Petroleum-Industrie. 869 Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj., bis 1906 vom 1./5.–30./4., für die Zeit vom 1./5.–31./12. 1906 wird eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., vom übrigen Gewinn die vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundbesitz 118 545, Bauten 178 390, Fabrikeinricht. 118 833, Eisenfässer 18 569, Werkzeug u. Utensil. 1, Pferde u. Fuhrwerk 1, Mobil. 1, Depotkto 5000, Kassa 2981, Wechsel 2272, Debit. 214 102, Guth. bei Banken, Vertretern etc. 288 874, Beteil.-Kto 42 900, Vorräte 40 109. – Passiva: A.-K. 400 000, Kredit. 115 494, R.-F. 40 000, Vortrag 1. Jan. 1907 2688, Gewinn 429 397. Sa. M. 1 030 581. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 128 489, Abschreib. 26 712, Reingewinn 429 397. Sa. M. 584 599. – Kredit: Bruttogewinn M. 584 599. Dividenden 1896/97–1898/99: 19, 10, 5 %. Gewinn: 1900/01–1905/06: M. 220 893, 208 880, 307 437, 189 977, 315 872, 305 346; 1906 (8 Mon.): M. 193 714; 1907: M. 429 397. Direktion: Dr. Ludw. Landsberg, L. Schütte. Prokuristen: Simon Lieb, Jos. Herrmann. Aufsichtsrat: W. H. Mac Garvey, Gorlice; J. S. Bergheim, London; Konsul A. von Kauf- mann, Stuttgart; Herm. Landsberg, Offenbach a. M.; G. Ad. Schütte, Nürnberg; k. k. Kom- merzial-Rat Zillich, Wien. Vereinigte Deutsche Petroleum-Werke, A.-G. in Peine, Hann. Gegründet: 14./8. 1881; eingetr. 15./8. 1881. Statutänd. 21./11.1899, 21./11. 1903 u. 31./3.1906. Zweck: Erwerb von dingl. Rechten u. Gerechts. auf Petroleumländereien, Kauf, Verkauf, Pachtung u. Verpachtung solcher Anlagen zur Verarbeitung u. Verwertung von Petroleum u. dessen Produkten, sowie Anlage u. Ausnutzung anderer industr, Unternehm. Die Ges. ist entstanden aus den Akt.-Ges. Petroleum-Land-Ges. in Peine, Ölheimer Petroleum-In- dustrie-Ges. Adolf M. Mohr u. Deutsche Petroleum-Bohr-Ges. in Bremen. Die dingl. Rechte der Ges. umfassen die im Grundbuche von Hänigsen u. Obershagen eingetragenen Bohr-, Nutzungs- u. sonst. Rechte, welche, soweit sie sich auf die Gewinnung von Kali-, Stein- u. beibrechenden Salzen, sowie auf den Erwerb u. die Benutzung von Grundstücken zu Zwecken der Gewinnung u. Verwertung dieser Salze beziehen, an die Kalibohr- Ges. Hänigsen ab- getreten sind (s. unten). Die Gerechtsamen erstrecken sich über zus. 326 ha. Das Grund- eigentum der Ges. in den Gemeinden Edemissen, Odesse (Bohrwerk Ölheim) u. Obers- hagen umfasst zus. 16 ha 93.32 a. Die nicht benutzten Olheimer Flächen sind verpachtet. Ende 1907 waren bei Peine 18 Bohrlöcher in Pumpbetrieb, die durch 5 Dampfkessel und § Masch. angetrieben werden. 1902 ist die Ges. an die Ausnutzung ihrer dingl. Rechte bei Hänigsen gegangen; von den beiden niedergebrachten Bohrlöchern war eins ergebnislos, die Bohrungen werden fortgesetzt. Im Falle der Findigkeit des Bohrloches der Kalibohr- Ges. geht der Pumpbetrieb gegen Abgabe des halben Gewinnes an Hänigsen an die Peiner Ges. über. 1897 übertrug die Ges. ihre Rechte auf Kalisalze in der Gemarkung Hänigsen der Kalibohr- Gesellschaft Hänigsen gegen 260 bis M. 200 pro Stück von jeder Ein- zahlung befreite Anteile; bei dem Bohrunternehmen in Hänigsen ist noch kein Erfolg zu verzeichnen. 1904 wurden die Bohrungen Nr. II und III niedergebracht, erstere bis 384 m, letztere bis 249 m Tiefe. In beiden Bohrungen wurden nur Ölspuren angetroffen. Die G.-V. v. 16./5. 1905 beschloss Verkauf von 210 Anteilen der Bohrges. Hänigsen für M. 126 000, für die der Ges. verbleib. 50 Anteile erhielt dieselbe Beteiligung mit 50 Kuxen an der neuen Kaligewerkschaft Riedel und ausserdem im Austausch Ölgerechtsamen um Hänigsen gegen die dinglichen Rechte Oldhorst nebst M. 3000 Pachtvergütung. Die ordentl. G.-V. vom 31./3. 1906 beschloss Verkauf dieser 50 Riedel-Kuxe, die 1906 u. 1907 eine Zubusse von je M. 250 bezw. 50 erforderten, bei günstiger Gelegenheit. Mitte 1908 konnte die in Aussicht genommene Schachtteufe von 500 m erreicht werden. Rohöl-Produktion 1901–1907: 501 701, 439 126, 750 909, 751 492, 755 748, 483 642, 699 255 kg. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1907 beschloss die Ubernahme einer Beteiligung, d. h. den Erwerb von sogenannten Bruttoanteilen im Betrage von M. 350 000 einer galizischen Erdöl- unternehmung, nämlich der Karpathen-Akt.-Ges. in Tustanowice und zu dem Zwecke die Erhöhung des A.-K. um M. 503 000, was bis Mai 1908 noch nicht geschehen ist. Auch wurde ein Viertel Beteiligung an der Nafta-Grube Hermes in Tustanowice genommen. 5 Kapital: M. 1 006 000 in 1006 gleichber. abgest. Vorz.-A. Lit. A (Nr. 1–1006) à M. 1000. Urspr. I.2175 000 in St.-Aktien u. M. 2 300 000 in Prior.-Aktien, 1888 wurden M. 1000 St.-Aktien zurück- geschenkt u. der Rest 2: 1 zus. gelegt in M. 1 087 000 in St.-Aktien, hiervon wurden bis Ende 1893 durch Zuzahl. M. 795 000 in Prior.-Aktien umgewandelt, Kapital dann M. 292 000 in St.-Aktien 3 M. 3 095 000 in Prior.-Aktien; von letzteren wurden 1894 M. 743 000 durch Zuzahl. von 6 % 13 orz.-Aktien Lit. A umgewandelt und M. 350 000 zus. gelegt 10 1 zu M. 35 000 konvert. kiovfaktien Ende 1895 gab es danach M. 292 000 in S6-Akien, M. 2 002 000 m Prior.-Aktien, 80 35 000 in konvert. Prior.-Aktien u. M. 743 000 in Vorz.-Aktien Lit. A: 1896 wurden die Aktien kassiert, M. 1 757 000 Prior.-Aktien durch Zuzahl. von 6 % in Vorz.-Aktien Lit. A erwandelt und M. 10 000 Prior.-Aktien in M. 1000 konvert. Prior.-Aktien zus. gelegt; die G.-V. v. 15./4. 1897 endlich beschloss die restl. M. 235 000 Prior.-Aktien in M. 23 500 konvert. Prior.-