Fabriken für Uhren, Feinmechanik, photographische Apparate, Optik etc. 1071 Dividenden 1899–1907: 9, 9, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 3 %. Div.-Zahlung spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Heinr. Ernemann, Stellv. Joh. Heyne. Prokuristen: Carl Heinr. Aug. Herzog, Ing. Carl Heinr. Alex. Ernemann, Dresden; Alfred Herbst, Görlitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Arthur Mittasch, Stellv. Dir. Rud. Sulzberger, Komm.- Rat A. F. Silomon, Bank-Dir. Paul Millington Herrmann, Dresden. Zahlstellen: Dresden u. Görlitz: Gesellschaftskassen; Dresden: H. G. Lüder, Deutsche Bank. Fabrik photographischer Apparate auf Aktien vorm. R. Hüttig & Sohn in Dresden mit Engros-Verkaufsgeschäften in Berlin, Wien und Paris. Gegründet: 8./5. 1897; eingetr. 26./6. 1897. Letzte Statutänd. 8./6. 1900, 28./6. 1901, 10./6. 1902 u. 7,/5. 1904. Der Übernahmepreis der Firma R. Hüttig & Sohn, Dresden (inkl. 2570 am grossem Fabrik- grundstück Striesen, Schandauer Strasse 76, M. 287 457.31, Waren M. 493 099.04) stellte sich auf M. 1 023 170.88 und wurde berichtigt durch Übernahme von M. 200 000 Hypothek samt Anhang, M. 349 585.40 Verbindlichkeiten und Gewährung von M. 473 000 in 473 Aktien der Ges. à M. 1000 und 1250 Genussscheinen. Durch Veruntreuungen des früheren Vorst. Carl Hüttig ist die Ges. 1903 um M. 332 993 geschädigt. Die Folge hiervon war, dass sich am 31./12. 1903 nicht nur kein Gewinn, sondern nach Inanspruchnahme der beiden R.-F. von zus. M. 132 327 noch eine Unterbilanz von M. 159 670 ergab. Zwecks Beseitig. dieser beschloss die G.-V. v. 7./5. 1904 Herabsetzung des A.-K. um M. 525 000 auf M. 525 000. Hüttig wurde verhaftet und ihm Febr. 1905 der Prozess gemacht. Mit den früheren Mitgl. des A.-R. wurde 1905 ein Vergleich geschlossen, wonach dieselben eine Abfindungssumme zahlten. Auf Hüttigs Veruntreuungen sind, soweit sie 1903 bekannt waren, M. 183 228 abgeschrieben, soweit sie erst 1904 in Erscheinung traten, M.. 140 000 reserviert worden. Zweck: Anfertigung u. Vertrieb photographischer Apparate u. Bedarfsartikel. Die der Ges. gehör. Grundstücke, welche an der Schandauer-, Lauensteiner- u. Glashütterstr. gelegen sind, umfassen ein Areal von 11 680 qm, von denen 4000 qm bebaut sind. Hiervon nimmt ein Neubau, für den rund M. 220 000 aufgewandt u. welcher 1905 in Benutzung genommen ist, eine Fläche von 640 qm ein. Infolge der Vielseitigkeit der Kamera-Fabrikation zergliedert sich der Betrieb in Holzbearbeitung u. Tischlerei, Schlosserei u. Maschinenbau, Gelbgiesserei, Klempnerei, Vernickelungsanstalt, Feinmechanik, Kartonnagenfabrikation, Buchbinderei u. Sattlerei. 1903 wurden aus dem Besitze Hüttigs 3 Hausgrundstücke und 3 Holzlagerplätze erworben, welche die Ges. bis dahin ermietet hatte. Jährl. Umsatz ca. M. 3 000 000; Arb.-Zzahl etwa 800. Die Ges. betreibt bedeutenden Export. Im letzten Viertel- jahre 1906 kam es zu einer Einigung der Grossisten der Bedarfsartikel-Branche über einen 5 % Teuerungszuschlag, während im Kamerageschäft erst ab Februar 1907 eine die höhern Gestehungskosten ausgleichende Preiserhöhung durchgesetzt werden konnte. Im Interesse einer gedeihlichen Weiterentwicklung und wegen der dringend wünschenswerten Erhöhung der Betriebsmittel hielt es die Verwaltung für richtiger nochmals von der Aus- schüttung einer Div. abzusehen und dafür von dem Gewinn für 1907 (M. 94 015) M. 54 000 zu ausserord. Abschreib., M. 25 000 zur Bildung eines Ern.-F., M. 5000 für den R.-F. und N. 10 016 zum Vortrag auf neue Rechnung zu verwenden. Hierdurch werden die Kti Be- triebsmasch., Werkzeuge, Mobilien u. Lichtanlage bis auf je M. 1 herabgeschrieben und eine Res. für die in absehbarer Zeit notwendig werdende Ern. der Dampfkesselanlage geschaffen. Kapital: M. 1 050 000 in 1050 Akt. (Nr. 1–1050) à M. 1000, wovon die Nr. 1–525 abgestempelt. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./12. 1898 um M. 300 000 in 300, ab 1./1.1899 div.-ber. Aktien, übernommen von Ed. Rocksch Nachf. in Dresden zu 135 %, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 5.–16./1. 1899 zu 140 %. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 7./5. 1904 das A.-K. um M. 525 000 auf M. 525 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1 herabzusetzen (Crist bis 15./10. 1904) und durch Ausgabe von 525 neuen Aktien wieder auf die alte Höhe zu bringen. Die neuen, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien sind von der Allg. Deutschen Credit- Anstalt u. der Deutschen Bank zum Nennwert übernommen und den Aktionären bis 25./6. 1904 im Verhältnis 1: 1 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904 u. Schlussnotenstempel zum Bezuge angeboten worden. Der Buchgewinn aus der Herabsetzung von M. 525 000 ist M. 159 670 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1903, M. 90 223 zu Sonder-Abschreib., M. 174 000 Minderwert der Hölzer u. Waren, M. 36 727 zur Deckung des Verlust aus Konto 1 und aus der Auflös. der Filiale Paris, M. 40 042 zur Ausgleichung von Dubiosen, 14 337 für Kosten, Steuern etc.; 1 nicht zur Zus. legung eingereichte alte Aktie ist für erklärt und steht der Erlös für die an deren Stelle ausgegebene verkaufte neue tie mit à M. 541.02 zur Verfügung des Beteiligten. glie Genussscheine: 1250 Stück auf Namen von Franz Rich. Hüttig u. Carl Rich. Hüttig, die Scheine werden aus dem nach Verteilung von 10 % Div. an die Aktien verbleib. Rein- E mit M. 200 per Stück am Tage der G.-V. ausgelost. 1050 befinden sich aus den Besitz Hüttigs bereits in Besitz der Ges., so dass nur noch 200 ausstehen. 3 M. 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke i Al 25, 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 innerhalb 41 Jahren durch jährl. Ausl. von destens 1 % u. ersparten Zs. auf 31./12.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 Monaten