Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1249 2162, Wechsel 178, Effekten 4921, Feuerversich. 994, Debit. 127 293, Gesamtmaterial 44 475, Verlust 148 643. – Passiva: A.-K. 306 000, Hypoth. 6611 000, Kredit. 331 039, Accepte 46 792, Renten-Tilg.-Kto 62 913, Rückstell.-Kto 14 000. Sa. M. 1 371 744. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 22 694, Geschäfts-Unk. 46 784, Betriebs-Unk. 28 101, Zs. 49 417, Abschreib. 35 258. – Kredit: Fabrikationsgewinn 13 907, pacht u. Miete 5706, Aktienkapital-Kto II 14 000, Verlust 148 643. Sa. M. 183 257. Dividenden 1897–1907: 6½, 6½, 6½, 6½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Franz Gretschel, Max Osw. Kühnel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrik-Dir. Franz Minkwitz, Stellv. Rechtsanw. Dr. Arno Kopp, Gen.-Konsul Fed. Wiedemann, Komm.-Rat O. Flössner, Dresden. Zahlstellen: Deuben: Gesellschaftskasse; Dresden: Dresdner Bankverein. Akt.-Ges. für Glasindustrie, vorm. Friedr. Siemens in Dresden. Fabriken in Dresden, Döhlen b. Dresden, Usch u. Gertraudenhütte b. Schneide- mühl, Neusattl b. Elbogen in Böhmen, Wirges, Bad Nauheim, Osterwald und über 100 Niederlagen in allen grösseren Orten Deutschlands u. Österreich-Ungarns, sowie in den sonstigen Hauptstädten. Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirk. ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Letzte Statutänd. 5./5. 1900 u. 30./12. 1901. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glas- hütte Döhlen, die Flaschenverschlussfabrik Döhlen (inzwischen nach Dresden verlegt), die Flaschenfabrik Neusattl b. Elbogen, die Tafelglasfabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. aus- wärt. Glasniederlagen, das zur Aufnahme der Berl. Niederlage bestimmte Grundstück (in- zwischen verkauft) und das techn. Bureau in Dresden mit den überlassenen Patentrechten. Die Areale der übernommenen Grundstücke umfassten folg. Flächen: a) in Dresden u. Löbtau ca. 43 000 qm, b) in Döhlen ca. 73 000 qm, c) in Neusattl b. Elbogen ca. 93,23 ha, d) in Berlin am Anhalter Bahnhof ca. 6900 qm. Übernahmepreis M. 9 709 370. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- brodukte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. In Hamburg eigenes Grundstück für die dortige Niederlage; 1900 Ankauf des Etabliss. der Glashütten- Act.-Ges. zu Usch bei Schneidemühl für M. 193 000, ferner 1901 ein Steinbruch bei Dresden. Auf den Fabriken der Ges. sind Arb.-Wohnungen vorhanden. Für Verbesserungen u. Erweite- rungen der Anlagen inkl. Anschaff. werden alljährl. erhebliche Aufwendungen gemacht (so 1906 u. 1907 für ca. M. 700 000 bezw. 664 873 inkl. Grundstücks-Ankäufen). – Umsatz 1899 bis 1907: M. 10 403 500, 11 040 000, 11 302 000, 11 378 000, 12 694 000, 13 707 000, 15322 000, 15 453 000, 15 944 000. Der Flaschenverkauf: 99½ Mill., 103.40 Mill., 100.30 Mill., 102.9 Mill., 13 Mill., 144.1 Mill., 134.8 Mill. Vom Okt. bis Dez. 1906 währte in Neusattl ein Arb.-Streik. Die a. o. G.-V. v. 26./11. 1907 beschloss den Beitritt zum Verband der europ. Flaschen- labriken, welcher die Owens'schen Patente (Erfindung einer Flaschenmaschine zur automat. Herstellung von Flaschen) für alle Länder der Erde mit Ausnahme der Ver. Staaten, Mexiko, Ca- nada, Japan u. China einschl. der in Manchester von den Amerikanern gebauten Maschinenflaschen- fabrik erworben hat. Dem Europäischen Verbande gehören an die bisher gegründeten Ver- bände der einzelnen Länder. Die Fabriken der Ges. sind dem deutschen und dem österr.- ung. Verbande angeschlossen u. sind an den Lasten der Erwerbung nach Verhältnis ihrer Flaschenproduktion beteiligt. Diese Beteilig. der Ges. wird sich einschl. der Zinsen und der auf ca. M. 2 000 000 stellen, welcher Betrag längstens in 10 Jahren aufzubringen ist. msoweit Patentverkäufe in solchen Ländern durchgeführt werden, welche dem Europ. Ver- 1 nicht angeschlossen sind, inbesondere auch in ausseurop. Ländern, ermässigt sich 690 Verpflichtung entsprechend. Der Erwerb des Patentes wird aller Voraussicht nach 43 eutende Betriebsvereinfachungen herbeiführen und auch die Herstellungskosten nicht „ vermindern. Mit den nötigen Einrichtungen zur Aufstellung einer Owens- 3 aschine auf der Dresdner Fabrik ist bereits begonnen worden. G.-V. v. 31./12. 1901 genehmigte den Ankauf der in Konkurs geratenen Fabrik feuer- A 60 säurefester Produkte, A.-G. in Vallendar (s. hierüber Jahrg. 1904/1905 dieses Handb.), Afe zu diesem Zwecke das A.-K. um M. 1 000 000 und beschloss Ausgabe einer 4½ % Ae M. 6 000 000 (s. unten). Die Übernahme ab 11./1. 1902 erfolgte unter folg. Be- G Die Siemens-Ges. übernahm das gesamte zur Konkursmasse von Vallendar gehörige hütte n GsBergwerkseigentum, namentlich das in Wirges, Vallendar, Nauheim, Gertrauden- mit a1e b. Hameln, u. die sämtl. zur Masse gehörenden Fabriken u. die Baulichkeiten Ub Zzubehor, Vorräten etc., ausgenommen allein die Vorräte an fertigen u. halbfertigen Österwalq. aren u. an Flaschen. Ferner übernahm die Siemens-Ges. das für die Hütte in Kauk fiskalische Kohlenbergwerk. Dagegen überliess die Siemens-Ges. der V.1 000 000 Xkfon Vallendar M. 1 000 000 neue Aktien zu 115 % Abgesehen von diesen es jen wurde der Kaufpreis auf M. 5 600 000 festgesetzt und beglichen durch ständen 3 Non Schulden und Barzahlung an die Konkursverwaltung. Zu den Kaufgegen- Ka 3. e 3 Flaschenfabriken in Wirges im Unterwesterwaldkreise, Osterwald bei gertraudenhütte bei Schneidemühl mit einer Gesamtflaschenproduktion von andbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909. I. 3