Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien, Schiffsbau etc. 949 Aufsichtsrat: (Höchstens 12) Vors. Geh. Komm.-Rat I. Loewe, Stellv. Gust. Ahrens, Dr. Walter Rathenau, Bank-Dir. Jul. Stern, Bank-Dir. H. Marks, Berlin; Dr. ing. Komm.- Rat H. J. Stahl, Düsseldorf; Dir. Carl Zander, Zürich. Deutsche Waggon-Leihanstalt A.-G. in Berlin, Potsdamerstr. da. Gegründet: 24./11. 1899; eingetr. 1./2. 1900. Letzte Statutänd. 23./3. 1906. Die Ges. er- warb den Wagenpark der 1897 gegründ. Deutschen Waggonleihanstalt G. m. b. H. für etwa M. 1 300000 u. trat in eine Reihe von Vertragsverhältnissen der gen. G. m. b. H. ein. Zweck: „Kauf und Verkauf, Erzeugung, sowie Mieten u. Vermieten von Eisenbahnbedarfs- artikeln, namentlich von Fahrbetriebsmitteln, Lokomotiven, Tendern, Motorwagen, Eisen- bahn- u. Strassenwagen; Verwert. motor. Kräfte jeglicher Art; Errichtung u. Ausrüst. von Kleinbahnen, Beteil. an ähnlichen Unternehmungen.“ Bis jetzt hat sich die Ges. haupt- sächlich mit der Vermietung von Eisenbahnwagen befasst, u. zwar sowohl mit der Ver- mietung von Spezialwagen als auch von normalen offenen u. bedekten Güterwagen, ausser- dem Aktien ausländischer Gesellschaften mit gleichem Wirkungskreis erworben. Der Spezial- wagenpark der Ges., welcher in der Bilanz im Wagen-Kto ausgewiesen ist, besteht z. Z. aus Kesselwagen für Petroleum, Spiritus, Benzin, Säuren, Teerprodukte, Gaswasser u. dergl., aus Biertransportwagen, Fisch- u. Fleischtransportwagen, Spezialwagen für Molkereiprodukte ete. Diese Wagen sind mit Ausnahme einer kleinen Anzahl für das Ausland beschaffter Kesselwagen Alleineigentum der Ges. u. werden an die in Betracht kommenden Industriellen u. Handelsfirmen vermietet u. zwar in der Regel auf mehrere Jahre hinaus. Die Ges. schliesst ausser gewöhnlichen Mietgeschäften auch sogenannte Amort.-Mietverträge ab, bei welch letzteren die vermieteten Wagen nach Ablauf der Mietzeit in das Eigentum der Mieter übergehen. (Amort.-Wagen-Kto der Bilanz) Die normalen Güterwagen sind in der Bilanz im Konsort.-Wagen-Kto ausgewiesen. Sie bilden, soweit es sich um Wagen nach preuss. Normalien handelt, ein Konsort.-Eigentum der Deutschen Waggon-Leihanstalt u. der Osterr. Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt in Wien. An den Wagen nach preuss. Normalien ist die Deutsche Waggon-Leihanstalt mit mind. 50 % beteiligt; es liegt ihr die Verwaltung dieser Wagen ob u. sie ist berechtigt, dieselben, ohne vorherige Zustimmung der Mit- eigentümerin, in Deutschland zu vermieten. Es sind z. Z. 799 offene u. gedeckte Wagen nach preuss. Normalien vorhanden, die sämtlich in den Jahren 1899–1908 neu gebaut sind u. einen Anschaffungswert von ca. M. 2 164 500 repräsentieren. Nach dem zwischen den Gesellschaftern geschlossenen Vertrage bilden diese Wagen gemeinschaftliches Vermögen (Gesellschaftsvermögen) der beiden Konsorten. Die Rechtsverhältnisse sind nach deutschem Recht zu beurteilen. In Streitfällen ist das Berliner Gericht zuständig. Das Konsortial- verhältnis besteht für die Lebensdauer der Wagen. Die nach österr. oder ungar. Normalien gebauten Güterwagen bilden ein Konsortial-Eigentum der Deutschen Waggon-Leihanstalt, der Osterr. Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt u. der Ungar. Eisenbahn-Verkehrs-Akt.-Ges. in Budapest. An diesen Wagen ist die Beteilig. der Deutschen Waggon-Leihanstalt eine ver- schieden hohe u. schwankt zwischen 10 % u. 44 %. Die Verwaltung dieser Wagen liegt teils der Österr. Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt, teils der Ungar. Eisenbahn-Verkehrs-Akt.-Ges. ob u. ist jede dieser Ges. berechtigt, die Wagen die ihrem Heimatland ohne vorherige Zustimmung der anderen Konsorten zu vermieten. – Das Konsortialverhältnis besteht ebenfalls für die Lebensdauer der Wagen. Vermietung von Konsortialwagen im Auslande erfolgt im Einverständnis der Beteiligten. Der erzielte Mietgewinn aus den Konsortialwagen wird unter den Konsort. entsprechend ihrer Beteilig. an den betr. Wagen verteilt. Wagen- u. Konsortialwagen- Kto zus. hatten Ende 1907 einen Anschaffungswert von M. 6 519 796. Das Wagenkto ist 1907 durch Neuanschaffungen um M. 737 206 gestiegen. Statt der Abschreib. ist dem Anschaffungs- werte der Wagen ein Ern.-Kto gegenübergestellt. Die Zuweisungen an dieses Konto werden derart bemessen, dass bei gleichm. Abschreib. die Wagen spät. in 20 Jahren amortisiert sind. Die Ges. hat 1908 bei Brühl (Reg.-Bezirk Cöln) ein etwa 6½ ha grosses Terrain zum Preise von rund M. 116 000 erworben, um daselbst einen Depotplatz anzulegen. Die Kosten für Herstellung der auf dem Grundstück zu errichtenden Anlagen (Reparaturwerkstätte, Gleis- anlage u. Verwalterhaus) dürften sich auf ca. M. 250 000 stellen. 1903 beteiligte sich die Ges. 1 der British Railway Traffic and Electric Comp. Ld. in London (unter Effekten der Bilanz); diese Gesellschaft verteilte an Div. für 1904–1907: 0, 1, 3½, 4½ %; seit 1906 ferner beteiligt an der Ausiliare Locazione di Vagoni imprese ferroviarie e tramviarie in Mailand; diese Ges. betreibt 1815 das Normal- u. Spezialwagengeschäft u. hat ein A.-K. von Lire 6 000 000, wovon Lire 3 000 000 D. 3 Lire 3 000 000 mit nur 20 % eingezahlt (Div. 1904–1907: 9.6, 10, 11, 12 %). Die beutsche Ges. besitzt davon 900 vollgezahlte u. 900 mit 20 % eingez. Aktien à Lire 250. M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, zerfallend in 5 Serien à M. 1 000 000, von Aufeß 1–4 voll einbezahlt sind. Die 4. u. 5. Serie zwecks Vermehrung des Wagenparkes = 35 usschl. des Bezugsrechtes der Aktionäre ausgegeben lt. G.-V. v. 23./3. 1906, übernommen 93 mem Konsort. unter Führung der Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt in Wien mit 25 % j651, eingezahlt zunächst mit 25 % u. dem Aufgeld. Vollzahlung der Serie IV der Aktien ist 0 3 1908 erfolgt. iga 2 8 B s Die Ges. ist bere ausstehenden Ob chtigt. Oblig. auf Namen auszugeben, jedoch in Sa. nicht ert aller der Ges. gehörigen Vermögensobjekte ist; der Gesamtbetrag der lig. darf niemals mehr als den achtfachen Betrag des A.-K. ausmachen.