-Kto der letzteren u. Beteil. 4 425 856, Mobil., Utensil. etc. 27 537, Kassa 20 807, Effekten 661 600, Bankiers u. Reichsbank 976 470, Debit. 142 582, Warenbestände 360 954, vorausbez. Vers. 3265, Kaut.-Kto (Syndikat) 490 000, Verlust 1 500 000. – Passiva: A.-K. 8 000 000, unerh. Div. 180, Löhne pro Dez. 1907 10 994, Kredit. 107 899, Depots-Wechsel (Syndikat) 490 000. Sa. M. 8 609 074. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abbuchung f. zweifelh. Forderungen 1127, Kurs- verlust auf Effekten 36 686, weitere Abschreib. beim Steinsalzbergwerk infolge Wasser- einbruchs 1 996 337. – Kredit: Vortrag 1242, Betriebsgewinn des Steinsalzbergwerks Hohen- salza u. der Sodafabrik Montwy nach Abzug aller Unk. und der normalen Abschreib. von M. 620 000 auf Inventar 275 835, Zs. beid. Werke 76 129, nicht erhob. Div. pro 1902 40, nach- trägl. eingegangene zweifelh. Forder. 334, Übertrag des R.-F. 180 869, Verlust 1 500 000. Sa. M. 2 034 150. Kurs der Aktien Ende 1891–1907: 23.70, 33.80, 39.75, 49.25, 54.50, 53.90, 77, 69.25, 75.10, 84. 113.50, 119, 113.50, 117.50, 124.50, 126, 88 %. Notierten in Berlin. Notiz seit 1./6. 1908 eingestellt. Dividenden 1886–1907: 0, 0, 0, 0, 0/ 0, 1, 4, 1¼ 2¼, 4, 3¼73½, 4½ 4½, 6, 5, 5, 5, 5, 5, 0 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Heinr. Klosmann. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Fabrikbes. Armand Solvay, Brüssel; Stellv. Geh. Komm.-Rat Carl Wessel, Fabrik-Dir. Eugen Frey, Bernburg; Bergwerks-Dir. R. Dach, Düsseldorf; Dir. Brenken, Berlin; Amtsrichter a. D. Grosse-Leege, Aachen; Dr. G. Querton, Brüssel. Prokuristen: Dir. P. Pfeiffer, Dir. Wilh. Diehl, Kaufm. Arth. Eckert, Hohensalza; b.-Ing. Dr. phil. Rob. Wegner, Kfm. Emil Fiedler, Kfm. Fritz Goecke, Montwy. Zahlstellen: Für Div.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Nationalbank f. Deutschl. Akt.-Ges. Mecklenburgische Kali-Salzwerke Jessenitz in Bergwerk Jessenitz, Mecklenburg. 25 (Gegründet: 7./5. 1888; eingetr. 21./6. 1888. Letzte Statutänd. 28./9. 1901, 14./3. bezw. 9./4, 1904, 6./3., 17./10. 1905, 27.72. 1906 u. 28./2. 1908. Zweck: Betrieb von Bergbau, insbes. auf Kali und Steinsalz im Bergwerk Jessenitz; rieb, Errichtung u. Erwerbung von dazu erforderl. Fabriken und Anlagen zur Herstellung Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909. I. 54