1044 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien, Schiffsbau etc. Zweck: Fabrikation landw. u. anderer Masch. aller Art. Die an Stelle der im Juni 1899 abgebrannten Werkstätten mit M. 260 000 Kostenaufwand errichteten Neubauten, bei denen elektr. Kraft in ausgedehntem Masse Verwendung gefunden hat, sind im Frühjahr 1900 in Betrieb gesetzt. Hinzugekauft wurden 1899 ca. 23 000 qm Grundfläche; die Ges. besass damit eine Grundfläche von ca. 69 000 qm, wovon ca. 17 000 dm bebaut. 1900 wurde weiter für M. 75 000 die Vetschauer Masch.-Fabrik von Louis Voigt hinzugekauft u. beträgt der Gesamt- grundbesitz jetzt 74 921 qm. Das ganze Werk ist von einem normalspurigen Eisenbahnnetz durchzogen; auch 1904/1906 wurden erhebliche Mittel in Verbesserung der Anlagen investiert Verkaufsstellen in Breslau, Posen, Kiew, Warschau. Etwa 630 Arbeiter. Das Jahr 1904/1905 schloss unter Abrechnung von M. 7665 Res. mit M. 474 641 Verlust. Der Misserfolg wird auf die von dem früheren Vorstande angeknüpften russischen Verbindungen zurückgeführt, die die Ges. schwer schädigten; die Vertragslösungen in Russland etc. erforderten M. 150 191, Ab- schreib. auf Debit. M. 44 176, ausserdem wurde das 1903 gebildete Delkr.-Kto von M. 20 000 aufgebraucht. Die Beschlussfassung über die Bilanz u. Entlastung wurde in der G.-V. v. 19./4. 1905 vertagt u. zur Prüfung der Verhältnisse der Ges. eine 6gliedrige Kommission gewählt. Diese hielt weitere Abschreib. in Höhe von M. 516 000 für erforderlich, womit die Unter- bilanz am 31./10. 1904 auf M. 990 641 gestiegen wäre; zum Teil haben sich diese Abschreib. aber ermässigen lassen. Zur Beseitigung des Fehlbetrages dienten die unter Kapital aus- geführten Beschlüsse der G.-V. v. 30./6. 1905. Der Betrieb ist einer durchgreifenden Reor- ganisation unterzogen, die Ende Jan. 1906 in der Hauptsache beendet war. Zur Verwertung der Läger ist die Gründung einer Landwirtschaftl. Maschinenverkaufs-Ges. m. b. H. mit M. 400 000 St.-Kapital erfolgt, an der die Vetschauer Ges. mit M. 200 000 beteiligt ist. In der G.-V. v. 2./11. 1905 wurde die Entlastung des A.-R. für 1904/1905 erteilt, dagegen die des Vorst. mit Rücksicht auf den schwebenden Prozess gegen den früheren Dir. Ehrich ausgesetzt. Das Geschäftsj. 1904/1905 ergab einen neuen Betriebsverlust von M. 359 458 und somit einen Gesamtfehlbetrag von M. 599 439. Das ungünstige Resultat wurde den andauernden Sanie- rungsoperationen u. den ungünstigen ausländ. Geschäftsabwickelungen zur Last gelegt. 1905/06 ergab einen Betriebsverlust von M. 125 874, der sich durch Abschreib. (M. 127 259), Rück- stell. auf Aussenstände etc. (M. 216 040) auf M. 469 173 erhöhte, Gesamtverlust ult. Okt. somit M. 997 945. Die Verwalt. bemerkt hierzu, dass das Unternehmen 1905/06 noch unter dem Zwange der Verhältnisse, die sich aus der Sanierung entwickelten, gestanden habe. Die neue Verwaltung hätte erst die Basis für eine erfolgreiche Geschäftsführung schaffen und die grossen Hindernisse, die dem entgegenstanden beseitigen müssen. Aussergewöhnlicher Ar- beitermangel verschärfte diese widrigen Umstände noch. Durch weitere Umgestaltung der Anlagen könne man jetzt rationeller