—―――― ―――――――,――――――――― Gummi- und Guttaperchawaren-Fabriken, Linoleum-Werke etc. 1355 Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken in Berlin, Mühlenstrasse 70/71, Gelnhausen, Gr.-Lichterfelde b. Berlin, Dresden-N. u. Grottau in Böhmen. Gegründet: 18./12. 1883; eingetr. 22./12. 1883. Letzte Statutänd. 15./4. 1905, 26./3. u. 11./6. 1906. Die Firma lautete urspr. „Berliner Gummiwaren-Fabriken“. 1886 erwarb die Ges. die Fabrik der off. Handelsges. in Firma „Frankfurter Gummiwaaren-Fabrik Wendt, Buchholtz & Co.“' in Gelnhausen für M. 600 000 u. vereinigte sich mit derselben unter Annahme der Firma „Verein. Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken. 1892 wurde die Gummiwaren- Fabrik des Friedr. Hurling in Grottau (Böhmen) für M. 192 000 erworben. Die G.-V. v. 15./4. 1905 beschloss Vereinigung mit der Act.-Ges. f. Fabrikat. von Gummiwaaren (Schwanitz) in Berlin. Den St.-Aktionären von Schwanitz (M. 650 000) wurden M. 650 000 in neuen Aktien von 1905 gewährt; die Prior.-Aktionäre von Schwanitz (M. 180 000) erhielten M. 180 000 in einer 4½ % Hypoth.-Oblig.-Anleihe und M. 18 000 bar als Entschädigung. Mit der Angliederung der Fabrik Schwanitz erwarb die Ges. ein ausreichendes Terrain zur Ver- grösserung ihres Berliner Betriebes. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Gummiartikeln aller Art. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache techn. Weich- u. Hartgummi-Artikel, Pneumatiks f. Automobile u. Fahr- räder, chirurg. Artikel, Radiergummi, Walzen für Papierfabriken, Artikel für Brauereien, chem. Fabriken etc. Die Fabriken sind mit Masch. u. Apparaten neuester Konstruktion aus- gerüstet. Dem Betriebe in Berlin, Gelnhausen, Grottau u. Gr.-Lichterfelde dienen 6 Dampf- masch. und Motoren von zus. ca. 900 PS., sowie 2 Wasserturbinen von ca. 80 PS. Be- schäftigt werden rund 700 Arb. u. 60 Beamte. Das Berliner Fabrikgrundstück der Ges. Mühlenstr. 70/71 ist mit ca. 70 m Wasserfront an der Spree gelegen u. umfasst einen Flächen- raum von 2566,8 qm. Das Fabrikgrundstück zu Gelnhausen hat ein Areal von 22 064 qm u. das Grottauer Fabrikgrundstück ein solches von 14 000 qm. Neuanschaffungen erforderten 1903–1907 M. 224 809, 129 437, 101 325, 312 535, 363 360 (dieser Betrag speziell für den Aus- bau der Fabrik in Lichterfelde). Betriebsmittel der Ges. Ende 1907 M. 2 497 300. Die Schwanitz-Ges. fabriziert in der Hauptsache Luxuswagenreifen, Walzen für Testil- u. Papierfabriken sowie überhaupt alle techn. Gummiwaren u. beschäftigt 100 Arb. Das in Gross-Lichterfelde-Ost, Steinstrasse, gelegene Grundstück hat eine Grösse von 24 396 am = ca. 10 Morgen. Der Betrieb in Lichterfelde wird unter der Bezeichnung Abt. Schwanitz weitergeführt. 1906 Erwerb der Firma H. Schwieder Sächsische Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden (siehe bei Kap.). Das Fabrikgebäude des neu erworbenen Unternehmens von ca. 100m Länge u. 40 m Breite befindet sich auf einem ca. 6000 am umfassenden, der Ges. ge- hörenden Grundstück in Dresden-Pieschen. Angrenzend hieran befindet sich ein ebenfalls der Ges. gehörendes ca. 200 am grosses Villengrundstück mit zweistöckigem Kontor- und Beamtengebäude. Die Fabrikanlage ist mit modernen Masch. ausgestattet, darunter eine Dampfmaschine von 250 PS, 3 Cornwalldampfkessel mit je zwei Feuerungen und einer Gesamtheizfläche von 266 am etc., eine Dynamomaschine und die erforderlichen Special- masch. Specialität: Gummibestandteile für Eismaschinen, Walzen für Papierfabriken Druckereien etc. Zur Zeit sind ca. 150 Beamte und Arbeiter beschäftigt. Die Netto- überschüsse in Dresden betrugen 1904 u. 1905 M. 50 443 bezw. 50 422. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 670 000, alsdann 1886 (um 40 %) auf M. 402 000 reduziert und infolge der gleichzeitig stattgefundenen Fusionierung mit der Gelnhauser Firma auf M. 1 000 000 erhöht. Weitere Erhöhung 1889 auf M. 1 200 000, 1892 auf M. 1 500 000 u. lt. G.-V. v. 7./4. 1897 um M. 300 000 in 300 Aktien, angeboten den Aktionären zu 120 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1905 um M. 1 050 000 in 1050 ab 1./1. 1905 div.ber. Aktien, hiervon dienten 650 Stück zum Umtausch der M. 650 000 St.-Aktien der Gummiwarenfabrik Schwanitz, restl. 400 Stück zur Verstärkung der Betriebsmittel, über- nhommen von der Deutschen Bank zu 125 %, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 24./6.–7./7. 1905 au 130 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 64 000 in den R.-F. Die G.-V. v. 11./6. 1906 genehmigte das Abkommen mit H. Schwieder, Sächs. Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden-Pieschen, durch welches diese Firma ihr seither in bresden betriebenes Fabriketablissement mit sämtl. Aktiven u. Passiven für M. 686 627 mit Nükung ab 1./1. 1906 auf die Ges. überträgt. Dieser Kaufpreis wird von der Ges. be- füchen durch Hingabe von M. 300 000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien u. M. 250 627 Der Rest von M. 136 000, mit 4½ % verzinsl., bleibt als Buchforder. bestehen. Im lasammenhang mit dem Erwerb des genannten Unternehmens beschloss die G.-V. v. 11.6. 25 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, sowie um weitere M. 350 000, ebenfalls mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, die zur Verstärk. der Betriebsmittel dienen sollen, auf e M. 3 500 000. Die letztgenannten 350 Aktien werden von einem Konsort. zu 125 % Iapfemfes und davon 285 Stück den bisherigen Aktionären 10: 1 vom 16.–30./7. 1906 zu 0% zum Bezuge angeboten. 1 1.Anlethen: I. M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1895, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. hei 3 zu pari ab 1900 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Febr./März auf 1./7. Sicher- autionshypothek für den A. Schaaffh. Bankver. in Berlin in Höhe von M. 800 000. noch in Umlauf M. 525 000. Zahlst.: Berlin: A. Schaaffh. Bankver., Deutsche Bank. M.1800 M. 180 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 15./4. 1905, ausgegeben zum Umtausch der 180000 Prior.-Aktien von Schwanitz (S. oben), Tilg. ab 1915. Die Anleihe ist hypoth. sichergestellt.