930 Metall-Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Fr. Koenig, Stellv. Rechtsanw. Dr. von Zuccalmaglio Konsul C. Bürck, Bank-Dir. Dr. Jahr, Mannheim; Bank-Dir. O. Riedel, Freiburg; Direßtor Ph. Kippenhan, Karlsruhe; Franz Ludovici, Ludwigshafen a. Rh.; H. Stinnes, Direktor Adolf Wirtz, Mülheim (Ruhr). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Rhein. Creditbank. Actien-Gesellschaft für Verzinkerei u. Eisenkonstruktion vorm. Jakob Hilgers in Rheinbrohl a. Rh. Gegründet: 6./8. 1888, als A.-G. eingetragen 30./10. 1888 in Rheinbrohl, die Firma selbst besteht seit 1864. Statutänd. 30./6. u. 18./11. 1904, 25./1. 1906 u. 2./5. 1907. Zweck: Fortbetrieb des in die Ges. eingebrachten Etablissements von Jakob Hilgers, Fabrikate: Eisenhochbau- u. Brückenkonstruktionen jeder Art, Wellblechfabrikate, Hilger'sche Pfannen, zerlegbare eiserne Bauwerke aus Wellblech; Verzinkerei, Lohnverzinkung und Patentverzinkerei, Herstell. von Rinnen, Röhren, Reservoiren etc.; Pontons und Nachen; Dachfenster aus einem Stück gepresst. Das hypotbekenfreie Areal der Ges. liegt in Rhein- brohl grösstenteils unmittelbar zwischen Bahnhof u. Rhein u. umfasst einen Gesamtkomplex von ca. 62 200 qm, wovon ca. 1050 dm mit Wohngebäuden, ca. 15 100 qm mit Fabrikgebäuden bestanden sind. An Betriebseinrichtungen sind verhanden: Alle erforderlichen Werkzeug- u. Bearbeitungsmasch., 2 Verzinkereien, eine maschinell betriebene Schreinerei und eine mech. Werkstatt mit allen für eine Schlossereiwerkstatt erforderlichen Masch. Weiter verfügt die Ges. über 2 Dampfmasch. mit zus. 180 HP. mit 2 dazu gehörigen Cornwall- Kesseln, Überhitzer-Anlage etc., eine elektr. Licht- u. Kraftanlage, einen eigenen Normal. spurgleisanschluss vom Staatsbahngleise aus mit eigener Lokomotive. Ferner vorhanden: T Direktorwohnhaus und 5 Wohnhäuser für Beamte. 1906 hat die Ges. den Eisenbahn- anschluss an die Staatsbahn und die Verwaltungsgebäude neu errichtet, sowie den Umbau des alten Werkes zum grössten Teil durchgeführt. Um die Leistungsfähigkeit des Werkes weiter zu steigern und die Betriebskosten zu reduzieren, ist schliesslich noch der Neubau der Eisenkonstruktionswerkstätten projektiert, dessen Kosten aus den vorhandenen Bar- mitteln bestritten werden. Infolge G.-V.-B. vom 8./2. 1904 verkaufte die Ges. ihre Be- teiligung an der Akt.-Ges. Bechtold in Jekaterinoslaw mit Rücksicht auf die sich von Jahr zu Jahr vergrössernde Unterbilanz dieser Ges. Hierdurch ging die mit M. 472 000 zu Buch stehende Aktienbeteiligung verloren, dagegen wurden von der Käuferin die Forderungen der Ges. an Bechtold selbstschuldnerisch übernommen. Für den Verlust der Aktienbeteil. wurden die M. 473 973 betragenden R.-F. mit M. 472 000 in Anspruch genommen. Betriebs- umschlag in Rheinbrohl 1901–1907: M. 1 983 970, 1 447 406, 1 708 316, 2 015 812, 2 134 134, 2 472 523, 2 759 384; Bruttogewinn: M. 34 741, 206 622, 304 254, 285 052, 413 816, 551 606, 538 762. Gesamtproduktion 5 400 000, 3 900 000, 4 859 400, 5 360 000, 6 279 000, 6 743 992, 7 580 625 kg. Arbeiterzahl Ende 1907 365 Mann. Zugänge auf Anlage-Kti 1907 M. 127 309. Kapital: M. 1 725 000 in 1725 ab 1./10. 1906 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung lt. G.-V. vom 14./10. 1897 um M. 500 000 in 500, ab 1./10. 1897 div.-ber. Aktien, begeben an ein Konsort. zu 105 %, ferner erhöht lt. G.-V. v. 31./10, 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1899, angeboten den Aktionären 3:1 24./11.–7./12. 1899 zu 110 %. Der Erlös dieser Neu-Em. diente zur Erhöhung der Beteilig. an der gleichartigen Fabrik Bechtold in Jekaterinoslaw u. Vergrösser. des eig. Werkes. Die G.-V. v. 11./6. 1900 beschloss zwecks Vergrösserung der Anlagen u. Herstellung eines Bahnanschlusses weitere Erhöhung 3 M. 500 000 in 500 Aktien, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 22./11.–6./12. 1900 zu 104 % zuzügl. 4 % Stück-Zs, ab 1./7. 1900 u. Schlussnotenstempel. Zur Begebung gelangten that- sächlich nur M. 250 000, sodass das A.-K. M. 2 250 000 betrug. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 9./7. 1902 Ausgabe von 1500 5 % Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./. 1903, den Aktionären 3:2 v. 9./8.–10./9. 1902 dergestalt zum Bezuge angeboten, dass von 3 ein- gereichten St.-Aktien 1 zu M. 1000 in Zahlung genommen und gegen weitere Barzahlung Ven M. 1000 zuzügl. M. 40 für Stempel 2 Vorz.-Aktien geliefert wurden; die beiden anderen St.-Aktien wurden mit dem Stempelvermerk „Bezugsrecht ausgeübt 1902* zurückgegeben. Bezogen wurden bis 10./9. 1902 1280 Vorz.-Aktien, die übrigen 220 Stück sind den ersten Yeichnern der Vorz.-Aktien, also den Inhabern jener wie oben angegebenen abgest. St.-Aktien 1:2 bis 27./9. 1902 beschlussgemäss zum Bezuge unter den nämlichen Zeichnungsbedingungen wie oben angeboten und sämtlich bezogen. Die noch restierenden 1500 alten wurden im Verhältnis 2: 1 (Frist 8./11. 1902, verlängert für 125 restierende Stücke bis 25.)2. 1903, also zu 750 Stück zus. gelegt u. bestand das A.-K. demnach 1903 u. 1904 aus 1500 750 St.-Aktien à M. 10000. 55 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. eingezahlte Betrag von M. 750 000 diente zur Tilg. der Bankierschuld; der . der Transaktion M. 750 000 wurde verwandt mit M. 74 905 zur Tilg. der aus 1901 4 genommenen Unterbilanz, mit M. 257 313 zu Abschreib., M. 30 224 wurden auf RB M. 150 000 auf R.-F. u. M. 237 558 auf R.-F. II zum Ausgleich event. Entwertung eigener Ak 6 oder der russischen Werte übertragen. Die G.-V. v. 18./11. 1904 beschloss wenigstens 5 u. höchstens 375 St.-Aktien zu 40 % ohne Zs. für die Ges. zwecks Einziehung anzukau 3 Verkaufsangebote bis 28./11. 1904. Angekauft wurden 300 St.-Aktien für M. 119 535.