arbeiten. Weitere Anschaffungen sind vorgesehen, doch will die Verwaltung mit den Ausgaben dafür solange warten, bis die Resultate der bereits gemachten Aufwendungen in Erscheinung treten. Es sei bereits gelungen, eine neue erst- klassige und sehr aufnahmefähige Kundschaft zu sichern, sowie auch eine Reihe erheblicher Differenzen zu erledigen. Das Geschäftsjahr 1906/07 ergab trotz 50 % Verkaufssteigerung noch M. 2539 Betriebs- verlust u. abzüglich der sonstigen Lasten M. 274 040 Gesamtverlust, wodurch sich die Unterbilanz auf M. 1 271 985 erhöhte. Der Vorstand weist hierzu auf die hohen Roh- materialpreise, denen die erhöhten Verkaufspreise keinen Ausgleich schafften, u. auf die Zs.-Lasten hin; die ungünstige finanzielle Situation beengte empfindlich die geschäftliche Tätigkeit. Eine zum 10./1. 1908 einberufene G.-V., die sich mit der Sanierung des Unter- nehmens durch Kapitalreduzierung u. Schaffung neuer Mittel durch Barzuzahlung be- schäftigen sollte, musste vertagt werden, da die Einberufung der G.-V. für ungesetzlich erklärt wurde. Die G.-V. v. 15./2. 1908 genehmigte dann die Bilanz für 1906/07, erteilte dem A.-R. u. dem Vorstande Entlastung u. erklärte sich einstimmig einverstanden, einen Pacht- u. Fabrikationsvertrag mit einer mit M. 250 000 neu gegründeten Ges. m. b. H. Vetschauer Maschinenbau-Ges. zu schliessen u. den Aktionären die Beteiligung an dieser in Höhe von 20 % ihres Aktienbesitzes anzubieten; geschehen 25./2.–5./3. 1908. Die a. o. G.-V. a. 18/. 1908 beschloss dann die Liquidation der Akt.-Ges. Kapital: M. 2 236 000 in 302 abgest. St.- u. 1934 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. — Die Vorz. Aktien erhalten ab 1./11. 1905 an 6 % Vorz.-Div., die event. nachzahlbar ist u. nehmen an einem etwaigen weiteren Gewinn mit den zus. gelegten St.-Aktien gleichmässig teil; im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien mit 125 % eingelöst. Urspr. M. 1 200 000, Herabsetz. It. G.-V. v. 28./3. 1898 auf M. 600 000 durch Zus. leg. von 2: 1. Alsdann lt. G.-V. v. 0% 1900 erhöht um M. 600 000 (auf M. 1 200 000) in 600 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. pro 1899/1900 zur Hälfte, übernommen von einem Konsortium zu 102 %, angeboten den Aktionären 14.–27./6. 1900 zu 105 %. Die nicht bezog. Aktien wurden gleichzeitig zu 109 % zur Zeichnuns aufgelegt. Da eine Weitergewährung des Bankkredits seitens der Bankverbindung der Ges. der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig, ausgeschlossen war, sah sich die Ges. zur Sanierung 9% zwungen. Demgemäss beschloss die G.-V. v. 14./8. 1902 Herabsetzung des A.-K. um M. 96 00 auf M. 240 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 1 (rist bis 8./1. 1903; 30 nicht eingereichte Stücke wurden für ungültig erklärt; auf jede derselben entfiel aus dem Er neuer Aktien M. 168). Gleichzeitig wurden M. 1 760 000 neue Aktien à M. 1000 mit Recht ab 1./11. 1902 zu pari ausgegeben und das A.-K. damit wieder auf M. 2 000 000 erhönt Diese 1760 neuen Aktien erhielt die Credit- u. Spar-Bank in Leipzig, welche dagegen den B 8 ihrer Forderung an die Ges. um M. 1 760 000 herabsetzte. Ermässigung der Kredit. der Ges.