Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1221 Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstück u. Thonlager 51 624, Gebäude 167 735, Brenn- ofen 11 859, Masch. 29 780, Bahnanschluss 1275, Schlämmerei 31 856, Werkzeuge 1, Inventar 1, Rollbahn 1, Pferde u. Wagen 3370, Bahndepot 2942, Kammerofen 204 094, Debit. 19 691, Kassa 757, Warenvorräte 58 310, Wechsel 393, Verlust 39 946. – Passiva: A.-K. 250 000, Akzepte 175 000, Hypoth. 90 451, Kredit. 103 039, R.-F. 5161. Sa. M. 623 643. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 36 335, Löhne 87 585. Betriebsspesen 22 240, Frachten 38 157, Handl.-Unk. 22 371, Zs. 8168, Abschreib. 18 823. – Kredit: Vortrag 1860, Warengewinn 191 875, Verlust 39 946. Sa. M. 233 682. Dividenden: 1902: 4 % (für 260 Tage = 5.54 % pr. a.); 1903–1907: 6, 6, 7, 7, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K) BR Alb. Sachse. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Karl Schmidt, Hof; Stellv. Komm.-Rat Th. Lehmann, Arzberg: Rentier Otto Koerner, Reg.-Rat a. D. Ronald. Kessler, Magdeburg; Dir. Rich. Bonfils, Dir. Ernst Nath, Siegersdorf. Bankverbindung: Magdeburg: Magdeb. Privatbank; Hof: Karl Schmidt. Thonwaaren-Industrie Wiesloch Akt.-Ges. in Wiesloch. Gegründet: 28./6. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 13./11. 1900. Letzte Statutänd. 6./4. 1903, 11./4. 1904 u. 11./4. 1906. Übernahmepreis M. 765 000. Die Ges. übernahm die als Vorbereitungsunternehmen 1897 ins Leben gerufene Thonwaren-Industrie Wiesloch G. m. b. H. und die von dieser betriebene Thonwarenfabrik. Zweck: Fabrikation von Falzziegeln und von Thonwaren aller Art und damit in Verbindung stehenden Artikeln, sowie Handel mit selbstgewonnenen u. von anderen erworb. Produkten u. mit Rohmaterialien. Die Ges. hat auf Grund einer seitens der Stadt Wiesloch erteilten 30jähr., bis 1926 laufenden Abbau-Konc. die Wieslocher Thonlager verwendbar ge- macht und daran anschliessend 2 Schlämmereien und grosse Ziegel-Fabriken nebst Thon- werke errichtet. Die Fabrikgrundstücke liegen an der Bahnstation Wiesloch und umfassen ausser den Thongruben etwa 318 799 qm Fläche. An Thonfeldern hat die A.-G. auf Grund genannter Konc. etwa 16 372 qm gekauft, die erst zum kleinst. Teile abgebaut sind. Die erwähnte Konc. sichert der Ges. weit. Vorkaufsrechte auf 250 badische Morgen Thonfelder zu à M. 600 bzw. 1000. Die Kosten der Erwerb. der Konc. stehen bei der Ges. noch mit M. 1 zu Buche. Die Fabrikat.-Masch. werden durch 2 Kompound-Dampfmasch. von 150 bzw. 160 HP. betrieben. An Brenn- u. Glasuröfen, die sämtlich für Kohlenbrand eingerichtet sind, sind vorhanden 3 Ringöfen von 14 000 000 Dachziegel bezw 5 000 000 Normalbacksteinen Jahresprodukt., sowie in besonderem Gebäude 3 Glasur-, 1 Muffel- u. 1 Fritteofen. Der Betrieb ist kontinuierlich für Sommer u. Winter eingerichtet. Nach den von den Fabrikanlagen 2 km entfernten Thon- gruben, wo sich die eine Schlämmerei befindet, führt eine Röhrenleitung zum Zuführen von Wasser und zur Rückleitung des geschlämmten Thons. Am Bahnhof Wiesloch wurde 1906 die zweite Schlämmerei erbaut. Hinter der Fabrik liegen die etwa 50 000 qam grossen Schlämmbassins. Elektricität wird vom Elektr.-Werk Wiesloch bezogen. 1906 umfassende Eweiterung des Unternehmens bestehend in der Vergrösserung der Schlämmanlagen, Er- bauung einer Backsteinfabrik und der hierfür erforderl. Schmalspurbahn mit Lokomotiv- betrieb; diese Neubauten erfordern M. 665 867, sonst. Zugänge 1906: M. 192 069; 1907: M. 167 013, darunter eine neue Masch.-Anlage. Stand der Anlagen bei Übernahme durch die A.-G. M. 982 988, Gesamtzugänge für die Anlagen 1900–1907 M. 2 387 379 bei M. 470 509 Abschreib. Etwa 350 Arbeiter. Umsatz 1904–1906: M. 667 423, 676 052, 682 291; später nicht veröffentlicht. Höhere Löhne, teuere Kohlen u. Material., fabrikatorische Schwierig- Minderabsatz in den letzten Monaten d. Jahres beeinträchtigten das Resultat 0. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 770 000, erhöht behufs Tilg. Yon Hypoth. u. Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 6./4. 1903 um M. 230 000 in 230 ab 1 1903 div.-ber. Aktien, bezogen von den Aktionären zu pari plus 3 % für Unk. u. 6 % Zs. 3 1/1. 1903, ferner zur Tilg. der Hypoth. von M. 150 000 u. behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 3 1906 um M. 750 000 (auf M. 1 750 000) in 750 neuen, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien, bernommen vom Bankhaus Gebr. Bonte in Berlin zu 110 %, angeboten den Aktionären 4:3 1428.5. 1906 zu 112.50 % zuzügl. Stempel. Agio mit M. 75 000 in R.-F. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3 kewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 10% ant. an A.-R. (mind. M. 5000), event. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. ZW. zur Verf. der G.-V. am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstücke 182 736, Konc. 1, Gebäude 1 014 591, We Glasuröfen 146 846, Masch. 311 611, Röhrenleitung 33 878, Dampfheizung 54 615, als u. Geräte 34 412, Mobil. u. Utensil. 503, Kantine 1, Telephon 1, Modelle 1, Geleis- 34 298 K 001, elektr. Beleucht.-Anlage 6795, Industriebahn 63 656, Kanalisation 28 418, Wechsel u. Unf 1 3396, Warenausstände 72 47 1, Restkaufschilling Unterschwarzach 10 000, Feuer- SeshR Versich. 2106, Werkstatt u. Reserveteile 17005, Kohlen, Material. etc. 51 603, 101244 Thon, halbfertige u. fertige Waren 148 825. –— Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. Di 0 3739), Res. f. Unfallversich. 6500, Kredit. 282 094, H. Hartmann-Stiftung 6546, 0 000, Tant. an A.-R. 5000, Vortrag 4523. Sa. M. 2 225 909.