Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1227 ― Schwarzwälder Steingutfabrik in Hornberg (Baden). Gegründet: 31./3. 1906; eingetr. 24./4. 1906. Zweck: Fabrikation von Steingut u. verwandten Artikeln. Die Ges. erwarb die Anlagen der in Konkurs geratenen Steingutfabrik Hornberg A.-G. für M. 423 798. Pferde u. Wagen, Comptoireinrichtung, Waren- u. Material.-Vorräte wurden noch nachträgl. gegen besondere Barzahl. angekauft. Die vorhandene alte Wasserkraft der Gutach wurde vollständig aus- u. umgebaut u. mit 3 Turbinen ausgerüstet. Die ausgebaute Betriebskraft beträgt ca. 140 PS.; auch die Schlämm- u. Mühlen-Anlage für die Haushalt.-Abt. wurde umgebaut. Für die Dampf- heizung Ankauf eines neuen Dampfkessels u. Bau eines neuen Kesselhauses etc. hierzu. Kapital: M. 360 000 in 60 St.-Aktien à M. 1000 u. 300 6 % Prior.-Aktien. Urspr. M. 300 000 in St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 6./11. 1906 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 in 6% Prior.-Aktien zu pari, doch wurden 1906 nur M. 221 000 zu pari begeben, restliche 70 Stück in 1907 emittiert Zur Tilg. der Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 30./12. 1907 Herabsetzung des St.-A.-K. durch Zus. legung 5: 1, also von M. 300 000 auf M. 60 000, gleich- zeitig wurde die Gleichstellung der verbliebenen 60 St.-Aktien mit den 300 Prior.-Aktien genehmigt. Auch soll das A.-K. um bis M. 400 000 in St.-Aktien erhöht werden zwecks Rückzahl. eines Darlehens u. zur Stärkung der Betriebsmittel. Hypotheken: M. 280 000 und M. 77 597. Darlehen: M. 190 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundst. 152 032, Wasserkraffanl. 155 079, Gebäude 305 886, Brennöfen 63 284, Dampfheiz.-Anl. 44 268, Elektr. Licht- u. Kraftanl. 40 917, Masch. 141 507, Invent. u. Mobil. 19 103, Modelle u. Formen 8830, Stahl- u. Kupferplatten 148, Fuhr- werke 3930, Kassa 1358, Wechsel 262, Debit. 42 789, Kaut. 10 000, Vorr. 92 860. – Pas- siva: A.-K. 360 000, Hypothek 357 597, Darlehen 190 000, Kredit. 139 641, Delkr.-Kto 22 919, Avale 10 000, Unfallversich. 1000, Gewinn 1103. Sa. M. 1 082 260. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 55 200, Steuern u. Feuerversich. 7458, Arbeiterversich. 6056, Zs. 23 280, Delkr.-Kto 12 719, Dubiose 327, Waren 113 051, Abschreib. 20822, Gewinn 1103. – Kredit: Grundstückertrag 20, durch Zus. legung v. A.-K. 240 000. Sa. M. 240 020. Dividenden 1906–1907: 0 %. Direktion: Franz Zolper. Prokuristen: G. Schaumann, K. F. Meier. Aufsichtsrat: Leo Stinnes, Wilh. Stachelhaus, Dr. I. Rosenfeld, Heinr. Nauen, Dr. Eugen Krebs, Otto Hoffmannn, Komm.-Rat Gerh. Küchen, Gust. Stinnes, Herm. Stacheihaus, Vice- konsul Moriz Nauen. Steingutfabrik Hornberg A.-G. vorm. Gebr. Horn in Hornberg i. Baden. (In Konkurs.) Gegründet: 25./7. 1903; eingetr. 28./11. 1903. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Am 18./12. 1905 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanw. Zitsch, Triberg. In der Masse liegen ca. 15–18 %. Sämtl. Liegenschaften wurden an ein Mannheimer Konsortium, das eine neue A.-G. Schwarzwälder Steingutfabrik gegründet hat, verkauft. Der Kaufpreis entspricht dec Summe der auf den Liegenschaften lastenden Hypoth. Das Konsortium zahlte an die Konkursmasse ausserdem noch M. 10 000, damit der Konkursverwalter auf alle Regressansprüche verzichtet. Im Sept 1906 erfolgte eine Ab- ahlassverteilung von 10 %. Hierzu waren M. 50 000 verfügbar. Zu berücksichtigen waren M. 76176 bevorrechtigte u. M. 341 431 nicht bevorrechtigte Forderungen. M Kapital: M. 370 000 in 370 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 8./7. 1904 um tde begeben zu pari. M. 120 000 Aktien sind im Besitz der Ges. selbst (freiwillig zur erfügung gestellt). Die G.-V. v. 26./10. 1905 sollte beschliessen über Zus. legung des A.-K. von M. 370 000 im Verhältnis von 4: 1 unter Ausgabe von 100 Genussscheinen u. 8 neuen Aktien von je M. 1000. Dividende 1904/1905: 0, 0 %. Direktion: John Barlow, Jean Göbel. 3 Aufsichtsrat: Vors. Dir. Otto Hoffmann, Mannheim; Stellv. Major a. D. Herm. Bayer, uttgart; Rechtsanw. Dr. I. Rosenthal, Mannheim; Fabrikbes. Dr. Emil Riesler, Freiburg i. Br. Ernst Teichert, Ges. m. b. H. in Meissen mit Zweigniederlassungen in München u. Dresden. Gegründet: 27./7. 1901; eingetr. 5./8. 1901. Letzte Statutänd. 2./6. 1905. Patza psels Übernahme u. Fortführung der früher unter der Firma Ernst Teichert in Meissen Ofen- und Porzellanfabrik einschl. der zugehörigen Tonschächte, sowie Betrieb ab keramischen Fabrikationszweige. Hergestellt werden hauptsächl. Meissener aft 339 u. Wandplatten, in der Porzellanabteilung Zwiebelmuster. 700 Arbeiter. Betriebs- 15 Hf. Dampfmaschine, 90 HP. Licht-Dynamo. Die Anlagen haben Geleisanschluss. Böee ist auf lange Zeit vertraglich gesichert. Die Ges. ist mit M. 80 000 an fonschacht der Brüder Wolf in Saaz i. Böhm. beteiligt.