Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1327 Dividenden: 1886–1905: Je 6 %; 1906–1907: 0 %. Direktion: Carl Duttenhofer, Düneberg. Prokurist: P. A. von Watter. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Heidemann, Köln; Stellv. Gen.-Dir. Emil Müller, Berlin; Oscar Wolff, Walsrode. Sprengstoff-A.-G. Carbonit in Hamburg, Nobelshof mit Zweigniederlassung in Schlebusch, Rheinl. Gegründet: 12./8. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Letzte Statutänd. 20./6. u. 18./7. 1899. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonst. Sprengstoffen, sowie Munition, Zündmitteln aller Art und verwandten Stoffen. Neueste Spezialität: Apparate zur Untersuchung von Sprengstoffen; Pressanlagen für Geschossfüllungen. Die Fabrik ist auf einem Terrain von 38 ha 55 a bei Schlebusch belegen, an der Chaussee, nahe dem Rhein u. mehreren Eisenbahnen 1887 neu errichtet u. sind 5564 qm in t massiven, ssö qm mit Gebäuden aus Fachwerk und 400 qm mit solchen aus Holz bebaut, Gesamtzahl der Gebäude 84; Versich.-Summe für die nicht explosionsgefährlichen Gebäude u. Rohmaterial. M. 1 056 020. Hergestellt werden alle Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Specialartikel der Sicherheitssprengstoff Carbonit. Ausserdem werden auch die neuen Ammoniaksalpeter- sprengstoffe „Ammoncarbonit“ und ,Donarit“ fabriziert. 1904 wurde noch eine Anlage für nitrierte Teeröle für Sprengstoffzwecke errichtet. Arb.-Zahl ca. 350. 1904 wurden für Neu- anlagen M. 181 398, 1905 M. 310 486, 1906 M. 518 260, 1907 M. 563 548 verausgabt. 1907 ver- ursachte die Explosion eines Fabrikgebäudes etc. einen Verlust von ca. M. 100 000. Dem Konto Effekten u. Patente in der Bilanz (M. 95 000) entsprechen die Posten Lst. 13 800 Aktien des Carbonite Syndikate Ltd., London, deren Geschäfte durch die Carbonit-Ges. u. für ihre Rechnung geführt werden. Ferner besitzt die Ges. Lst. 7108 Aktien der British South African Explos. Co. mit M. 148 600, deren A.-K. von insgesamt Lst. 1 100 000, in Paris notiert, (Div. 1904 u. 1907: 4½, 5½, 0, 0 %). Bezügl. der Gewinnverteilung besteht seit 1900 ein Vertrag mit der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, der bis 1925 liuft. Danach werden die Geschäfte der Sprengstoff-Ges. in enger Fühlung mit der Nobel-Ges. geführt, für Rech- nung der letzteren, aber dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit der einzelnen Ges. Die Sprengstoff-Ges. überweist ihr gesamtes Geschäftsergebnis bei Ende des Jahres der Dy- namit-Ges. vorm. Nobel, die ihr dafür auf ihr A.-K. eine Gewinnquote von ¾ des Prozent- satzes vergütet, welche die Nobel Dynamit Trust Co., die ihrerseits wieder fast das ganze A.-K. der Dynamit-Ges. vorm. Nobel besitzt, für das entsprechende Jahr zur Verteilung bringt; ausserdlem vergütet die Hamburger Nobel-Ges. der Sprengstoff-Ges. Beträge von 5 % der Anlagewerte u. 2 % der Patent- etc. Buchwerte behufs Abschreib., endlich eine Summe zur statutengemässen Dotierung des R.-F. u. zur Zahlung der dem A.-R. garant. M. 4000. Das Erträgnis der Sprengstoff-Ges. wird also nicht durch ihre eigene Rentabilität, sondern durch die der grossen Nobel Dynamit Trusts mit seinem A.-K. von Lst. 2 785 400 bestimmt. Mit Ablauf des Vertrags hat die Sprengstoff-Ges. zu erklären, ob sie die Geschäfte für eigene Rechnung fortführt oder von der Dynamit-Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel in Hamburg die Ubernahme des Geschäfts mit allen Aktiven und Passiven verlangen will. Im letzteren Tall gilt als Übernahmepreis die 6 % Kapitalisierung der von dem Nobel-Trust an die Sprengstoff-Ges. überwiesenen Gewinnquote der letzten 5 Jahre. Zu den Erträgnissen 1904 bis 1907 ist zu bemerken, dass der Ges. noch ein Anteil zugute kommt an einer Res.-Stellung von Lst. 50 000 bezw. Lst. 74 264 bezw. Lst. 60 000 bezw. Lst. 20 000, welche die Direktion der Nobel Dynamite Trust Co. zu ihrer Verfüg. geschaffen haben. Wenn dieser Betrag nicht unterdessen zu Div.-Aufbesserung benutzt worden ist, wird er spät. bei Ablauf vor- stehend genannten Vertrags aufgeteilt. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 5 % Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 5 Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 4000 fester Vergütung), Rest Super-Div. bezw. zum Extra-R.-F. Abschreib. bis 1./1. 1908 M. 852 859. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstücke, Anlagen, Gebäude u. Masch. 2 278 438, Effekten u. Patente 95 000, auswärt. Magazine 55 665, Betriebsmaterial., Waren etc. 1 164 852, Rvenfar 58 529, Beteil. 47 535, Debit. 890 500, Bankguth. 11 215, Staatsp. d. R.-F. u. Aktien British South African Explos. Comp. 249 092, Kassa 6774, Wechsel 21 433. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Kredit. 456 459, Guth. befreund. Ges. 2 564 769, Kapital-R.-F. 119 783 (Rückl. b00, Ertra-R.-F. 7500, Div. 120 000, Tant. 10 526. Sa. M. 4 879 038. bat Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial., Löhne, Transporte, Fabrik-Unk., Em- 169 agen u. Verrechnung mit verbündeten Ges. 5 193 349, Handl.- u. Gen.-Unk., Steuern etc. 0166, Abschreib. 123 387, Gewinn 137 396. Sa. M. 5 623 298. – Kredit: Warenkto, Div. . Beteilig. M. 5 623 298. 126 1 In Hamburg Ende 1895–1907: 125, 133, 128.50, 121.50, 118, 110, 111.50, 119, 111, 134.25 45 129.50, 107.50 %. Eingeführt 16./1. 1895 zu 127.50 %. – In Berlin Ende 1905–1907: 128.50, 106.50 %. Zugelassen Sept. 1905; erster Kurs 2./10. 1905: 140 %. Dividenden 1890/91–1907: 8, 7, 8¾, 9½, 10, 9½, 8, 7, 6, 7½, 6 5 /, 6, 7½, 7½, 7½, . Conp-werj 4 J. (K.) Direktion: C. E. Bichel. rokuristen: Dr. G. Schmidt, Schlebusch; Carl Henckel, Gg. Szalla, J. Hahn, Hamburg.