1410 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Särchen durch eine elektr. Schmalspurbahn verbunden. Die gesamten Anlagen werden durch eine eigene elektr. Zentrale beleuchtet. Die Ges. bezieht ausserdem elektr. Kraft von dem Lausitzer Elektrizitätswerk in Zelz u. ist verpflichtet, von diesem den für den Betrieb der neuen Fabrikanlagen jeweils nötigen Kraftbedarf zu entnehmen. In Brieg ist eine Kartonmasch., eine Schleiferei u. eine elektr. Lichtanlage vorhanden. An Stelle bisheriger 2 Turbinen ist eine neue Turbine von 200 PS. im Bau; z. Z. dienen zwei Dampfmasch. von 130 u. 80 PS. z. Betriebe. Die Ges. besitzt ferner in Lenartowitz, Kr. Cosel, 1 Holzschleiferei mit 1 Turbine von 120 PS. Die oben erwähnte dritte Fabrik in Gr.-Särchen kam Anfang des Geschäftsjahres 1906/07 in Betrieb. Die Zugänge hierfür auf Anlage-Kti sowie für sonst. Anschaffungen erforderten zus. ca. M. 800 000. Gesamte Produktionsfähigkeit nach Fertig- stellung aller Neubauten ca. 220 000 Ctr. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Gr.-Särchen 741 099 qm in Brieg 25 516 qm und in Lenartowitz 25 000 qm. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht zwecks Beschaff. einer neuen Pappenmasch. und zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 3./2. 1899 um M. 300 000 in 300 ab 1./4. 1900 div.-ber. Aktien, bezogen Anfang 1900 von dem Vorbesitzer R. Nabbat zu 105 %. Fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 24./2. 1904 um M. 350 000 (auf M. 1 350 000) in 350 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1904, hiervon 290 Stück zum Parikurse als Teilzahlung auf den Kaufvertrag v. 3./23./2. 1904 an Ferd. Falch sen. zu Brieg u. 60 Aktien zum Kurse von 110 % an S. L. Landsberger zu Berlin u. Breslau überwiesen. Kaufpreis M. 621 000, da- von übernahm die Ges. die auf den Fabriken in Brieg u. Lenartowitz ruhenden Hypoth. im Betrage von jetzt noch M. 230 000. Für den Rest erhielt der Verkäufer M. 100 000 in Gestalt einer Rente von jährl. M. 4000, eingetragen zur 1. Stelle auf Brieg, M. 290 000 neue Aktien von 1904 al pari u. M. 1000 bar. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./11. 1905 zur Vergrösserung der Anlagen um M. 650 000 (auf M. 2 000 000) in 650 neuen, für 1905/1906 bis höchstens 4 % auf die geleistete Einzahlung div.-ber. Aktien, übernommen von S. L. Landsberger au 112.50 %, angeboten den Aktionären 6.–21./2. 1906 3: 1 zu 120 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. Hab 1./1. 1906, 25 % mit Agio u. ½ Schlussscheinstempel waren gleich, 25 % am 30./6. 1906 einzuzahlen, restl. 50 % sind 29./9. 1906 fällig. Agio mit M. 81 250 in R.-F. Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1896, rückzahlbar zu 105 %, 1200 Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1896 durch jährl. Ausl. bezw. Rückkauf von mind. 1 % zuzügl. ersp. Zs. im April auf 1./10.; verstärkte Tilg. zulässig. Die Anleihe, welche zur Abstossung von Hypoth.-Schulden u. zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. diente, ist durch eine zur 1. Stelle auf dem Grundbesitz der Ges. eingetr. Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 660 000 sichergestellt. Ende 1907 noch in Umlauf M. 378 000, nachdem 1905 M. 100 000 ausserord. getilgt. – Nicht notiert. Hypotheken: M. 200 000 zu 4 % auf Brieg, eingetragen nach oben erwähnter Rente, amortisierbar mit jährl. M. 6666. Ende 1907 noch ungetilgt M. 180 000. M. 30 000 zu 4 % auf Lenartowitz. Die genannte Rente hängt mit einer event. Beschränkung der Oderwasser- kraft in Brieg zusammen u. wird bei eintretender Beschränkung entzogen, bei Aufhebung derselben verwandelt sie sich in eine feste Grundschuld von M. 100 000 zu 4 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St... Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser M. 6000 fester Jahresvergüt.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstücke 182 814, Gebäude 852 588, Masch. 936 360, Wasserkräfte 200 001, Wehre, Brücken, Uferbauten 193 421, elektr. Anlagen 44 400, Werkz. u. Utensil. 1, Kontorutensil. 1, Fuhrwerk 4100, Gespann-Unk. 205, fertige Fabrikate 22 921, Rohstoffe u. Betriebsmaterial. 371 618, Getreide, Heu u. Stroh 11 954, Debit. 247 874, Versich. 6685, Effekten 9559, Kassa u. Wechsel 74 655. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Prior,-Anleihe 378 000, do. Zs.-Kto 1980, Hypoth. Brieg 180 000, do. Lenartowitz 30 000, R.-F. 156 773 (Rückl. 8733), Kredit. 208 842, Wehr-Ern.-Kto 24 000 (Rückl. 4000), Div. 150 000, do. alte 100, Tant. an A.-R. 4296, do. an Vorst. u. Beamte 8593, Vortrag 16 576. Sa. M. 3 159 162. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 33 341, Steuern u. Abgaben 23 30 Zs. 33 162, elektr. Kraft 54 950, Gespann-Unk. 8960, Ökonomie 606, Versich. 19 501, 114 514, Gewinn 192 200. – Kredit: Vortrag 17 532, Fabrikat.-Ertrag 454 045. Ga. M. . Kurs Ende 1902–1907: 121.25, 125.90, 128.25, 133.50, 133.60, 111 %. Zugel. 26./5. 1902; 18 Kurs 31./7. 1902: 115, %. Sämtliche Stücke sind seit Jan. 1907 zugelassen. Not. in Berlin. Dividenden 1895/96 1906/07: 5, 3, 8, 8, 8, 7, 8, 9, 9, 8, 9, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K) 10 Direktion: Rich. Nabbat. Prokuristen: Paul Dietrich, Alfred Kleinert, K. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Leutnant z. D. Paul von Uhde, Grunewald; Ste 3 Rechtsanw. Dr. R. Bieber, Bankier E. Wendriner, Berlin; Fabrikbes. Clem. Winckelmann, Charlottenburg; Bank-Dir. Dr. jur. A. Weber, Löbau; Ökonomierat M. Bohnstedt, „ Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Breslau: S. L. Landsberger; Sorau: Kade & C0.: Löbau, Neugersdorf, Bautzen u. Görlitz: Löbauer Bank. Varziner Papier-Fabrik zu Hammermühle-Varzin. Gegründet: 21./2. 1890; eingetr. 8./4. 1890. Statutänd. 21./2. 1900, 23./11. 1905, 5./3.1907 u. 26./3. 1908. Zweck: Fortbetrieb des vom Komm.-Rat Mor. Behrend in Varzin zu H mühle und Campmühle betriebenen Fabrikgeschäftes für Papier und verwandte Waren. ammermühle, i